Bioenergie-Start-up punktet beim Gründerwettbewerb PlanB
Beim bayerischen Gründerwettbewerb PlanB wurden zum fünften Mal die besten Geschäftsideen für die biobasierte Wirtschaft ausgezeichnet.
Sie alle hatten eine sogenannten Plan B für eine von fossilen Rohstoffen freie Welt parat – und kamen ins Finale des Gründerwettbewerbs „PlanB – Biobasiert.Business.Bayern.“. Mit innovativen Energienutzungstechnologien, neuen Biowerk- und Verpackungsstoffen sowie Recycling und Applikationen für eine nachhaltigere Landwirtschaft war in diesem Jahr das gesamte Bioökonomie-Spektrum vertreten. Doch nur drei der sechs Finalisten konnten gewinnen. Die Sieger wurden nun am 14. Februar bei einer Veranstaltung in der Sennebogen-Akademie in Straubing ausgezeichnet. Zuvor mussten die sechs Teams ihre innovativen Geschäftsideen bei einem dreiminütigen Pitch vor einer Experten-Jury und 160 geladenen Gästen präsentieren.
Sieg für Brennstoffzellen-Anlage für Biogasanlagen
Sieger des diesjährigen Wettbewerbs mit einem Preisgeld von 6.000 Euro ist das Bioenergie-Start-up Reverion aus Eresing. Das Team will mit seiner „Bioenergie mit CCS“-Technologie die nächste Generation von Kraftwerken bauen und klimapositive Energieproduktion möglich machen. Das Team überzeugte die Jury „mit dem schnellen Wachstum in den letzten Monaten und den vielen Vorbestellungen ihrer Brennstoffzellen-Anlage, die die Effizienz von Biogasanlagen deutlich erhöht und die Energieerzeugung klimapositiv gestallten soll“.
Verpackungen aus Dinkelspelzen statt Styropor
Zweitplatzierter ist Proservation aus Stuttgart. Das Start-up nutzt Agrarreststoffe zur Herstellung nachhaltiger Verpackungen. „Das Team trägt mit seinem ökologischen Verpackungsmaterial aus Getreidespelzen und biogenen Bindemitteln, das Styropor ersetzen kann, dazu bei, Verpackungsmüll zu reduzieren“, hieß es in der Begründung der Jury. Neben dem Preisgeld von 4.000 Euro konnte Geschäftsführer Henning Tschunt für seine Präsentation auch den Publikumsaward mit nach Hause nehmen.
Ein Biosensor für die Präzisionslandwirtschaft
Den dritten Platz und 3.000 Euro konnte sich das Start-up LiveSen sichern, eine Ausgründung der Uni Bochum und des Campus Straubing der Technischen Universität München. Das Start-up hat ein biotechnologisches Verfahren zur Präzisionsdüngung in der Landwirtschaft entwickelt. Die Biosensor-Technologie des Start-ups ermöglich eine laborgenaue und intelligente Düngung und damit eine effiziente und nachhaltigere Präzisionslandwirtschaft durch Biotechnologie, heißt es zur Begründung.
„Start-ups aus der immer weiterwachsenden Bioökonomieszene, wie wir sie beim Gründerwettbewerb PlanB auszeichnen, treiben mit ihren kreativen Ideen grüne Innovationen voran und verleihen dieser Entwicklung die entscheidende Schubkraft“, sagte Manfred Wolter, Abteilungsleiter für Technologie und Innovation im bayerischen Wirtschaftsministerium, in seinem Grußwort.
Bayerischer Gründerwettbewerb PlanB
Alle Informationen zum Gründerwettbewerb "PlanB" und den Preisträgern gibt es hier:
Das gilt auch für die drei Finalisten, die in dieser Runde, nicht auf dem Siegerpodest landeten. So hat das Start-up Eeden aus Münster eine Technologie zur Rückgewinnung des Biopolymers Cellulose aus Textilabfällen entwickelt. FarmInsect aus Oberbergkirchen will mit einer IT-Plattform zur Insektenzucht hingegen die Landwirtschaft mit regionalem und nachhaltigenm Insektenprotein versorgen, und Revoltech aus Darmstadt hat ein veganes Leder aus zellulosehaltigen Agrarreststoffen entwickelt, das vielseitig einsetzbar ist.
Bioökonomie-Start-ups weiterhin attraktiv für Geldgeber
Die sich präsentierenden Teams seien der beste Beweis dafür, dass „die sogenannten Deep-Tech-Start-ups, zu denen auch Bioökonomie-Gründende zählen, resilient durch die Krise kommen und weiter attraktiv für Geldgeber sind“, so Business Angel Gwendolyn Schröter bei dem Prämierungsevent.
Der Start-up-Wettbewerb wird seit 2014 alle zwei Jahre durchgeführt. 200 Start-ups aus Deutschland, aber auch aus dem europäischen und internationalen Ausland, nahmen an den vergangenen Runden teil. PlanB wird von der BioCampus Straubing GmbH organisiert und vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie gefördert. Außerdem begleiten mehrere Firmen den Wettbewerb als Sponsoren und Unterstützer – darunter Calariant, der European Circular Bioeconomy Funds und der High-Tech Gründerfonds.
bb