NaturFutur: Produktion – Wandel – Kreislauf

NaturFutur: Produktion – Wandel – Kreislauf

NaturFutur – Bioökonomie erleben" heißt es seit 2. November im Museum für Naturkunde in Berlin. Das Ausstellungsprojekt – eine Kooperation von Bioökonomie.de und dem Naturkundemuseum – widmet sich in der dritten Woche dem Thema Produktion – Wandel – Kreislauf.

Illustration zum Themenschwerpunkt Produktion/Wandel/Kreislauf
Illustration zum Themenschwerpunkt Produktion – Wandel – Kreislauf

Die grundlegenden Ziele und Visionen einer nachhaltigen Bioökonomie sind relativ klar: mithilfe von biologischem Wissen und Ressourcen soll eine auf Kreisläufen basierende Wirtschaft entstehen. Doch wie der wirtschaftliche Umbau vonstattengehen kann, hängt maßgeblich von lokalen Gegebenheiten ab. Daher müssen die Stärken von Regionen herausgearbeitet werden, um Potentiale bioökonomischer Wertschöpfung zu erkennen und zu nutzen.

Diese Potentiale können zum Beispiel in Form von lokal verfügbaren, biologischen Rohstoffen auf Feldern und Wiesen schlummern. Wälder, Meere oder Moore können nachhaltig genutzt werden. Bei unserer momentanen Form der Produktion geht noch vieles verloren. Deshalb gibt es die Bestrebung, das Potential von Reststoffen durch bioökonomische Innovation nutzbar zu machen. Doch wie genau kann das gelingen? Eine wichtige Rolle spielen dabei sogenannte Bioraffinerien. Solche Anlagen kommen zum Einsatz, um biologische Rohstoffe in ihre chemischen Bestandteile aufzuspalten, welche dann als Basis für verschiedenste Erzeugnisse wie Futtermittel, Verbundmaterial oder Treibstoff dienen. Ein Modell der RWTH Aachen veranschaulicht den gesamten Prozess am Beispiel einer Bioraffinerie, die Holzreste in wertvolle Produkte verarbeiten und so erdölbasierte ersetzen kann.

Holzreste aus dem Sägewerk werden hier beispielsweise zerkleinert und unter Hitze und Druck behandelt und chemische Verbindungen voneinander getrennt. Die einzelnen Bestandteile werden dann gereinigt und gelangen in das Herzstück der Anlage, den Fermenter. Hier wandeln spezialisierte Mikroorganismen die einstigen Holzstücke in biobasierte Chemikalien um. Zuletzt werden diese via Verdampfung oder Destillation aufgereinigt und fertig ist ein Baustein für einen biobasierten Kraftstoff oder eine andere erdölfreie Chemikalie.

Deutschland wird spätestens bis zum Jahr 2038 komplett aus der Kohle aussteigen. Die Modellregion BioökonomieREVIER Rheinland ist ein Beispiel dafür, wie nicht nur die Umwandlung eines einzelnen Rohstoffs, sondern die einer ganzen Region nach Prinzipien der Bioökonomie gelingen kann. Die Zielsetzung des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projektes umfasst neben ökonomischen und ökologischen auch viele soziale Aspekte. So will man eine Region an die klimatischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen der Zukunft anpassen. Dazu gehören Wohnraum, Verkehr, Industrie, Forschungslabore, Gründerzentren, Bioraffinerien, Naturschutzgebiete, Forst und Ackerflächen.

Events zur Ausstellung Produktion – Wandel – Kreislauf

16. November 16 - 17 Uhr: Fenster mit Aussicht

Elisabeth Heyne meets André Mascarenhas
Moderation: Paulus Kaufmann

Zwei Gäste beschreiben bei diesem Format einen wöchentlich wechselnden Einstiegspunkt des Augmented-Reality-Exponates und kommen über das, was sie dort sehen, miteinander und mit Zuschauenden ins Gespräch.

17. November 15 - 18 Uhr: An die Natur

Künstlerischer Workshop zum Themenfeld Produktion – Wandel – Kreislauf

In diesem Workshop blicken wir auf den sich im Wandel befindlichen Naturbegriff, welcher auf persönliche Weise näher erfasst und beschrieben werden kann.

18. November 10 - 12 Uhr & 14 - 16 Uhr: Bioökonomie-Labor

Willkommen im Mikrobenzirkus

in Kooperation mit Alexis Goertz und Jonas Grube (Edible Alchemy)

Wir verdanken Mikroben die Existenz solch köstlicher und gesundheitsfördernder Produkte wie Sauerteig, Miso, Sauerkraut, Kimchi, Kombucha, Wasserkefir oder Ingwerbier. Um nur die zu nennen, die die Mikrobendompteure von Edible Alchemy Ihnen in diesem Workshop mit allen Sinnen näherbringen wollen.In der Praxis werden wir zusammen die Produkte unserer Zirkustiere verkosten und jede(r) selbst ein Wildferment ansetzen, das alle Teilnehmenden mit nach Hause nehmen können, um dort dem Fortschreiten des Fermentationsprozesses weiter zusehen zu können.

18. November 18 - 19:30 Uhr: Bioökonomie im Gespräch

Die Renaissance der Fermentation

Mit Biotechnologie präzise fermentieren
Einblicke in Forschung und Entwicklung, offene Diskussion

Ausführliche Informationen zum Begleitprogramm finden Sie auf der webseite des Projekte NaturFutur.

Die Anmeldung zu den Veranstaltungen erfolgt über das Museum für Naturkunde Berlin per E-Mail. Bei Anmeldung bitte gewünschtes Zeitfenster angeben.