Die Bioökonomie soll einen erheblichen Beitrag dazu leisten, Rohstoffalternativen angesichts der Endlichkeit fossiler Ressourcen zu finden, dem Klimawandel entgegenzuwirken, die natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen und erneuerbare Ressourcen nachhaltig zu nutzen sowie die Versorgung und das Recht auf Entwicklung aller Teile einer wachsenden Weltbevölkerung sicherzustellen.
Diese Herausforderungen machen es nötig, ein Bündel an Zielen gleichzeitig zu verfolgen. Nicht zuletzt hierdurch erwachsen neben Chancen auch Zielkonflikte und damit das Erfordernis, zuverlässiges Wissen über Tendenzen, Effekte und Wirkzusammenhänge des gesamten Transformationsprozesses zu erlangen.
Zu diesem Zweck wird mit dieser Bekanntmachung der Aufbau eines umfassenden Monitorings der Bioökonomie gefördert, das den Transformationsprozess hin zu einer nachhaltigen, biobasierten, an natürlichen Kreisläufen orientierten Wirtschaftsweise beobachtet, misst und bewertbar macht. Übergeordnetes Ziel der Fördermaßnahme ist es, die wissenschaftlichen Grundlagen für ein umfassendes Monitoring der Bioökonomie zu entwickeln. Dabei liegt der Schwerpunkt dieser Fördermaßnahme in der systemischen Betrachtung und Modellierung innerhalb des Monitorings. Durch ein kontinuierliches Monitoring soll eine Wissensbasis für politisches Handeln und eine öffentliche Auseinandersetzung darüber geschaffen werden. Es sollen zugleich Potenziale sichtbar gemacht und Fehlentwicklungen aufgezeigt werden. Die Ergebnisse des Monitorings sollen in regelmäßigen Berichten der Allgemeinheit präsentiert werden. Dadurch soll zugleich die öffentliche Wahrnehmung für Themen der Bioökonomie erhöht werden.
Komplementär zu den verschiedenen Maßnahmen und Aktivitäten der „Nationalen Forschungsstrategie BioÖkonomie 2030“ sowie der „Nationalen Politikstrategie Bioökonomie“, die sich aus verschiedenen Perspektiven mit den unterschiedlichen Ebenen und Teilgebieten der Bioökonomie beschäftigen, sollen in einer dreijährigen Pilotphase (2016 bis 2019) vorliegende Daten identifiziert und analysiert, auf Basis wissenschaftlicher Forschung Kriterien und Indikatoren entwickelt und Verfahren zur Erhebung von Daten etabliert werden, um möglichst alle Dimensionen der Bioökonomie messbar zu machen und Wirkmechanismen und Zusammenhänge durch eine systemische Modellierung abzubilden. So sollen Fortschritte, aber auch mögliche Hemmnisse oder Zielkonflikte im Transformationsprozess hin zu einer Bioökonomie sichtbar gemacht werden.
Die vorliegende Fördermaßnahme richtet sich auf eine systemische Betrachtung und Modellierung aller relevanten Faktoren und Wirkungen einer Bioökonomie. Die systemische Betrachtung und Modellierung baut auf den von den weiteren beteiligten Ressorts BMEL und BMWi initiierten Monitoring-Bestandteilen auf, die ihren Fokus auf Daten und Analysen zu agrarischen und allgemein biogenen Ressourcen und deren Nachhaltigkeitsbewertung sowie auf wirtschaftliche Kennzahlen legen.