Ende Oktober 2011 wurde der siebenmilliardste Mensch geboren. Und die Weltbevölkerung wird weiter rasant wachsen. Bis 2050 werden mehr als neun Milliarden auf der Erde leben. Gleichzeitig wird die angespannte Lage durch schrumpfende landwirtschaftliche Nutzflächen und den Klimawandel verschärft. Um künftig die Ernährung weltweit zu gewährleisten muss die globale landwirtschaftliche Produktion dringend gesteigert, aber auch durch geringere Verluste besser gesichert werden. Zudem wächst der Bedarf an veredelten Lebensmitteln aufgrund von veränderten Konsummustern. Auf der anderen Seite wird der Bedarf an Biomasse für energetische und stoffliche Zwecke ebenso steigen.
Die Realisierung der Bioökonomie als Wirtschaftsform, in der nachhaltige biologische Prozesse ressourcenintensive und umweltbelastende Verfahren ablösen, darf nicht zu einer Belastung der weltweiten Ernährungssituation führen. In vielen Ländern zeichnet sich jedoch eine zunehmende Konkurrenz der landwirtschaftlichen Biomasseproduktion für unterschiedliche Nutzungskonzepte ab mit dem Ergebnis, dass die bestehenden Nahrungssysteme unter Druck geraten. Zusätzlich kommt es durch die Auswirkungen des Klimawandels zum Verlust agrarwirtschaftlich nutzbarer Flächen. Die Länder Afrikas, in denen bereits heute eine Ernährungsunsicherheit herrscht, sind hier besonders betroffen.Die weltweite Ernährungssicherung ist daher ein wichtiges Handlungsfeld der Nationalen Forschungsstrategie BioÖkonomie 2030. Mit der Initiative "Globale Ernährungssicherung - GlobE" fördert das BMBF speziell Maßnahmen in Regionen Afrikas, die eine Stabilisierung und Weiterentwicklung der Ernährungssicherung vorantreiben. Ziel ist es, die Entwicklung einer nachhaltigen Agrarwirtschaft in afrikanischen Ländern zu unterstützen, durch welche die Versorgung der Bevölkerung vor Ort gewährleistet werden kann.Pflanzen bilden die Basis zur Sicherung der Welternährung und sind die Rohstofflieferanten der Zukunft. Die Steigerung und Sicherung des pflanzlichen Ertrages, der Qualität pflanzlicher Rohstoffe und der Nachhaltigkeit in der Pflanzenproduktion sind globale Herausforderungen und erfordern neue Ansätze in Forschung und Züchtung. Mit der Förderinitiative Pflanzenbiotechnologie unterstützt das BMBF die Forschung im Bereich der Pflanzenbiotechnologie, um die Effizienz von Züchtungsverfahren zu steigern, gezielt leistungsfähige Pflanzen mit kombinierten Eigenschaften zu entwickeln, mit widerstandsfähigen Pflanzen neue Ansätze im Pflanzenschutz zu realisieren sowie die Pflanzenproduktion insgesamt nachhaltiger auszugestalten. Die Broschüre "Pflanzen als Rohstoffe für die Zukunft" gibt Einblicke in aktuelle Entwicklungen.
Mit "Transnational PLant Alliance for Novel Technologies - towards implementing the Knowledge-Based Bio-Economy in Europe" PLANT-KBBE wird die Internationalisierung der Forschungsaktivitäten im Bereich Pflanzenbiotechnologie verstärkt. "PLANT-KBBE" ist eine gemeinsame Förderinitiative zwischen Deutschland, Frankreich, Portugal, Spanien und Kanada. Ziel ist die Etablierung bzw. Fortsetzung transnationaler Forschungsprojekte auf dem Gebiet der anwendungsnahen Pflanzenbiotechnologie im Kontext einer bio-basierten Wirtschaftsausrichtung.