Klee-Pellets als Gemüsedünger

Klee-Pellets als Gemüsedünger

Das Dresdner Start-up „grünerdüngen“ erhält für die Weiterentwicklung eines neuartigen Gemüsedüngers aus Bio-Klee ein Exist-Gründerstipendium des Bundeswirtschaftsministeriums.

 

Das grünerdüngen-Team nutzt für seine neuartigen Gemüsedünger Rot-und Weißklee.

Konventionelle Nitrat-, Ammonium- oder Phosphatdünger sind im ökologischen Landbau tabu. Biolandwirte setzen daher auf Pflanzenreste, die Humus auf- und abbauen und so die Bodenfruchtbarkeit erhalten. Eine wichtige Stickstoffquelle sind von jeher Hülsenfrüchte wie Klee, der als Zwischenfruchtfolge angebaut und vor der nächsten Aussaat in den Boden eingearbeitet werden. Denn die Wurzeln der Leguminosen leben in Symbiose mit Knöllchenbakterien, die Stickstoff aus der Luft fixieren können und so die Pflanze mit dem lebenswichtigen Nährstoff versorgen.

Weiterentwicklung durch EXIST-Förderung

Mit einem neuartigen Biodünger für den Gemüseanbau will ein Dresdner Start-up bei Gemüse, Kräuter und Obst nun für einen ausgewogen Gehalt an allen wichtigen Nährstoffen wie Stickstoff sorgen. Das Team von „grünerdüngen“ hat im Rahmen des Programms „EXIST-Existenzgründungen aus der Wissenschaft“ ein Gründerstipendium des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie erhalten, um den ersten Bio-Gemüsedünger für den Marktauftritt weiterzuentwickeln.

Düngestäbchen aus Klee

Das neue Düngemittel wird durch ein spezielles Ernte- und Aufbereitungsverfahren aus reinem Bio-Klee hergestellt. Im Ergebnis entstand ein pelletiertes Schnittgut aus Rot- und Weißkleebeständen, dass als Dünger beim Gemüseanbau in die Erde gebraucht werden kann. „Unser Düngemittel soll besonders im ökologischen Gemüsebau Anwendung finden. Auch für Hobbygärtner ist das neue Düngemittel sehr interessant, da es einfach anzuwenden und ausgesprochen wohlriechend ist. Es ist das erste regional produzierte und rein pflanzliche Düngemittel aus 100 % ökologisch zertifizierten Rohstoffen“, so Gartenbau-Ingenieur Simon Scheffler.

Studie belegt Ertragssteigerung durch Bio-Dünger

Dass der grüne Dünger den hohen Stickstoffbedarf im ökologischen Gemüseanbau decken kann, konnte Scheffler im Rahmen einer dreijährigen Untersuchung bereits belegen. Die Studie wurde an der Hochschule für Technik und Wirtschaft durchgeführt und in den vergangenen drei Jahren im Rahmen des vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) aufgelegten Förderprojektes „Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft-BÖLN“  finanziert. Die Feldversuche mit Spinat führten danach zu einem bis zu einen 20 bis 120 Prozent höheren Frischmasseertrag im Vergleich zum düngerlosen Anbau. Bei Roter Bete wurde über 40 Prozent mehr Frischmasse geerntet.

Klee-Dünger auch für Zimmerpflanzen

Mit dem EXIST-Gründerstipendium will das grünerdünger-Team um Scheffler die Weiterentwicklung, Erzeugung und Vermarktung des neuen Bio-Düngers vorantreiben. Erste Chargen sind bereits für die diesjährige Saison angekündigt und sollen über den regionalen Bio-Einzelhandel sowie per Internet vermarktet werden. Im Weiteren will das Startup ein vergleichbares Düngemittel auf für Topf- bzw. Zimmerpflanzen entwickeln sowie ein Flüssigdüngemittel aus ökologisch und regional verfügbaren Ressourcen anbieten.

bb