Licht aus dem Körper hören - die nächste Generation der Bildgebung

Licht aus dem Körper hören - die nächste Generation der Bildgebung

GO-Bio 3

Christian Wiest
seit 2010:  Mitgründer und Geschäftsführer iThera Medical GmbH
christian.wiest@ithera-medical.com

Prof. Vasilis Ntziachristos
Institut für Biologische und Medizinische Bildgebung
Helmholtz Zentrum München
v.ntziachristos@helmholtz-muenchen.de

Kurzzusammenfassung:

Die Entwicklung des Mikroskops vor gut 400 Jahren hat der Wissenschaft ungeahnte Einblicke ermöglicht. Bei lebenden Organismen stößt die konventionelle Lichtmikroskopie jedoch schon lange an ihre Grenzen. So sind etwa nur Außenansichten von Objekten möglich. Ein Blick in tiefere Ebenen bleibt verwehrt. Vasilis Ntziachristos vom Helmholtz Zentrum München hat diese Grenzen überwunden: Mit extrem kurzen Laserblitzen dringt er zentimetertief in lebendes Gewebe vor. Durch Absorption der Laserblitze erwärmen sich Zellen und Moleküle und dehnen sich aus. Die so entstehenden winzigen Druckwellen können als schwache Ultraschallsignale aufgezeichnet werden.

Aus den Schallsignalen errechnen die Wissenschaftler in Echtzeit ein hoch aufgelöstes Bild aus dem Inneren des Organismus. Um diese „Multi-Spektrale Opto-akustische Tomographie“ (MSOT) zur Produktreife zu entwickeln und zu vermarkten, wurde im Jahr 2010 die iThera Medical GmbH gegründet. Mit Hilfe einer einjährigen Förderung im Rahmen von GO-Bio konnten die Mitarbeiter der Firma rund um Geschäftsführer Christian Wiest einen Prototypen bauen, der seit November 2010 in der Forschungsabteilung eines großen US-Pharmaunternehmens in der präklinischen Forschung getestet wird.

In den nächsten beiden Jahren der GO-Bio-Förderung will iThera Medical die Entwicklung eines weiteren Prototypen vorantreiben, der mit einer Handsonde ausgestattet für Untersuchungen am Menschen eingesetzt werden kann. Außerdem sollen Kontrastmittel entwickelt werden, die speziell auf den Einsatz bei Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen abgestimmt sind. In diesem Gebiet soll am Ende der Förderphase (2013) auch der Markteintritt in der humanmedizinischen klinischen Bildgebung erfolgen.