Klimaresilientes Quinoa für peruanisches Hochland gezüchtet
Mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) konnte ein internationales Forschungsteam, an dem unter anderem auch die Universität Hohenheim beteiligt war, drei klimaangepasste Quinoa-Sorten für das peruanische Hochland entwickeln.

Künstliche Intelligenz revolutioniert Pflanzenzüchtung
Das über zehn Jahre andauernde Projekt nutzte modernste Technologien: Durch Deep-Learning-Bildanalyse wurden hunderte Fotografien von Quinoa-Pflanzen ausgewertet, um Ertragsmerkmale genetisch zu charakterisieren. Sechs traditionelle Quinoa-Sorten wurden gekreuzt und tausende Nachkommen auf Ertrag, Krankheitsresistenz und Frosttoleranz getestet. Der Klimawandel hat die Anbaubedingungen im Altiplano dramatisch verändert - frühere klare Regen- und Trockenperioden existieren nicht mehr, wodurch Landwirte ihre Aussaat kurzfristig anpassen müssen.
Langfristige Entwicklung durch kostenloses Saatgut
Das Projekt geht über reine Züchtungsforschung hinaus: „Besonders hervorzuheben ist, dass das Saatgut den Landwirt:innen kostenfrei zur Verfügung gestellt wird“, betont Prof. Dr. Schmid vom Fachgebiet Nutzpflanzenbiodiversität und Züchtungsinformatik der Universität Hohenheim. „Damit wollen wir sicherstellen, dass auch Kleinbauern von den Fortschritten der aktuellen Züchtungsforschung profitieren." Gemeinsam mit der UNAP sollen kleine Unternehmen zur Saatgutvermehrung gegründet werden, was wirtschaftliche Anreize schafft. Zusätzlich wurden peruanische Wissenschaftler in modernen Züchtungsmethoden ausgebildet - ein peruanischer Doktorand wird an der Universität Hohenheim promovieren und etwa zwei Dutzend Studierende lernten KI-basierte Pflanzenzüchtung kennen, wodurch langfristig Kompetenz für die Pflanzenzüchtung in Peru gestärkt wird.
lh