Vertikale Gärten für ein gutes Mikroklima
Forscher der Technischen Hochschule Bingen entwickeln begrünte Module, die autark wachsen und nebenbei Lärmschutz und Artenvielfalt verbessern.
Babylon hatte die Hängenden Gärten, jetzt bekommt Bingen vertikale Gärten: In einem KMU-innovativ-Projekt zur Anpassung an den Klimaschutz entwickelt die TH Bingen ein mobiles, modulares und autarkes Gartensystem für den Innen- und Außenbereich. Die Folgen des Klimawandels werden insbesondere in Städten zu spüren sein, wo sich das Mikroklima besonders stark aufheizt. Grünflächen können dem entgegenwirken. Vertikale Gärten können insbesondere im Bereich lokaler Wärmeinseln einen Beitrag zur Klimaanpassung leisten.
Autarke Versorgung mit Energie und Wasser
„Die mobilen Gärten sollen nicht nur schön und grün aussehen, sondern auch messbare positive Effekte für das Mikroklima und die Umwelt liefern“, betont Projektleiter Oleg Panferov. Deshalb sollen die Module sich auch autark mit Wasser und Energie versorgen können. Außerdem ist es der Wunsch der Forscher, dass die Module einen Beitrag zum Schallschutz leisten und die Biodiversität erhöhen.
Gemeinsam mit zwei Partnern – die UDATA GmbH aus dem Bereich der Umweltbildung und die Palaterra Betriebs- und Beteiligungsgesellschaft mbH aus dem Gartenbau – will die TH Bingen vier Prototypen entwickeln, jeweils zwei für den Innen- und Außenbereich. Im Verlauf von drei Jahren sollen die Module zunächst im Labor auf ihre Klima- und Umweltwirksamkeit getestet. Im anschließenden Praxistest liegt der Fokus auf der technischen Zuverlässigkeit und den klimatischen Effekten. Außerdem wollen die Forscher auch die Akzeptanz untersuchen.
Ziel ist die Serienreife
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Projekt Vertikale Mobile Gärten mit 300.000 Euro. Ziel ist es, im Anschluss an die drei Entwicklungsjahre mit den vertikalen Gärten in die Serienproduktion zu gehen.
bl