Bioökonomie ahoi!

Bioökonomie ahoi!

Die Ausstellung auf der MS Wissenschaft macht die Themen des Wissenschaftjahres greifbar – 2020/21 kann man auf dem Schiff alles rund um die Bioökonomie entdecken. Ein Tourbesuch.

Das Bundesministerium für Entwicklung schafft mit dem Grünen Knopf ein Siegel für nachhaltige Mode. Unterstützt wird es dabei von Model Babara Meier.

Wie kann der Wechsel von einer erdölbasierten hin zu einer kreislaufbasierten Wirtschaft mit nachwachsenden Rohstoffen aussehen? Mit einer Ausstellung zum Anfassen und Mitmachen geht die MS Wissenschaft dieser Frage auf den Grund. Im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) schippert das umgebaute Frachtschiff von Juli bis Oktober über Rhein, Main und Donau, um die Facetten der Bioökonomie einer breiten Öffentlichkeit näherzubringen.

Umgesetzt wird das Projekt von der Initiative Wissenschaft im Dialog, die in Zusammenarbeit mit Forschern Mitmach-Exponate entwickelt, welche den Besuchern auf spielerische und unterhaltsame Weise Einblicke in bioökonomische Forschungsarbeit geben. Auf dem schwimmenden Science Center können sich die Besucher bei Umfragen und Ratespielen selbst einbringen oder spielerisch an den Exponaten ausprobieren. So wird nicht nur über die Bioökonomie informiert, sie wird für die Besucher auch erlebbar.

Der Wandel zur biobasierten Wirtschaft

„Wir wollten schon beim Betreten der MS Wissenschaft den Wandel hin zu einer biobasierten Wirtschaft erlebbar machen“, so Maren Grüber,  Projektmanagerin für die MS Wissenschaft. „Im Eingangsbereich und Café kommen die Besucher zunächst im Erdölzeitalter an. Plastiktische, allerlei Alltagsgegenstände aus Plastik und eine Wand aus Ölfässern machen die aktuelle Situation deutlich. Nur wenige Schritte weiter zeigen wir eine Welt, die von einer biobasierten Wirtschaft geprägt ist, mit zahlreichen Zukunftstechnologien, an denen geforscht wird und die teilweise sogar schon Gegenwart sind.“  

Innovationen in Landwirtschaft und Ernährung

Ganz entscheidend zum Erreichen dieser Zukunft sind Entwicklungen in der Landwirtschaft und der Ernährung – Themen, denen auf der MS Wissenschaft viel Raum gegeben wird. Derzeit wird nicht nur daran gearbeitet, durch Digitalisierung und Züchtungstechnologien die Landwirtschaft effizienter zu machen, sondern stetig nach innovativen und nachhaltigeren Ressourcen gefahndet. Denn bei wachsender Weltbevölkerung, der Verknappung von Ackerflächen und den Auswirkungen des Klimawandels kommt es darauf an, neue Lösungen zu entwickeln, wie beispielsweise die Exponate des Forschungsprogramms „Agrarsysteme der Zukunft“ veranschaulichen.

Pizza belegen einmal anders - die Größe der Zutaten zeigt an, wieviel Ackerfläche für deren Anbau benötigt wird.

Das Exponat ist an das Projekt „2000-m²-Weltacker" angelehnt.

Seit einigen Jahren werden in Europa bisher wenig genutzte Ressourcen für die Nahrungsmittelproduktion beliebter. Produkte aus Algen, Insekten und alternativen pflanzlichen Proteinquellen wie Lupinen finden zunehmend Platz in den Supermarktregalen und können auch auf der MS Wissenschaft bestaunt werden. Doch ob sich Hightechinnovationen wie Laborfleisch auf dem Lebensmittelmarkt durchsetzen, hängt auch von der Akzeptanz der Bevölkerung ab. Viele Menschen empfinden Angst oder Ekel gegenüber neuartigen Lebensmitteln und es mangelt oftmals an Informationen darüber, wie diese produziert und ob sie wirklich nachhaltig sind. Das Exponat der Biologiedidaktik der Universität Osnabrück verdeutlicht dies am Beispiel von im Labor gezüchtetem Fleisch. In einer Umfrage können die Besucher herausfinden, wie aufgeschlossen sie gegenüber innovativen Nahrungsmitteln sind.

Schiff noch bis Oktober auf Tour

Neben Landwirtschaft und Ernährung gibt es an Bord zahlreiche weitere Aspekte der Bioökonomie zu entdecken. Die MS Wissenschaft ist noch bis zum 17. Oktober 2020 auf deutschen Flüssen unterwegs. Der Tourplan ist hier einsehbar. Bei zahlreichen Veranstaltungen wie „Meet the Scientist“ können die Besucher direkt mit den Schöpfern der Exponate in den Dialog gehen. Wer es in diesem Jahr nicht mehr an Bord schafft, kann einige der in der Ausstellung präsentierten Videos auf dieser Seite oder bei YouTube anschauen.

ih/mr