Fitnessriegel aus Grillen

Fitnessriegel aus Grillen

Christopher Zeppenfeld


Beruf:

Diplom-Kaufmann

Position:

Gründer und Geschäftsführer des Start-ups SWARM Protein

Christopher Zeppenfeld, Gründer und Geschäftsführer von SWARM-Protein
Vorname
Christopher
Nachname
Zeppenfeld


Beruf:

Diplom-Kaufmann

Position:

Gründer und Geschäftsführer des Start-ups SWARM Protein

Christopher Zeppenfeld, Gründer und Geschäftsführer von SWARM-Protein

Mit dem ersten Fitnessriegel aus Grillen will das Team um SWARM-Gründer Christopher Zeppenfeld Snacks aus Insekten populär machen. Es könnte der Start für innovative Eiweißalternativen im Lebensmittelmarkt sein.

Insekten können lecker sein. Davon sind Christopher Zeppenfeld und sein SWARM-Team jedenfalls überzeugt. Mit dem ersten Fitnessriegel aus Grillen will der Gründer und Geschäftsführer des Start-ups "SWARM Protein" die noch vielfach bestehenden Vorbehalte gegenüber Insekten-Food abbauen. Mit Geld aus einer Crowdfunding-Kampagne will das Kölner Trio den ersten Sportriegel aus Insektenproteinen bald auf den Markt bringen. Das Ziel ist klar: Die Grillen sind dabei nur der Anfang. Weitere Lebensmittel aus Insekten sollen folgen.

Frage

Wie entstand die Idee, aus Insekten einen Fitnessriegel zu kreieren?

Antwort

Inspiriert durch den Bericht „Edible Insect“ der FAO sind mein Mitgründer Timo und ich 2015 dreieinhalb Monate durch Südostasien gereist. Nachdem wir alles an Insekten probiert hatten, was wir finden konnten, war uns klar: Wir bringen dieses nachhaltige und äußerst hochwertige Protein auf den westlichen Markt – lediglich mit ein paar Anpassungen: Weniger Augen, Beine und Fühler. Als erstes Produktformat haben wir uns für einen Riegel entschieden, um mögliche Konsumhemmnisse abzubauen und ein Ausprobieren seitens der Kunden zu vereinfachen. So schaffen wir mit diesem Convenience-Produkt Akzeptanz für Insekten als innovative Proteinquelle.

Frage

Warum haben Sie die Seidenraupe als Proteinquelle gewählt?

Antwort

Die Puppe des Seidenspinners ist das Nebenprodukt der weltweit riesigen Seidenindustrie. Bei der Nutzbarmachung dieses Produktes kooperieren wir mit dem Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie und einem etablierten Bio-Seidenproduzenten. Dieses Projekt ist dabei längerfristig angelegt, da die lebensmitteltechnologische Erschließung nicht einfach ist. In unserem ersten Produkt, dem SWARM Protein Fitnessriegel, verwenden wir als Proteinquelle die Grille. Hierfür kooperieren wir direkt mit Kleinbauern im ländlichen Thailand und lassen die Insekten schon vor Ort lebensmittelhygienisch zu einem feinen Pulver vermahlen.

Frage

Was unterscheidet „SWARM “ von anderen Fitnessriegeln?

Antwort

Wir verwenden nachhaltiges Protein aus Insekten. Dieses Protein hat eine vergleichbar hohe Qualität wie herkömmliche Proteinquellen aus der Viehzucht (Milch, Molke), ist dabei jedoch um einiges ressourcenschonender. Das liegt daran, dass Insekten wechselwarm sind und somit keine Energie aus dem Futter in die Aufrechterhaltung ihrer Körperwärme stecken müssen. So können sie diese Energie nahezu komplett in Wachstum investieren.

Frage

Wie weit ist die Entwicklung des Insektenriegels vorangeschritten?

Antwort

Die Entwicklung des Riegels ist abgeschlossen. Dieser wird in drei Geschmacksrichtungen angeboten: Red Berries, Chia Hazelnut und Raw Cacao. Für die Produktion der ersten Charge haben wir uns für eine Crowdfunding-Kampagne entschieden. Diese Kampagne dient auch gleichzeitig als Proof-of-Concept, ob Insekten als Lebensmittel angenommen werden.

Frage

Was sind die nächsten Aufgaben? Sind auch andere Produkte mit Insekten geplant?  

Antwort

In den nächsten Wochen werden wir uns in erster Linie der Betreuung der Crowdfunding-Kampagne widmen. Gleichzeitig werden wir uns aber auch verstärkt auf den Vertrieb konzentrieren sowie passende Investoren suchen, die unsere Vision teilen. Weitere Produkte mit Protein aus Insekten sind ebenfalls bereits in Planung. Hier bietet das Feld der Sporternährung zahlreiche Möglichkeiten. Zudem freuen wir uns sehr, die Erschließung weiterer Insektenarten als Lebensmittel voranzutreiben.


Interview: Beatrix Boldt