Verpackte Wurst im Ökobilanz-Check
Wurst in Clipverschlussverpackungen ist umweltfreundlicher als in Plastikbechern oder Tiefziehpackungen. Das haben Fraunhofer-Forscher ermittelt.
Mehr als 19 Millionen Tonnen Kunststoff werden in Deutschland jährlich hergestellt, fast ein Drittel wird zu Verpackungen verarbeitet. Davon landen erhebliche Mengen als Plastikmüll in der Umwelt. Einen ersten Schritt zur Lösung des Müllproblems hat die Bundesregierung mit dem neuen Verpackungsgesetz getan. Darüber hinaus setzen zunehmend auch Unternehmen auf umweltfreundliche Lösungen. Doch wie können die ökologischen Vorteile dieser neuen Verpackungen ermittelt werden? Dieser Aufgabe haben sich Forscher am Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT angenommen. Im Auftrag der Poly-clip System GmbH & Co. KG haben sie für verschiedene Verpackungen für Wurst den CO2-Fußabdruck (Carbon Footprint) ermittelt. Er zeigt die CO2-Emissionen einzelner Produkte entlang ihrer Wertschöpfungskette an.
CO2-Fußabdruck für Wurstverpackungen ermittelt
Folgende Verpackungen für Fleischwaren nahmen die Forscher unter die Lupe und verglichen die CO2-Bilanz miteinander: Clipverschlusslösungen, Tray- und Tiefziehverpackungen sowie Spritzgussbecher. Um den Carbon Footprint zu ermitteln, wurden alle Schritte von der Gewinnung der Rohstoffe bis hin zur fertigen Verpackungslösung einschließlich der Entsorgung berücksichtigt und eine Vergleichmenge von jeweils 150 Gramm bei Streichwurst und Aufschnitt zugrunde gelegt. Mithilfe der Infrarotspektroskopie analysierten die Forscher die Verpackungsmaterialien. Die Herstellungsverfahren der Verpackungskunststoffe wurde mittels kommerzieller Ökobilanzdatenbanken abgebildet.
Gute Ökobilanz für Clipverschlüsse
Das Ergebnis: Allein durch die Wahl der Verpackung können erhebliche Mengen an CO2-Emmissionen eingespart werden. Vor allem Clipverschluss-Lösungen hatten eine deutlich bessere Klimabilanz. „Für Aufschnitt können bei Verwendung der Clipverschluss-Lösung im Vergleich zu Tiefziehverpackungen etwa 0,05 Kilogramm CO2-Äquivalente eingespart werden. Hochgerechnet auf den Verzehr von Aufschnitt in Deutschland ergibt das eine Einsparung von 22.133 Tonnen CO2-Äquivalenten pro Jahr und entspricht etwa 173.051.863 gefahrenen Auto-Kilometern“, sagt Nils Thonemann aus der Abteilung Nachhaltigkeits- und Ressourcenmanagement beim Fraunhofer UMSICHT.
Studie belegt Umweltvorteile
Im Vergleich zu Tiefziehverpackungen für Aufschnitt sparen Clipverschluss-Lösungen bis zu 81% des Klimagases ein. Im Vergleich zu Spritzgussbechern schnitt die Clip-Variante ebenfalls deutlich besser ab. Hier lag die Einsparung bei 64%. „Wir hatten erwartet, dass unsere Verpackungslösungen Umweltvorteile haben. Durch die Studie können wir diese erstmals für unsere Kunden quantifizieren“, freut sich Kristian Blomqvist, Vice President Sales and Marketing von Poly-clip System.
bb