Langfristig wird die Landwirtschaft außerdem in besonderem Maße von den Folgen des Klimawandels betroffen sein und mit einer Verschlechterung von Böden, Wassermangel bzw. Überflutungen sowie Ausbreitung von Pflanzenschädlingen zu kämpfen haben. Eine globale Ernährungssicherung wird ohne stärkeres Engagement vor allem in der Agrarforschung und den Biowissenschaften nicht zu bewältigen sein. Angesichts der Vielzahl an Jahren, die vom Start eines Forschungsprojekts bis zur Übernahme der Ergebnisse in die landwirtschaftliche Praxis vergehen, drängt die Zeit.
In der Pflanzenzüchtung geht es um den Ausbau des Leistungspotenzials der Kulturpflanzen sowie um die Stabilisierung der Erträge durch verbesserte Resistenzen gegenüber Pathogenen und durch erhöhte Toleranzen z. B. gegenüber Hitze, Trockenheit, Kälte und Versalzung. Dafür müssen die Ursachen und Wirkungen dieser abiotischen und biotischen Stressfaktoren sowie die zughörigen Reaktionsmechanismen der Pflanzen verstanden werden, um sie für Pflanzenzüchtung und -anbau nutzbar zu machen. Forschungsanstrengungen sind auch erforderlich, um die für die weltweit wachsende Nachfrage nach Nahrungsmitteln tierischer Herkunft notwendige Produktivitätssteigerung im Einklang mit Mensch und Tier, Natur und Umwelt zu erzielen.