Sieben Milliarden Menschen und nur eine Erde. Angesichts der rapide wachsenden Weltbevölkerung ist die Sicherung der weltweiten Ernährung eine der größten globalen Herausforderungen der Menschheit. Um dieser Herausforderung zu begegnen muss eine Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion erreicht werden. Diese wird jedoch durch die endliche landwirtschaftlich nutzbare Anbaufläche und durch eine fortschreitende Bodendegradierung begrenzt. Die Agrarwirtschaft wird in Zukunft zudem von den Folgen des Klimawandels, wie beispielsweise langanhaltenden Dürreperioden, Überflutungen oder die Ausbreitung von Pflanzenschädlingen betroffen sein. Für eine globale Ernährungssicherung ist es erforderlich, die betroffenen Regionen der Welt bei der Etablierung einer leistungsstarken und nachhaltigen Landwirtschaft zu unterstützen. Dies gilt insbesondere für die Entwicklungsländer des afrikanischen Kontinents, in denen ein Großteil der Flächenbewirtschaftung durch Kleinbauern erfolgt. Aufgrund vieler beeinflussender Faktoren können diese oftmals nicht genug erwirtschaften, um eine selbsttragende, nachhaltige Agrarwirtschaft zu etablieren. Daher sind speziell in diesen Regionen Maßnahmen gefordert, die eine Stabilisierung und Weiterentwicklung der Ernährungssicherung vorantreiben. Ziel ist es, die Entwicklung einer nachhaltigen Agrarwirtschaft in afrikanischen Ländern zu unterstützen, durch welche die Versorgung der Bevölkerung vor Ort gewährleistet werden kann.
GlobE - Forschen für die Welternährung
Bisherige Förderansätze fokussieren häufig zu eng auf spezifische Disziplinen oder Forschungsansätze ohne ausreichende regionale Einbindung. Dies mindert deutlich den Wirkungsgrad. Mit der neuen Förderinitiative "Globale Ernährungssicherung – GlobE" des Bundesforschungsministeriums soll ein disziplinübergreifender systemischer Ansatz verfolgt werden. Dies beinhaltet die bedarfsorientierte Situationsanalyse, die Formulierung und anschließende Lösung einer Forschungsfrage mit Partnern vor Ort. Unter dem Dach der Förderinitiative stehen daher an die lokale Situation angepasste Forschungsprojekte, die von den jeweiligen regionalen Partnern in Afrika als notwendig und nachhaltig erachtet werden. Die Initiative wird technologieoffen angelegt und soll sowohl bestehende Netzwerke als auch die Bildung neuer Partnerschaften unterstützen.
Deutsche Institutionen haben sich gemeinsam mit Partnern aus Afrika um Projektmittel beim Bundesforschungsministerium beworben. Für die internationalen Agrarforschungszentren (CGIAR) stehen ergänzend die bewährten Instrumente des Bundesentwicklungsministeriums (BMZ) zu Verfügung. Somit werden bestehende und neue Aktivitäten der Bundesregierung zum Thema Welternährung optimal vernetzt und für deutsche und internationale Partner transparenter und wirkungsvoller gestaltet. Die Maßnahme ist in zwei Förderphasen gegliedert. In der ersten Förderphase wurde im ersten Halbjahr 2012 die Ausarbeitung von insgesamt 15 Forschungskonzepten unterstützt. Von diese 15 Forschungskonzepten wurden sechs für eine zweite Förderphase ausgewählt. In dieser zweiten Förderphase, die im April 2013 begonnen hat, werden nun sechs Forschungsverbünde in einem Zeitraum von drei bis fünf Jahren finanziert. Für die maximale Laufzeit von bis zu fünf Jahren investiert das Bundesforschungsministerium unter finanzieller Beteiligung des Bundesentwicklungsministeriums bis zu 45 Mio. EUR.