Agrarministerkonferenz: Nachhaltige Bodenbewirtschaftung fördern
Beim politischen Höhepunkt des Global Forum for Food and Agriculture haben sich 68 Agrarministerinnen und -minister auf ein Abschlusskommuniqué zur nachhaltigen Land- und Bodennutzung geeinigt.
Die Agrarministerkonferenz markiert traditionell den politischen Höhepunkt des Global Forum for Food and Agriculture (GFFA). Das internationale Event wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) organisiert und fand auch in diesem Jahr virtuell statt. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir begrüßte zur 14. Ausgabe der Konferenz am 28. Januar Amtskolleginnen und -kollegen, die aus 67 Staaten zugeschaltet waren.
„Ein gesunder Boden ist unser Verbündeter im Kampf gegen den Hunger in der Welt, die Klimakrise und das Artensterben", sagte Özdemir im GFFA-Studio in der Messe Berlin. Die Rolle und Bedeutung des Bodens steht auch im Mittelpunkt des Abschlusskommuniqués, auf das sich die Agrarpolitikerinnen und -politiker einigten. Es benennt zahlreiche Ziele für eine nachhaltige Landnutzung bei gleichzeitiger Ernährungssicherheit.
Verpflichtung zu UN-Nachhaltigkeitszielen
Im Kommuniqué bekennt sich die Agrarminsterkonferenz insbesondere zur Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung und den darin enthaltenen UN-Nachhaltigkeitszielen sowie zum Klimaschutzabkommen von Paris. Um zugleich ökologische Nachhaltigkeit zu erreichen und Hunger sowie Mangelernährung zu besiegen, seien gesunde Böden von zentraler Bedeutung. Das erfordere eine nachhaltige Landnutzung in allen Wirtschaftsbereichen und eine nachhaltige Bodenbewirtschaftung.
Dazu enthält das Kommuniqué einige zentrale Handlungsaufrufe und Verpflichtungserklärungen. So wollen die Landwirtschaftsministerinnen und -minister die Bemühungen verstärken, landwirtschaftliche System besser an den Klimawandel anzupassen, Verfahren zu fördern, die Kohlenstoff im Boden binden und erhalten oder das Wasserrückhaltevermögen verbessern. Treibhausgasemissionen aus kultivierten entwässerten Moorböden sollen verringert werden.
Klima, Ökosysteme und Artenvielfalt schützen
Die Unterzeichnenden verpflichteten sich, Bodengesundheit und Bodenschutz zu erhalten und den Schutz der biologischen Vielfalt zu verstärken. Beiträge dazu sollen unter anderem ein nachhaltiger Pflanzenschutz und der ökologische Landbau leisten. Schon vorhandene Bodenbelastungen sollen wo möglich saniert und weitere Belastungen verringert werden. Auch das Wassermanagement soll qualitativ und quantitativ nachhaltig werden – also sowohl der Verbrauch als auch die Verschmutzung verringert werden. Gleich gilt für den Einsatz von Düngemitteln, der an die jeweiligen Kulturen und örtlichen Gegebenheit angepasst sein soll, um negative Auswirkungen auf Ökosysteme und Klima zu vermeiden.
Forschung und Technologie fördern
Weitere Ziele betreffen eine nachhaltige Weidewirtschaft, den Schutz von Wälder und Weiden, weniger Bodenversiegelung und -degradation sowie den Bedarf an besseren Bodeninformationssystemen. Gefördert werden sollen zudem Forschung und technologische Entwicklungen, die dazu beitragen, dass die Landwirtschaft nachhaltiger werden kann. Akteurinnen und Akteure sollen besser in Nachhaltigkeitsfragen geschult und die Öffentlichkeit durch Kommunikationsmaßnahmen eingebunden werden. Nicht zuletzt müsse ein fairer Zugang zu landwirtschaftlichen Flächen geregelt sein.
„Wir müssen jetzt handeln – und zwar im globalen Schulterschluss“, betonte Özdemir, und resümierte: „Wir haben uns auf eine ambitionierte Abschlusserklärung geeinigt. Ich bin froh, dass wir heute weltweit mit einer Stimme sprechen.“
bl/pg