Trotz des in Deutschland beschlossenen Atomausstiegs schien Kernenergie wieder an Zuspruch zu gewinnen. Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts „forsa Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen“ für den DBU-Umweltmonitor „Energiewende und Wohnen“ sind eine deutliche Mehrheit der Deutschen (75%) gegen eine Renaissance von Atomkraft. Lediglich ein Viertel der Befragten ist laut forsa dafür, künftig Kernenergie stärker zu nutzen, um Deutschland unabhängiger von Energieimporten wie russisches Gas oder Öl zu machen.
Die Mehrheit der Deutschen (65-75%) spricht sich für den Ausbau von erneuerbaren Energien (EE) aus und fordert, in Zukunft vor allem auf Solar- und Windenergie sowie Wasserstoff aus regenerativer Energie zu setzen, damit Deutschland nicht mehr wie bislang von Energieimporten abhängig ist. Energieträgern wie Gas (6%) und Kohle (5%) trauen nur noch wenige Deutsche eine Zukunft im Energiemix zu.
Bei der repräsentativen forsa-Erhebung wurden neben 1.000 Bürgerinnen und Bürgern ab 18 Jahren auch 1.011 Hauseigentümer*innen in Deutschland befragt. Die ermittelten Ergebnisse können sowohl auf die Gesamtheit der erwachsenen Bevölkerung als auch auf die Hauseigentümer übertragen werden.
Auffallend in der aktuellen forsa-Umfrage zur Kernenergie als Option für größere Unabhängigkeit von Energieimporten bei gleichzeitiger Vermeidung von Versorgungsengpässen sind die Unterschiede zwischen den Altersgruppen: Unter den 18- bis 29-Jährigen sehen darin lediglich 14 Prozent eine Lösung für die Zukunft. Bei den 30- bis 44-Jährigen (28 Prozent), den 45- bis 59-Jährigen (27 Prozent) sowie den 60-Jährigen und Älteren (26 Prozent) liegt dieser Wert nahezu doppelt so hoch. In den genannten Altersgruppen ist hingegen die Zustimmung zur Solar- und Windenergie sowie Wasserstoff aus erneuerbaren Energien mit zwei Dritteln bis drei Vierteln der Befragten nahezu gleich groß.