Holzbau per App

Holzbau per App

Architekten der TU Kaiserslautern haben eine Software entwickelt, mit der Gebäudeteile aus Holzeinzelteilen zusammengesetzt werden können.

Die Holzkuppel besteht nur aus dem Naturstoff. Die kleinen Verbinder besitzen immer dieselbe Form.
In wenigen Stunden haben die Kaiserslauterner eine Kuppel aus Holz mit einem Durchmesser von vier Metern aus insgesamt 58 Bauteilen zusammengesteckt.

Holz ist von jeher ein beliebtes Baumaterial. Auf der Suche nach nachhaltigen Materialien gewinnt der natürliche Rohstoff für die Branche weiter an Bedeutung. Mit Hilfe einer neuen Software, die ein Team um Christopher Robeller von der Technischen Universität Kaisersläutern entwickelt hat, könnte das Bauen mit Holz nun noch schneller und nachhaltiger werden.

Computer berechnet Größe und Anzahl der Holzbauteile

„Unser Computerprogramm berechnet zunächst, aus wie vielen Einzelteilen unsere Konstruktion idealerweise bestehen soll. Auch ermittelt es, welche Formen diese am besten haben sollen und in welcher Art und Weise sie zusammengesetzt werden müssen“, erklärt Robeller. Dabei berücksichtigt das Programm verschiedene Faktoren wie etwa Statik, Geometrie und Fügung, die letztlich für die Stabilität eines Bauwerkes entscheidend sind.

Komplexe Gebäudeteile wie ein Puzzle zusammensetzen 

Eine Fräsmaschine fertigt schließlich alle Teile nach den Vorgaben des Programmes an, auch die kleinen Verbindungsstücke. Diese Verbindungsteile besitzen immer dieselbe Form und werden in die größeren Holzteile eingefügt, um diese stabil zu verbinden. Mehr als Klebstoff und Hammer sind nicht nötig, um die Holzkonstruktion fertigzustellen. Mithilfe dieses Programms könnten demnach auch komplexe Gebäudeteile aus Holz ähnlich wie bei einem Puzzle aus Einzelteilen zusammengesetzt werden.

Erste Kuppel aus Holz gebaut 

Wie schnell und nachhaltig das Bauen mithilfe der Software ist, konnten die Forscher aus Kaiserslautern erst kürzlich beweisen. In nur wenigen Stunden hatte das Team aus insgesamt 58 Bauteilen eine Kuppel aus Holz mit einem Durchmesser von vier Metern zusammengesteckt. Ein solches Gewölbe aus Holz zu bauen war bisher nicht möglich. Robeller und sein Team sind überzeugt, dass sich mit dieser Technik Kuppeldächer mit einem Durchmesser von 30 Metern realisieren lassen. Eine entsprechende App könnte Bauunternehmern bei Planung und Fertigung viel Zeit ersparen und die Nutzung des nachhaltigen Rohstoffs Holz noch attraktiver machen.


bb