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Die deutsche Pflanzenforschung kann einen signifikanten Beitrag zur Steigerung des landwirtschaftlichen Ertrags und zur Anpassung von Nutzpflanzen an veränderte Klima- und Umweltbedingungen leisten. Sie nimmt im weltweiten Vergleich eine führende Position ein. Zu diesem Erfolg trägt neben einer innovativen, angewandten Züchtungsforschung insbesondere eine effektive und produktive Grundlagenforschung in den Pflanzenwissenschaften erheblich bei. Mit der im Jahr 2020 gestarteten Fördermaßnahme „Epigenetik – Chancen für die Pflanzenforschung“ will das Bundesforschungsministerium neue Impulse setzen.
Das Thema: Die Epigenetik ist eine der aufstrebenden Forschungsdisziplinen, die sich in der letzten Dekade rasant entwickelt hat. Epigenetik untersucht vererbbare Änderungen der Genaktivität, die nicht auf Veränderungen der primären DNA-Sequenz beruhen. Einige grundlegende molekulare Mechanismen in der Epigenetik wurden bereits aufgeklärt - dazu zählen die DNA-Methylierung, RNA-Interferenz oder Modifikationen von Histonenproteinen. In der Medizin hat das Wissen um epigenetische Prozesse bereits zu einem besseren Verständnis von Krankheiten und Therapiemöglichkeiten geführt. In der Pflanzenforschung spielte dieses Forschungsfeld bisher nur eine untergeordnete Rolle. Da epigenetische Mechanismen auch phänotypische Merkmale beeinflussen können, birgt die Epigenetik auch für Pflanzenzüchtung und Agrarwirtschaft ein erhebliches Potenzial.
Das Ziel: Mithilfe moderner DNA-Sequenzierungstechniken wie sie in der Pflanzengenetik etabliert sind, sollen im Rahmen der Fördermaßnahme epigenetische Prozesse ins Visier genommen werden und die Pflanzenforschung weiter voranbringen. Ziel ist es, das Verständnis von Prozessen der Epigenetik auf breiter Ebene zu verbessern. Im Fokus der Aufklärung stehen dabei molekulare epigenetischen Mechanismen und Komponenten, wie die Regulierung der Aktivität von Transposons, die Bedeutung von small RNAs in der Epigenetik, der Prozess der Histon-Modifikation sowie die Zusammenhänge zwischen epigenetischen Modifikationen und spezifischen Merkmalsausprägungen in Pflanzen. Darunter fällt auch die Entwicklung neuer und damit kostengünstigerer Methoden zur Epigenom-Sequenzierung sowie die Etablierung von Algorithmen zur Datenanalyse.
Zudem sollen konkrete Herausforderungen der Epigenetik in den Pflanzenwissenschaften formuliert werden, wie etwa die Rolle der Epigenetik bei der pflanzlichen Entwicklung sowie der Interaktion von Pflanzen mit ihrer Umwelt. Daneben soll die Förderinitiative dazu beitragen, neue Erkenntnisse über das epigenetische (Langzeit-)Gedächtnis zu erlangen und bestehende Wissenslücken auf diesem Gebiet zu schließen.
Die Förderung: Im Rahmen der Fördermaßnahme werden Vorhaben der Grundlagenforschung sowie der industriellen Forschung insbesondere mit einem konkreten Anwendungsbezug unterstützt. Gefördert werden Einzelvorhaben aber auch Verbundprojekte mit maximal drei Partnern. Die Laufzeit der Projektförderung beträgt bis zu drei Jahre. Antragsberechtigt waren neben Hochschulen und außerhochschulischen Forschungs- und Wissenschaftseinrichtungen auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die ihren Sitz in Deutschland haben. Frist für die Einreichung von Projektskizzen war der 15. September 2020.
Das Thema: Innerhalb der Bioökonomie befasst sich der Teilbereich der industriellen Bioökonomie mit der Entwicklung und der Etablierung industrieller Verfahren, die biologische Ressourcen oder Prinzipien für die Produktion werthaltiger Substanzen oder die Entwicklung innovativer Dienstleistungen nutzen. Für die Produktion von Chemikalien, Biopharmazeutika oder Nahrungsmittelzusatzstoffen werden dabei verbreitet biotechnologische Verfahren genutzt. Doch sowohl die Auswahl möglicher Rohstoffe als auch die Effizienz sowie nicht zuletzt das Produktspektrum sind in solchen Prozessen derzeit begrenzt. Es gilt, das wachsende biologische Wissen verstärkt in neuartige, innovative Plattformtechnologien und Verfahrenskonzepte zu überführen, um biotechnologischen Verfahren und Dienstleistungen neue Anwendungspotenziale zu eröffnen und sie so für den Einsatz in der Industrie attraktiver zu gestalten.
Das Ziel: Zukunftstechnologien im Sinne der Förderrichtlinie sind breit einsetzbare Plattformtechnologien für die industrielle Bioökonomie. Sie müssen das Potenzial haben, bestehende biotechnologische Produktionsprozesse und Dienstleistungen zu optimieren oder neuartige Bioprozesse und Verfahrenskonzepte zu etablieren. Besondere Bedeutung wird dabei der Konvergenz verschiedener Wissenschafts- und Technologiebereiche, wie z. B. der Biotechnologie, der Nanotechnologie, der Künstlichen Intelligenz, der Robotik, der Informatik oder den Ingenieurswissenschaften, zugerechnet.
Im Fokus der ersten Ausschreibungsrunde im Jahr 2020 stand der Schwerpunkt „Biohybride Technologien“ und damit die Entwicklung innovativer Produkte und Verfahren, die durch die Integration von biologischen und technischen Komponenten entstehen. Aufgrund der Breite möglicher Ansätze zur Entwicklung von Zukunftstechnologien für die industrielle Bioökonomie sind weitere Ausschreibungsrunden mit anderen thematischen Schwerpunkten angedacht.
Die Förderung: Gefördert werden interdisziplinäre Verbundvorhaben mit einer Dauer von drei Jahren. Eine Beteiligung von Unternehmen ist keine zwingende Voraussetzung für eine Förderung. In Ausnahmefällen können auch Einzelvorhaben gefördert werden. Die Einreichungsfrist für die Ausschreibungsrunde zu Biohybriden Technologien endete am 3. August 2020.
Das Thema: Mithilfe der Förderung von Verbundvorhaben zu Forschung und Entwicklung unter Beteiligung ausländischer Verbundpartner will das BMBF die Umsetzung der Nationalen Bioökonomiestrategie im internationalen Kontext stärken. Im Rahmen der aktuellen Ausschreibung geht es um Forschungskooperationen mit Brasilien und Russland.
Das Ziel: Ziel ist es, durch die Förderung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten in enger Zusammenarbeit mit relevanten ausländischen Partnern zu zentralen Fragestellungen der Bioökonomie internationale Kooperationen zu stärken und tragfähige, aktive Partnerschaften aufzubauen. Hierbei sind neben den technologischen Fragestellungen und Entwicklungszielen im Kontext der Bioökonomie auch systemische Ansätze und sozioökonomische Aspekte von Bedeutung.
Die Förderung: Gefördert werden Forschungs-, Entwicklungs- und Innovationsvorhaben (FuEuI-Vorhaben), die im Rahmen eines Wettbewerbs ausgewählt werden. Den thematischen Rahmen der Förderung setzt die Nationale Bioökonomiestrategie mit ihren Leitlinien und strategischen Zielen. Antragsberechtigt sind Hochschulen, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen, Landes- und Bundeseinrichtungen mit Forschungsaufgaben sowie Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft. Zum Zeitpunkt der Auszahlung einer gewährten Zuwendung wird das Vorhandensein einer Betriebsstätte oder Niederlassung (Unternehmen) beziehungsweise einer sonstigen Einrichtung, die der Tätigkeit des Zuwendungsempfängers dient (Hochschule, außeruniversitäre Forschungseinrichtung) in Deutschland verlangt. Die Zuwendungen werden als nicht rückzahlbare Zuschüsse gewährt. Die Höhe der Zuwendung pro Vorhaben richtet sich im Rahmen der verfügbaren Haushaltsmittel nach den Erfordernissen des beantragten Vorhabens. Die Frist für die Einreichung von Projektskizzen endete am 19. März 2021.
Russland stützt sich bei seinen Bioökonomie-Aktivitäten vor allem auf seine vorhandenen natürlichen Ressourcen: Wälder, Ackerflächen und der Zugang zu Wasser. Als Werkzeug für die weitere Erschließung soll vor allem die Biotechnologie dienen. So hat der ehemalige russische Präsident Dimitri Medwedew bereits im Jahr 2011 eine nationale Bioökonomie-Strategie verabschiedet, die von der Nationalen Technologieplattform Biotech2030 entwickelt wurde. An dieser Plattform sind von Seiten der Regierung das Landwirtschaftsministerium, das Wirtschaftsministeriums, das Handelsministerium sowie das Forschungsministerium beteiligt. Des Weiteren gehören etlichen Forschungseinrichtungen dazu. Innerhalb der Plattform gibt es sechs Unterbereiche: Industrielle Biotechnologie, Forstwirtschaft, Ökologie, Landwirtschaft, Fischerei und „Food for life“. Im Rahmen der Technologieplattform ist die Zusammenarbeit zwischen Staat, freier Wirtschaft, Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen geregelt, insgesamt 160 öffentliche und private Organisationen sind daran beteiligt. Mehr als die Hälfte der Mitglieder kommen aus der Wirtschaft. Nachfolgend wurden im Jahr 2012 das Bio2020-Programm (Comprehensive Programm for the Development of Biotechnology in Russia by 2020) unterzeichnet und 2013 eine Roadmap für die Biotechnologie für den Zeitraum bis zum Jahr 2020 von der Regierung verabschiedet. Diese beinhalten ebenfalls eine Reihe von Vorhaben mit Relevanz für die Bioökonomie.
Russia relies primarily on its natural resources for its bioeconomy activities: forests, arable land and access to water. Biotechnology will serve as a tool for further development. In 2011, for example, former Russian President Dimitri Medvedev adopted a national bioeconomy strategy developed by the National Technology Platform Biotech 2030. The Ministry of Agriculture, the Ministry of Economic Affairs, the Ministry of Trade and the Ministry of Research are involved in this platform. A number of research facilities are also available. Within the platform there are six subdivisions: industrial biotechnology, forestry, ecology, agriculture, fisheries and "food for life". As part of the technology platform, cooperation between the state, the free economy, science and research institutions is regulated and a total of 160 public and private organisations are involved. More than half of its members come from the economic sector. In 2012, the BIO 2020 Program (Comprehensive Program for the Development of Biotechnology in Russia by 2020) was signed and a roadmap for biotechnology for the period up to the year 2020 was adopted by the government. These also include a number of projects relevant to the bioeconomy.
You can search for keywords and you can specify your search by using the matrix in the margin. Specifications include the respective public funding institution, the applicants and the topics funded. The results are displayed as a list of public funding initiatives. Links refer to websites with further information on the calls.
You can find all calls here: Who's funding what?
The calls of the German ministries and the federal states are only available in German.
International Vorreiter
Deutschland nimmt bei der Bioökonomie eine internationale Spitzenstellung ein. Als eines der ersten Länder hat Deutschland Ende 2010 eine auf sechs Jahre angelegte, ressortübergreifende „Nationale Forschungsstrategie BioÖkonomie 2030“ veröffentlicht und damit hierzulande erstmals konkrete Weichen für einen biobasierten Wandel von Industrie und Gesellschaft gestellt. Die Strategie wurde unter Federführung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit fünf weiteren Ministerien erarbeitet und stellte bis Ende 2017 insgesamt 2,4 Mrd. Euro an Mitteln für Forschung und Entwicklung (F&E) zur Verfügung. Mit Hilfe der hierbei ergriffenen Maßnahmen ist es gelungen, Konzepte zur Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit für die Industrie voranzutreiben und die mit der Bioökonomie verbundenen Chancen für den gesellschaftlichen sowie wirtschaftlichen Wandel zu nutzen. Die Forschungsstrategie wurde evaluiert und weiterentwickelt. Im Januar 2020 wurde die neue „Nationale Bioökonomiestrategie" veröffentlicht.
In view of scarce fossil natural resources, climate change and the growing world population, sustainability and climate action have become key issues of the 21st century. The objective of the bioeconomy is to combine economy and ecology to ensure a more sustainable use of biological resources. The German Federal Government has introduced a wealth of innovative initiatives to set the course towards a bioeconomy. These activities dovetail in the new National Bioeconomy Strategy which was published in January 2020. The achievement of a biobased economy will represent a significant contribution to the attainment of the Sustainable Development Goals set out in the UN’s 2030 Agenda.