Insekten statt Beef im Burger
Max KrämerBeruf:
Geograf
Position:
Gründer & Geschäftsführer der Bugfoundation in Osnabrück
Beruf:
Geograf
Position:
Gründer & Geschäftsführer der Bugfoundation in Osnabrück
Insekten als Fleisch-Alternative: Mit dieser Geschäftsidee wollen Max Krämer und sein Team von Bugfoundation die Fastfoodkultur in Europa gesünder und nachhaltiger machen.
Insekten als Nahrungsmittel haben viele Vorteile. Davon ist der Gründer und Geschäftsführer von Bugfoundation, Max Krämer, überzeugt. Was der Geograf einst auf seinen Asienreisen schätzen lernte, soll bald auch hiesige Gaumen erfreuen. Mit dem ersten "Insektenburger" will der Osnabrücker Jungunternehmer die Fastfoodkost in Europa gesünder und nachhaltiger machen. Rein optisch sieht der "Bux Burger" wie ein normaler Hamburger aus. Er besteht jedoch zu 50% aus gemahlenen Buffalo-Würmern und weiteren pflanzlichen Bestandteilen.
Welchen Beitrag kann Ihr Unternehmen bei der Gestaltung einer biobasierten Wirtschaft leisten?
Um dem Klimawandel effektiv begegnen zu können, müssen wir den Methan-Ausstoß der Fleischwirtschaft reduzieren, welcher 50 % der globalen Treibhausgasemissionen ausmacht. Dafür braucht es proteinhaltige Nahrungsmittelalternativen. Insekten eignen sich hierfür hervorragend. Auch weil sie eine andere Eigenschaft mitbringen, welche für eine nachhaltige Wirtschaft essenziell ist - nämlich eine hohe Ressourceneffizienz. Insekten brauchen weit weniger Wasser und Land zur Produktion von Protein als Fleisch.
Wie kamen Sie auf die Idee, einen Burger mit Insekten zu kreieren?
Bei einer Weltreise habe ich mich durch die reichhaltige Palette an Insekten-Snacks in Asien probiert. Zurück in Deutschland habe ich mich gefragt, ob man die leckeren und sehr gesunden Tierchen nicht auch in Europa populär machen könnte. Mein langjähriger Freund und Geschäftspartner Baris Özel war von der Idee begeistert. In meiner Bachelorarbeit habe ich mich in das Thema vertieft. Die gravierenden ökologischen und gesundheitlichen Vorteile von Nahrungsmitteln aus Insekten wurden mir dabei so deutlich, dass der Entschluss fest stand, den Bux Burger zu entwickeln.
Was war oder ist die größte Herausforderung dabei?
Wir sind absolute Pioniere. Das birgt große Vorteile, bringt aber auch Schwierigkeiten mit sich. So muss die Infrastruktur und Industrie zum Teil noch geschaffen werden. Auch den Markt müssen wir uns zum Teil noch bereiten. Das Interesse an nachhaltigen und gesunden sowie ethischen Produkten ist riesig. Allerdings denkt dabei noch nicht jeder sofort an Insekten.
Was begeistert Sie ganz persönlich an dem Thema?
Der Wandel hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft muss durch kluge Entwicklungen angetrieben werden. Wenn wir ressourceneffizient produzieren, können wir nachhaltig wirtschaften, ohne auf Konsum verzichten zu müssen. Insekten kommen da wie gerufen, sie passen perfekt in dieses Anforderungsprofil.
Was sind Ihre nächsten Ziele?
Dieses Jahr sind wir erfolgreich in den niederländischen Markt eingestiegen. Unsere Präsenz dort wollen wir weiter steigern sowie den belgischen Markt angehen. Zudem arbeiten wir an neuen Produkten und vergrößern behutsam unser Team.
Interview: Beatrix Boldt