Bioökonomie-Universität für EU geplant

Bioökonomie-Universität für EU geplant

Auf Initiative der Universität Hohenheim werden führende europäische Universitäten zum Thema Bioökonomie ihre Expertisen bündeln und eine gesamteuropäische Universität gründen.

Mit der Gründung einer gesamteuropäischen Bioökonomieuniversität soll Europas Wirtschaft nachhaltiger und wettbewerbsfähiger gemacht werden.

Anfang Oktober veröffentlichte die Europäische Kommission eine aktualisierte Bioökonomiestrategie, die einen Aktionsplan zur Entwicklung einer nachhaltigen und zirkulären Bioökonomie für ganz Europa enthält. Kurz darauf trafen sich Bioökonomieexperten zu einer von der Europäischen Kommission organisierten Konferenz in Brüssel, um diese neue Strategie zu diskutieren. Nun wollen die sechs führenden europäischen Universitäten im Bereich der Bioökonomie ihre Expertisen in Forschung, Lehre, Bildung und Innovation bündeln und eine gesamteuropäische Bioökonomie-Universität gründen.

Globale Herausforderungen mithilfe der Bioökonomie meistern

Angesichts globaler Herausforderungen wie steigende Bevölkerungszahlen und Klimawandel sind neue und nachhaltige Wege zur Herstellung von Lebensmitteln, Kleidung, Alltagsprodukten und Unterkünften unerlässlich. Die Europäische Union ist deshalb bestrebt, diese Ziele mithilfe der wissensbasierten Bioökonomie zu erreichen. Das Konstrukt einer European Bioeconomy University – einer Bioökonomieuniversität für ganz Europa – ermöglicht es den sechs stärksten europäischen Universitäten im Bereich der Bioökonomie, gemeinsam auf dieses Ziel hinzuarbeiten.

Eine Initiative der Universität Hohenheim

Die Idee der „Europäischen Bioökonomieuniversität" wurde von der Universität Hohenheim mit dem klaren Ziel ins Leben gerufen, die europäische Wirtschaft ressourceneffizienter, nachhaltiger und wettbewerbsfähiger zu machen. „Wir sind uns mit der Europäischen Union einig, dass die Bioökonomie die Zukunft ist", sagte Stephan Dabbert, Präsident der Universität Hohenheim.

Zusammenarbeit ausbauen

Mitglieder der neu gegründeten gesamteuropäischen Universität sind neben der Universität Hohenheim die italienische Universität Bologna, die Universität Ostfinnland, das AgroParisTech – das Paris Institute of Technology for Life, Food and Environmental Sciences, die österreichische Universität für Bodenkultur in Wien sowie die niederländische Universität und Forschung Wageningen. „In der Vergangenheit haben Forscher an diesen sechs Universitäten an zahlreichen Projekten zusammengearbeitet. Wir wollen diese Zusammenarbeit ausbauen und eine neue Form der Zusammenarbeit schaffen, damit wir sichtbarer und effektiver an der Gestaltung der europäischen Bioökonomie arbeiten können", so Dabbert.

Besonders drei Dinge sind nach Ansicht der sechs Universitäten für eine erfolgreiche, gesamteuropäischen Bioökonomieuniversität unerlässlich: Forschung, Bildung und Exzellenz in der Lehre sowie Innovationen. Das sind die Schlüssel zur Umsetzung von Forschungsergebnissen in neue Technologien, Dienstleistungen, Produkte und Unternehmen.

Europäische Bioökonomie stärkt Wirtschaft

Eine zukünftige nachhaltige und wissensbasierte europäische Bioökonomie wird nicht nur den Einsatz fossiler Rohstoffe in der Industrie minimieren und die Umwelt schützen, sondern auch der Wirtschaft zugute kommen: Bereits heute stellt der bioökonomische Sektor mehr als 18 Millionen Arbeitsplätze bereit. Bis 2030 könnten mindestens eine Million neue „grüne" Arbeitsplätze entstehen. Experten zufolge würde davon besonders die junge Arbeitnehmergeneration in Europa profitieren und auch die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Europäischen Union gestärkt werden. Die Bioökonomie fördert damit den Übergang zu einer nachhaltigen Industrie.

Neue Universität als Denk- und Ideenfabrik

Das Konsortium der sechs Universitäten ist überzeugt, dass die Europäischen Bioökonomieuniversität der EU künftig als Denk- und Ideenfabrik dienen wird. Denn die teilnehmenden Partner decken alle Bereiche der Bioökonomie ab: von Landwirtschaft, Ernährung, Forstwirtschaft, Umwelt und Nachhaltigkeit über industrielle Anwendungen und Biotechnologie bis hin zu wirtschaftlichen und sozialen Aspekten.

jmr