Gesucht: Neue Produkte für die Bioökonomie

Gesucht: Neue Produkte für die Bioökonomie

Die Suche nach Geschäftsideen für neue biobasierte Produkte läuft auf Hochtouren. Derzeit finden bundesweit Ideenworkshops mit interessierten Teilnehmern aus Wissenschaft und Wirtschaft statt.

Dringend gesucht: neue Geschäftsideen in der Bioökonomie.
Dringend gesucht: neue Geschäftsideen in der Bioökonomie.

Der Countdown läuft!  Mit Hochdruck wird bundesweit nach Geschäftsideen für neue biobasierte Innovationen gesucht. Noch bis zum 16. August können sie beim Ideenwettbewerb „Neue Produkte für die Bioökonomie“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) eingereicht werden. Im Fokus stehen dabei nicht nur neue nachhaltige und umweltfreundliche Produkte, sondern  auch Dienstleistungen im Bereich Bioökonomie. Um die Ideenfindung zu unterstützen und Experten unterschiedlichster Branchen zu innovativen Geschäftsmodellen zu bringen, finden derzeit bundesweit Kreativ-Workshops statt.

Der Anfang ist gemacht. Ob Kleider aus Milch, Speiseeis aus Lupinen-Eiweiß oder Biosprit-Reiniger aus Stroh: Diese und andere Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen sind bereits im Markt, wie zuletzt bei der Ausstellung "Bioökonomie auf 36m2" des Bioökonomierates auf der Grünen Woche  Doch bei der Umgestaltung von einer erdölbasierten zu einer biobasierten Wirtschaft sind weitere Innovationen notwendig, um die gesamte Wertschöpfungskette nachhaltig zu gestalten. Daher hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der „Nationalen Forschungsstrategie BioÖkonomie 2030“ im Jahr 2013 den Ideenwettbewerb „Neue Produkte für die Bioökonomie“ ausgelobt.

Bis zu 50.000 Euro Startkapital

Gefördert werden hier kreative Köpfe, die neue Geschäftsideen in der Bioökonomie auf den Weg bringen wollen. In einer neunmonatigen Sondierungsphase können diese Ideen vertieft ausgearbeitet, ein Entwicklungsplan für die technische Umsetzung erarbeitet oder geeignete Partner mit der erforderlichen wissenschaftlich-technischen Expertise zusammengestellt werden. Bis zu 50.000 Euro stehen für Forschungseinrichtungen bereit, Unternehmen können bis zu 25.000 Euro als Fördermittel erhalten. In einer ggf. anschließenden zweijährigen Machbarkeitsphase können grundlegende Untersuchungen zur technischen Machbarkeit der Produktvision durchgeführt werden. In der ersten Ausschreibungsrunde waren mehr als 200 Ideen eingericht worden, aus denen es 32 in die Sondierungsphase geschafft hatten. Die aktuelle Ausschreibungsfrist läuft nun bis zum 15. August.

Kreativ-Workshops zur Unternehmensgründung in der Bioökonomie

Um hier möglichst schlagkräftige Teams in Rennen zu schicken, fanden und finden derzeit bundesweit verschiedene Kreativ-Workshops mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten statt. So wurde im Rahmen des Projektes GISBERT der HHL Leipzig Graduate School of Management im Sächsischen Inkubators für Translation (SIKT) der Universität Leipzig im April zu einer Veranstaltung eingeladen, die die Ideenfindung in der Breite ankurbeln sollte.  „Die Beteiligung von internationalen Studierenden der Universität Leipzig war ein bereicherndes Element“, resümiert Utz Dornberger, Leiter der Existenzgründerinitiative SMILE an der Universität Leipzig. Debattiert wurden die Potentiale im internationalen Markt für Startup-Unternehmen in der Bioökonomie sowie verschiedene Herausforderungen bei der biobasierten Produktion.

Süddeutschland setzt auf Lebensmittelindustrie

Auch in Bayern und Baden- Württemberg ist man dabei, grüne Geschäftsmodelle auf den Weg zu bringen. Bereits im Januar hatte das Forschungszentrum Bioökonomie an der Universität Hohenheim zu einem zweitätigen Workshop geladen, um Experten entlang der Wertschöpfungskette Lebensmittel über die Potentiale neuer Geschäftsideen zu informieren und das Handwerkszeug für die Entwicklung neuer Produkte an die Hand zu geben. Am 22. und 23. Juni findet nun der Workshop „Nachhaltige Innovationen entlang der Wertschöpfungskette bei Lebensmitteln“ (NIWEL) statt, um  Ideengebern, Tüftlern und Visionären Impulse und Beratung für Neuentwicklungen im Bereich der Bioökonomie zu geben. Veranstalter sind das Forschungszentrum für Bioökonomie der Universität Hohenheim und die BIOPRO GmbH des Landes Baden-Württemberg. Der Kreativ-Workshop gibt Hintergrundinformationen und dient der Ideenfindung bzw. Verfeinerung. Noch bis Mitte Juni sind Anmeldungen möglich. (mehr Infos: hier klicken) Am 7. Juli soll zudem ein Intensiv-Workshop stattfinden, um konkrete Bewerbungen für den BMBF-Wettbewerb vorzubereiten.

Die Lebensmittelindustrie steht auch im Juni in Freising im Fokus, wenn das Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn) und die Bayrischen Landesanstalt (LfL) Startups und Wissenschaftler einlädt. „Entlang der Lebensmittel-Wertschöpfungskette sind die Möglichkeiten noch nicht ausgeschöpft, um bei Anbau, Verarbeitung, Verpackung, Handel, Logistik und Vertrieb biobasierte Produkte einzusetzen“, betont Christine Röger, Bereichsleiterin Wissenschaft am KErn. (mehr Infos: hier klicken) Um die Verwertung von Gülle zu neuartigen Düngemitteln geht es wiederum bei einem Workshop, der am 21. Juni an der Universität Bremen stattfindet. Gemeinsam sollen Experten entlang der Wertschöpfungskette die besonderen Herausforderungen in diesem Teilbereich der Landwirtschaft diskutieren, um darauf aufbauend passgenau neue Geschäftsideen zu entwickeln. (mehr Infos: hier klicken)

bb