Bremen

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Bremens Schlüsselbranchen sind die Luft- und Raumfahrt, maritime Wirtschaft und Logistik, Automobilindustrie und Windenergie. Auch die Lebens- und Genussmittelbranche ist hier stark vertreten und bringt bekannte Marken hervor. Ein erheblicher Teil der Produkte in diesem Sektor basiert auf biologischen Rohstoffen, und jährlich werden beträchtliche Investitionen getätigt, um den Standort zu stärken. Weitere bioökonomische Aktivitäten finden sich in der Biotechnologie und der Nutzung mariner Ressourcen. Die landeseigene Förderung legt den Fokus auf angewandte Umwelttechnologien, Forschung zu regenerativen Energien und Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz.

Grundlagen: Politik & Forschung

Bremen verfügt bisher nicht über eine gesonderte Bioökonomiestrategie, ein Teil der Themenbreite wird jedoch in der Klimaschutzstrategie des Stadtstaates behandelt. Zu dieser hat eine eigens einberufene Enquetekommission ihren Abschlussbericht im Dezember 2021 vorgestellt. Seit Anfang 2022 wird die Strategie unter Federführung des Bremer Senats für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau schrittweise umgesetzt. Ein wesentliches Element der Strategie ist der Ausbau erneuerbarer Energiesysteme, in dessen Zuge auch die Verwertung von Biomasse aufgeführt wird. Aufgrund der begrenzten Verfügbarkeit sieht man diese nicht als primäre Quelle an, bezieht sie jedoch mit ein und strebt zudem eine vermehrte Gewinnung biogener Brennstoffe aus Reststoffen an. Mit anderen Maßnahmen, wie der Ausweitung von Grünflächen, will man zudem mehr CO2 binden und zugleich die Biodiversität fördern.

Auch die im Juni 2021 veröffentlichte Innovationsstrategie Land Bremen 2030 sieht die Bioökonomie als eines der Innovationsfelder des Landes. Sie betrachtet die Bioökonomie als einen zentralen Teil der nachhaltigen Entwicklung und Ressourcenökonomie. Unter dem Schwerpunkt „Nachhaltiges Wirtschaften und Ressourcenverwendung“ fördert die Strategie die Nutzung biologischer Ressourcen, um regionale Wertschöpfung und die Entwicklung umweltfreundlicher Innovationen zu stärken.

Das Bremer Wissenschaftssystem stellt direkt oder indirekt 22.000 Arbeitsplätze zur Verfügung und ist ein damit wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Region. Die Forschungsaktivitäten konzentrieren sich vor allem auf die Bereiche marine Biotechnologie, Umweltverfahrenstechnik, Ernährung und Gesundheit. Standorte hierfür sind unter anderem die Universität Bremen, die Constructor University, die Hochschulen in Bremen und Bremerhaven sowie zahlreiche außeruniversitäre Einrichtungen.

Einen Fokus auf mikrobiologische Biotechnologien, Aquakultur und andere bioökonomische Ansätze richten Institute wie das Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT) sowie das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in der Helmholtz-Gemeinschaft (AWI) und das Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie (MPIMM). 

Welche biologischen Ressourcen für Faserverbundwerkstoffe nutzbar sind, und weitere Fragestellungen mit biotechnologischem Fokus behandeln etwa Teams der Hochschule Bremen, der Hochschule Bremerhaven und der Universität Bremen, beispielweise am renommierten Zentrum für biomolekulare Interaktionen (CBIB).

Förderung & Innovation

Biobasierte Innovationen entstehen in Bremen sowohl in den ausgewiesenen Forschungseinrichtungen als auch in anderen Kontexten. So gibt es mehrere Gründungs- und Start-up-Zentren mit Bezug zur Bioökonomie: Im Biotechnologiezentrum Bio Nord sind einige Start-ups der Lebenswissenschaften ansässig. Der Schwerpunkt liegt auf der Nutzung von Stoffen marinen Ursprungs, beispielsweise für die Herstellung von Nahrungsmitteln, kosmetischen oder medizinischen Produkten. Auch das BITZ – Bremer Innovations- und Technologiezentrum unterstützt Biotech-Start-ups und junge Unternehmen der Lebensmittel- und Umwelttechnologie auf dem Weg in die Selbstständigkeit. In Bremerhaven wurde das Technologie-Transfer-Zentrum Bremerhaven gegründet, um die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittelständiger Unternehmen gezielt auszubauen.

Die Bremer Wissenschaftsförderung hat Bioökonomie nicht explizit im Blick, bioökonomische Themen finden sich jedoch vor allem in den Schwerpunktbereichen Meeres-, Material- und Gesundheitswissenschaften wieder.