Der Forstillustrator
Alex Giurca
Beruf:
Bioökonom & Cartoonist
Biopionier für:
Forstbioökonomie
Alex Giurca ist Banater Schwabe aus Rumänien. Er hat in Siebenbürgen, Finnland und Schweden Fortwissenschaften studiert und in Freiburg promoviert zum Thema „Die Wald basierte Bioökonomie,“ um Innnovationsnetzwerke rund um die Fortwirtschaft zu untersuchen.
„Für mich ist der Wald ein ganz besonderer Ort. Wälder haben mich schon immer fasziniert, ich bin so ziemlich überall hingereist, um Wälder zu sehen. Ich fand, der Wald ist einfach ein sehr interessantes Ökosystem und ich wollte mehr darüber lernen, über die Biologie, über die Struktur.“ Von je her haben Menschen mit dem Wald eine Art von Bioökonomie betrieben, indem sie Holz zum Heizen und Bauen schlugen oder Produkte, wie Möbel, Zellstoff und Papier fertigten. Heute ist die Bioökonomie der Forstwirtschaft im Stadium 2.0 angelangt, mit neuen technologischen Möglichkeiten, aber auch neuen sozialen und ökologischen Herausforderungen. Ein Grund für Alex kein Förster, sondern Forscher zu werden.
Alex Giurca - im Video
So kommt es, dass sein Weg ihn nach Heidelberg führte. Dort leitet der Forstexperte das Heidelberg Center for the Environment als dessen neuer Geschäftsführer. Das HCE ist als interdisziplinäres Forschungszentrum an der Universität Heidelberg angesiedelt. Themen sind der Klimawandel, die Biodiversitätsforschung sowie die zirkuläre nachhaltige Bioökonomie.
Das Neuenheimer Feld mit dem Klinik- und Forschungscampus der Uni Heidelberg: Drei blockartige Turmhäuser werden von einem Sockelbau eingerahmt. Oben sitzt die Forschung, unten ist Platz für Begegnung: Die Marsilius Arcaden gelten als Vorzeigeprojekt für eine nachhaltige Bauweise, passend für die neue Geschäftsstelle des HCE.
Wie können verschiedene Interessensgruppen zusammenwirken, um Nachhaltigkeit wirtschaftlich zu verankern und der Ressourcenknappheit zu entkommen? Und wie sollen Forschende ihre Ergebnisse bestmöglich an die Öffentlichkeit vermitteln? Alex setzt auf eine kreative Lösung: Als Autodidakt hat er seine Zeichengabe meisterlich entwickelt und so eine Welt voller Witz und Phantasie geschaffen, ein Kabinett überzeichneter Figuren und schräger Vögel.
„Ich sage immer, ich bin tagsüber Forscher oder Geschäftsführer und abends bin ich Künstler. Ich mache Kunst bzw. Illustrationen und Cartoons, um ins Neue einzutauchen und kreativ zu sein. Aber ich versuche auch, meine Forschung mit meiner Kunst zu verbinden, Komplexe Ideen darzustellen durch Illustrationen und Figuren und kreatives Storytelling.“
Erstmals hat er sein Talent auf dem Kunstwettbewerb des Global Bioeconomy Summit (GBS) 2018 öffentlich unter Beweis gestellt. Die Welt der Bioökonomie, hier ist sie als Boxkampf dargestellt. Der Titel der eingereichten Arbeit: „The Bioeconomy Arena“.
Angespornt vom Erfolg folgt sein nächstes und bislang größtes Projekt: Gemeinsam mit dem Forsthistoriker Markus Herberer verwandelt Alex die Inhalte seiner Doktorarbeit in einen Comic. Ein weltweit einzigartiges Projekt, zumindest für den Fortsektor.
„Die Abenteuer von Alex und Bioman“ ist die Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft zwischen einem Förster, dem Dackel Alex und Bioman, einem Superhelden und dem Bösewicht Mr. Petroleus, das Gesicht der Ölindustrie mit den von ihr geschaffenen Umweltproblemen.
„Alter Schwede! Neue Bioenergie durchfließt meine Adern. Meine Kräfte werden stärker und stärker! Jaaa…Jaaa… dann bin ich unbesiegbar!" „NIEMAND VERGREIFT SICH AN UNSEREM HOLZ!...“ Alex‘ engagierte Lesung auf dem Waldlehrpfad verfehlt ihre Wirkung nicht. Vor allem bei Kindern und Jugendlichen kommt das Büchlein besonders gut an.
Der Comic-Held Bioman verkörpert das Zukunftsprinzip der Branche. Wie weit die Entwicklungen dort schon sind, führt uns Alex lässig in einer kleinen Produkteshow vor: „Holz ist wahrscheinlich eins der vielseitigsten Materialien auf der Erde. Aus Holz kann man viele spannende Sachen machen. Ein großes Potenzial hat die Nanozellulose“.
Alex Giurca - im Podcast
Der Bioökonom Alex Guirca hat innovative Netzwerke im Forstsektor untersucht, die zu neuen Materialien und Produkten führen, wie Nanozellulose für Autobauteile oder Kleider aus Holz. Dabei wird der Wald schnell zur umkämpften Ressource, was Alex auf witzige Weise in einen Comic gepackt hat. Neben seiner Tätigkeit als Geschäftsführer des Heidelberg Center for the Environment (HCE) zählt das Zeichnen zu seinen großen Leidenschaften. Zu hören in unserem neuen Biopionier-Portrait!
Im Prinzip könnte man viele klassische Kunststoffprodukte durch Holzfasern ersetzen. Darum herrscht in den skandinavischen Ländern gerade Goldgräberstimmung. Wo 75- 85 % der Flächen mit Wäldern bedeckt sind, scheint es immerwährenden Nachschub an nachwachsenden Rohstoffen und ebensolchen Raum für Innovationen zu geben: Holz gilt als das neue Nokia der fortbasierten Bioökonomiebranche. Doch die dortigen Verhältnisse lassen sich nur eingeschränkt auf andere Länder übertragen, vor allem wenn man am Wirtschaftswachstum festhält. Wenn Rohstoffe gar nicht schnell genug nachwachsen können, wird die Biomasse zur Mangelware. Für Alex der Hauptgrund, über Disziplinen und Branchen hinweg, gemeinsam an der Lösung für eine zirkuläre und nachhaltige Bioökonomie zu arbeiten. Der Forstillustrator und Umweltforscher will den Wald in seinen vielgestaltigen Funktionen erhalten wissen: