Die menschengemachte Klimakrise erfordert die schnelle Decarbonisierung des Energiesektors sowie die Defossilierung der chemischen Industrie, die auf organische Rohstoffe angewiesen bleibt. Ein verantwortlicher Umgang mit Biomasse erfordert daher im zunehmenden Maße technische Lösungen für die Wiederverwertbarkeit von Abfall, sowie Rest- und Nebenprodukten. Benutzte Papierhandtücher stellen eine Cellulose-haltige Abfallfraktion dar, die derzeit mit dem Restmüll verbrannt wird. Nach dem Motto „Zucker ist das neue Öl“ kann dieser sehr homogen zusammengesetzte Abfall durch enzymatische Hydrolyse der Cellulose zu Glucose nahezu vollständig wieder in einen Nutzungskreislauf überführt werden, bei dem organische Verbindungen erhalten bleiben. Dieser Prozess hat dadurch das Potenzial klimaneutral das Ausgangssubstrat für die biotechnologische Herstellung einer großen Produktvielfalt wie z.B. Biokunststoffe zu liefern und einen Beitrag zur abfallbasierten Bioökonomie zu leisten.