Agrarchemie: BASF und Bayer mit Milliardendeal

Agrarchemie: BASF und Bayer mit Milliardendeal

Die BASF strebt einen Megadeal an: Für 5,9 Mrd. Euro wollen die Ludwigshafener einen Großteil des Saatgut- und Pflanzenschutzmittelgeschäfts von Bayer übernehmen.

 

Der Kauf der BASF umfasst Saatgutschäfte für Nutzpflanzen wie Raps, Baumwolle und Soja. Sie sollen das Pflanzenschutzgeschäft der BASF strategisch ergänzen.
Der Kauf der BASF umfasst Saatgutschäfte für Nutzpflanzen wie Raps, Baumwolle und Soja.

Der globale Agrochemiemarkt ist im Wandel. Mit der angekündigten Übernahme des US-Saatgutherstellers Monsanto durch Bayer würde sich das Agrogeschäft von einst sechs auf drei große Player konzentrieren und das Leverkusener Chemie- und Pharmaunternehmen zum Weltmarktführer machen. Die Kartellbehörde hat daher hohe Anforderungen an den Megadeal gestellt. In diesem Zusammenhang beabsichtigt Bayer Teile seines Agrochemiegeschäfts zu veräußern.

Strategische Erweiterung des Pflanzenschutzgeschäfts

Mit dem Angebot der BASF könnte eine der Hürden zum Monsantodeal aus dem Weg geräumt sein. Für 5,9 Mrd. Euro will das Ludwigshafener Unternehmen ein Gros des Saatgut- und Pfanzenschutzmittelgeschäfts von Bayer übernehmen. Für die BASF wäre es die größte Transaktion in der Geschichte des Unternehmens. Bayer erwirtschaftet 2016 in den beiden Sparten einen Umsatz von rund 1,3 Mrd. Euro. „Mit dieser Investition ergreifen wir die Gelegenheit, äußerst attraktive Geschäftsfelder in wichtigen Feldkulturen und Märkten zu erwerben. Sie ist eine strategische Ergänzung unseres gut etablierten und erfolgreichen Pflanzenschutzgeschäfts sowie unserer Biotechnologie-Aktivitäten“, sagte der Vorstandsvorsitzende der BASF, Kurt Bock.

Komplettes Herbizidgeschäft mit LibertyLink veräußert

Der Kauf umfasst Saatgutgeschäfte für Nutzpflanzen wie Raps, Baumwolle und Soja. Neben den Saaten würde BASF gleichfalls Lizenzen und Expertise für das Geschäft mit dem bekannten Unkrautvernichter Glufosinat-Ammonium erwerben, das unter dem Markennamen LibertyLink von Bayer bisher vertrieben wird. Damit verbunden ist auch die Übernahme von rund 1.800 Mitarbeitern aus Vertrieb und Marketing, Forschung und Entwicklung, Züchtung und Produktion sowie der Erwerb der Produktions-, Forschungs- sowie Züchtungsstandorte von Bayer in Nordamerika, Südamerika und Europa einschließlich der Trait-Forschungsstätten in den USA und Europa.

Neue Wachstumschancen

Mit dem Zukauf will die BASF nicht nur das Pflanzenschutzgeschäft, sondern auch das Herbizid-Angebot stärken. Damit würde sich der Konzern zudem in neuen Märkten mit einem eigenen Saatgutgeschäft platzieren. „Landwirten werden wir eine größere Auswahl an Lösungen zur Verfügung stellen. Mit den kompetenten neuen Teammitgliedern und dem erweiterten Portfolio können wir ihrem Bedarf an hochwertigem Saatgut, chemischem und biologischem Pflanzenschutz noch besser entsprechen“, betont BASF-Vorstandsmitglied Saori Dubourg. BASF gab sich überzeugt, dass die Transaktion dem Konzern neue Wachstumschancen eröffnet und sein globales Innovationspotenzial stärken wird. Unter der Voraussetzung, dass die Kartellbehörde dem Monsanto-Deal von Bayer zustimmt, soll die BASF-Übernahme im 1. Quartal 2018 abgeschlossen sein.

bb