Jennewein baut Milchzucker-Produktion aus

Jennewein baut Milchzucker-Produktion aus

Das Biotech-Unternehmen Jennewein übernimmt die ehemalige Betriebsstätte eines Getränkeherstellers in Bad Hönningen und erweitert seine Produktion humaner Milchzucker.

Auch Säuglinge, die nicht gestillt werden, sollen bald mit den humanen Milchzuckern aus natürlicher Muttermilch versorgt werden.

Am Stammsitz der Jennewein Biotechnologie GmbH in Rheinbreitbach nahe Bonn wird es eng. Spätestens seit die amerikanische Zulassungsbehörde FDA im Jahr 2015 den Weg für das erste Produkt für Baby- und Kleinkindernahrung namens 2‘-Fucosyllcatose auf Basis sogenannter humaner Milch-Oligosaccharide (HMO) frei gemacht hat, wächst das Unternehmen kontinuierlich. Erst im Juni hatte das auf humane Milchzucker spezialisierte Unternehmen den Mietvertrag für ein Grundstück in Bonn-Bad Godesberg unterzeichnet, um dort ein neues Forschungs- und Entwicklungszentrum zu bauen. Anfang Oktober kaufte Jennewein nun in Bad Hönningen die ehemalige Betriebsstätte des Getränkeherstellers Artus Mineralquellen, um die HMO-Produktion auszubauen.

Kopplung von Fermentation und Rückgewinnung geplant

„Wir haben seit einiger Zeit nach einem geeigneten Standort zum Aufbau eines integrierten Fermentations- und Rückgewinnungswerks für HMOs in der Nähe unserer derzeitigen Betriebsstätte in Rheinbreitbach gesucht", sagt Stefan Jennewein, Geschäftsführer und Mitgründer des Unternehmens. In der neuen Betriebsstätte sollen vor allem sprühgetrocknete HMO-Produkte hergestellt werden. „Mit Fermentern von jeweils mehr als 200 m3 wird das neue Werk zu einem der größten Fermentationsbetriebe Mitteleuropas", so Finanzchef Stephan Michel.

HMO-Sortiment wird um weitere fünf Produkte erweitert

Am Standort in Bad Hönningen sollen zusätzliche HMOs hergestellt und damit das bestehende Sortiment von zwei auf sieben Produkte ausgedehnt werden. „Angesichts der Erweiterung unseres HMO-Sortiments und der Entwicklung unseres HMO Mix-Produkts benötigen wir mindestens fünf neue Fermentations- und Rückgewinnungslinien", so Geschäftsführer Jennewein. Für jedes einzelne neue HMO-Produkt will Jennewein eigenen Angaben zufolge eine separate Fertigungslinie errichten.

bb