Industrie-Reiniger aus Molke
Partner aus Forschung und Wirtschaft aus dem Raum Stuttgart und Tübingen entwickeln ein Reinigungsmittel auf Basis von Molke und anderen nachwachsenden Rohstoffen.
Ob Spülmittel oder Allzweckreiniger: Viele Putzmittel bestehen noch immer aus erdölbasierten Stoffen, die der Umwelt schaden. Doch die Nachfrage nach ökologischen Reinigungsmitteln steigt. Nicht nur Verbraucher kaufen zunehmend nachhaltige Produkte. Auch in der Industrie ist ein Wandel absehbar. Im Forschungsprojekt „ÖkoMoBiL“ wollen Partner aus Forschung und Wirtschaft daher ein ökologisches Reinigungssystem für den industriellen Einsatz entwickeln. Das Vorhaben, das soeben eine neue Förderzusage erhalten hat, wird im Rahmen des Kooperationsnetzwerkes biohymed vom Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) unterstützt.
Reinigungsmittel auf Molkebasis für Einsatz in der Medizintechnik
Im Fokus der Entwicklung stehen Reinigungsmittel auf Basis von Molke und anderen nachwachsenden Rohstoffen, die über waschaktive Substanzen verfügen und daher als ökologischer Industriereiniger eingesetzt werden können. Das ÖkoMoBiL-Team will darüber hinaus durch die Optimierung automatisierter Waschanlagen in Verbindung mit dem Öko-Reiniger auch ein neues Reinigungsverfahren etablieren, das den Einsatz in der Medizintechnik ermöglicht. Hier geht es vor allem um die Reinigung von wiederverwertbaren Kunststoffbehältern, sogenannten Kleinladungsträgern, deren Einsatz in der Medizin an eine besonders wirtschaftlich effektive und qualitativ hochwertige Säuberung gebunden ist. Mithilfe eines automatisierten Analyseverfahrens soll hier der Verschmutzungsgrad und damit die Effektivität dieser Reinigungsmethode objektiv bewertet werden.
Spannende Synergieeffekte erwartet
Die BioRegio STERN Management GmbH leitet als Wirtschaftsentwickler für die Life Sciences das ZIM-Kooperationsnetzwerk. „ÖkoMoBiL ist unser neuestes Projekt, in dem sicherlich spannende Synergieeffekte aus der Verbindung von Logistik, Chemie und Medizintechnik gewonnen werden“, erklärt Projektleiterin Verena Grimm.
An dem Projekt sind das Naturwissenschaftliche und Medizinische Institut (NMI) an der Universität Tübingen, die Scheerer Logistik GmbH & Co. KG aus Villingen-Schwenningen und die Remsgold Chemie GmbH & Co. KG aus Winterbach in der Region Stuttgart beteiligt. Als Hygienespezialist ist die Remsgold Chemie GmbH für die Entwicklung der Reinigungsrezeptur verantwortlich, während die Anwendung des Reinigungssystems in den automatisierten Waschanlagen der Scheerer Logistik erfolgt und das NMI den gesamten Reinigungsprozess mittels analytischer Verfahren prüft und überwacht.
bb