Förderung in Millionenhöhe für Pflanzengenom

Förderung in Millionenhöhe für Pflanzengenom

Mit einer Förderung in Höhe von 11 Mio. Euro durch die britische Innovationsagentur ARIA startet das Potsdamer MPI für Molekulare Pflanzenphysiologie das Projekt SyncSol: Ein universelles Pflanzengenom soll Nutzpflanzen effizienter, klimaresilient und pharmazeutisch nutzbar machen.

Das Team um Institutsleiter Prof. Ralph Bock (links) und Projektleiter Dr. Daniel Dunkelmann (rechts) wird in Kürze Nutzpflanzen der nächsten Generation mit optimierten Chloroplastengenomen entwickeln.
Das Team um Institutsleiter Prof. Ralph Bock (links) und Projektleiter Dr. Daniel Dunkelmann (rechts) wird in Kürze Nutzpflanzen der nächsten Generation mit optimierten Chloroplastengenomen entwickeln.

Der Prozess von neuen Pflanzenzüchtungen ist teuer und beansprucht viel Zeit sowie Ressourcen - denn für jede einzelne Art müssen die Genome aufwendig angepasst werden. Dies schränkt genetische Verbesserungen ein. Das Forschungsprojekt SyncSol des Max-Planck-Instituts für Molekulare Pflanzenphysiologie (MPI MP) soll ein universelles Chloroplasten-Genom entwickeln, das die Effizienz und Vielfalt in der Pflanzenzüchtung erhöht. Nun wurde es mit 9,1 Mio. Pfund (ca. 11 Mio. Euro) von der Advanced Research and Invention Agency (ARIA) gefördert.

Zahlreiche Anwendungen 

Das Universal-Genom soll in allen Pflanzen der Familie der Nachtschattengewächse (wie Tomaten, Kartoffeln, Paprika, Auberginen, Tabak) funktionsfähig sein. Zusätzlich beabsichtigt das Team, das Genom um eine nützliche Eigenschaft, etwa verbesserte Photosynthese oder Anpassung an ungünstige Umweltbedingungen, zu erweitern. „Wenn wir Nutzpflanzen schnell und gezielt optimieren können, ergeben sich zahlreiche Anwendungen“, erklärt Projektleiter Daniel Dunkelmann: „Pflanzen könnten in Zukunft Pharmazeutika, Biokraftstoffe oder nachhaltige Materialien produzieren. Unsere Nutzpflanzen ließen sich an die Herausforderungen der Klimakrise und des Artensterbens anpassen – und das in der erforderlichen Geschwindigkeit.“

Forschungsteam von Tragweite des Projekts überzeugt

Durch die Förderung kann das Forschungsteam in enger Zusammenarbeit mit britischen und amerikanischen Partnern sowie zwei Start-ups an neuartigen Nutzpflanzen arbeiten. Dunkelmann ist überzeugt, dass das Projekt bei Erfolg einen großen Einfluss auf die zukünftige Pflanzenforschung haben wird: „Die Möglichkeiten, die uns dieses ehrgeizige Forschungsprojekt bieten könnte, sind immens. Die Förderung durch ARIA gibt uns die Chance, einen Durchbruch erzielen zu können.“

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