BASF streicht Pflanzenbiotech-Projekte
Der Chemiekonzern BASF nimmt Abschied von der Pflanzenbiotechnologie. Das Unternehmen hat angekündigt, Forschungsprojekte einzustampfen, hunderte Mitarbeiter zu entlassen und Standorte aufzugeben.
Der Chemiekonzern BASF trennt sich von großen Teilen seiner Pflanzenbiotechnologie. Das Unternehmen hat angekündigt, eine Reihe von Forschungsprojekten einzustampfen und das Feld neu auszurichten. Gleichfalls sollen hunderte Mitarbeiter entlassen und sogar Standorte aufgegeben werden.
Künftig will sich der Ludwigshafener Konzern auf einfache Vorhaben konzentrieren: „Wir werden Projekte stoppen, die mit extrem hohen technischen Hürden verbunden sind und signifikante zeitliche und finanzielle Investitionen erfordern“, sagte Harald Schwager, Vorstandsmitglied der BASF SE, zuständig für Bioscience Research. Er sei zuversichtlich, die zukunftsträchtigsten Forschungsarbeiten für BASF erfolgreich umsetzen zu können.
Radikaler Stellenabbau
Die Folgen sind drastisch. Jeder zweite der derzeit rund 700 Arbeitsplätze soll wegfallen. 140 Stellen werden in Nordamerika gestrichen, weitere 180 in Europa. Die Feld-Versuchsstationen in Kekaha/Hawaii sowie in Indien und Puerto Rico werden geschlossen. Die restlichen Standorte in den USA (Research Triangle Park, North Carolina, und Ames, Iowa) sowie Europa (Berlin, Limburgerhof, Gent) sowie Brasilien sollen verkleinert werden.
Pflanzenbiotechnologie-Forschung begrenzt
Das Forschungsportfolio in der Pflanzenbiotechnologie wird sich auf Projekte zur Herbizidtoleranz sowie Pilzresistenz von Sojabohnen mit hohem Erfolgspotential konzentrieren. Die Arbeiten an Raps-Saatgut mit einem hohen Anteil mehrfach ungesättigter Omega-3-Fettsäuren werden ebenfalls fortgeführt. Die Kooperationsvereinbarung mit Monsanto auf dem Gebiet der Ertragssteigerung und Widerstandsfähigkeit von Mais und Sojabohnen ist nicht betroffen. Aufgegeben werden hingegen Forschungsvorhaben in den frühen Phasen zu Reis und Mais, der künftige Schwerpunkt liegt hier auf Arbeiten, die insbesondere Mais und Sojabohnen ertragreicher und widerstandsfähiger gegen Umgebungsstress machen.
Das Maßnahmenpaket wurde am Vortag zur Bilanzpressekonferenz angekündigt und soll bis Ende 2016 vollständig umgesetzt sein. BASF musste im vergangenen Jahr einen deutlichen Umsatzrückgang auf 70,4 Mrd. Euro hinnehmen (-5%), das EBIT sank sogar um 18% auf 6,2 Mrd. Euro. Vor allem der niedrige Öl- und Gaspreis habe dem Konzern zugesetzt, teilte BASF mit.