Poker um Monsanto: Bayer soll Milliarden drauflegen
Für sein Monsanto-Übernahme-Gebot soll Bayer Medienberichten zufolge mehrere Milliarden draufsatteln. Die Kursschwankungen durch den Brexit könnten die Finanzierung erschweren.
Bayer ist im Übernahme-Poker um Monsanto laut Medienberichten mit hohen Forderungen des US-Agrochemiegiganten konfrontiert. Monsanto habe einen Aufschlag auf den bislang gebotenen Preis in Höhe von bis zu 7 Milliarden US-Dollar verlangt, schreibt das Handelsblatt mit Verweis auf eine nicht näher genannte Quelle. Bayer hat diese Information indes nicht kommentiert. Die durch das Brexit-Votum ausgelöste Talfahrt und Zurückhaltung an den Börsen dürfte für Bayer die geplante Kapitalerhöhung erschweren.
Bayer bietet aktuell 122 US-Dollar pro Aktie oder insgesamt 62 Milliarden Dollar für den US-Hersteller von Saatgut und Unkrautvernichtern. Monsanto-Chef Hugh Grant hatte in den vergangenen Tagen erneut deutlich gemacht, dass ihm dies zu wenig ist. Grant zeigte sich aber weiter von der Logik einer Zusammenlegung der Geschäfte überzeugt. Grant hatte erklärt, in den vergangenen Wochen mit dem Bayer-Management, aber auch mit Dritten in der Sache geredet zu haben. Laut Handelsblatt verlangt Monsanto einen Aufschlag von 10 bis 15 Dollar pro Aktie, was den Gesamtpreis auf 67 bis 69 Milliarden Dollar hochtriebe. Bayer hatte in seinem im Mai vorgelegten . Seither dringen keine Informationen über den Verlauf der Verhandlungen nach außen.
Die Finanzierung der anvisierten Mega-Übernahme konnte sich durch die aktuelle Börsensituation zudem deutlich erschweren: Bayer will nämlich rund 25 Prozent des Kaufpreises über die Ausgabe neuer Aktien finanzieren. Damit käme die Kapitalerhöhung auf ein Volumen von bis zu 15 Milliarden Euro. Die neuen Aktien sollen vor allem Großinvestoren zeichnen. Doch ob sie nach dem Brexit und den dadurch ausgelösten Kursschwankungen an der Börse zugreifen werden, sei unsicher, zitiert das Handelblatt Finanzkreise. Die Schwankungen beengten die Aufnahmefähigkeit für Neuemissionen in einer solchen Höhe. Börsen-Talfahrt nach Brexit erschwert Kapitalerhöhung Zudem dürfte die Abnahme durch das Brexit-Votum deutlich teurer werden: Der Euro hat seit dem Brexit-Votum gegenüber dem Dollar nachgegeben. Das verteuert die Übernahme nach heutigem Stand, wenn die Währungsrisiken nicht abgesichert wurden. In Finanzkreisen heißt es dem Blatt zufolge, Bayer müsse seine Refinanzierungspläne neu bewerten. In vier bis sechs Wochen müsse eine Entscheidung getroffen werden.