Doch auch wenn die Agrarproduktion momentan zu Umwelt- und Klimaproblemen beiträgt, besitzt sie gleichzeitig auch ein sehr großes Potenzial sich als innovative Zukunftsbranche zu etablieren und mit neuartigen Agrarsystemen und Produktionsformen nachhaltige und effiziente Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln.
Wie also sollten Agrarsysteme idealerweise aufgestellt sein, um diesen komplexen Herausforderungen sowie den vielfältigen gesellschaftlichen Ansprüchen an eine nachhaltige und ressourceneffiziente Agrarproduktion zu genügen.
Darauf aufbauend fördert das BMBF mit der vorliegenden Fördermaßnahme „Agrarsysteme der Zukunft“ neuartige Forschungs- und Entwicklungsansätze für innovative Agrarsysteme, die das Potenzial haben die Landwirtschaft und die Produktion von Nahrungs- und Futtermitteln sowie biobasierten Rohstoffen in einer sich ändernden Umwelt nachhaltig und ressourceneffizient umzugestalten.
Die Variabilität der natürlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen führt zu komplexen und vielfältigen Aufgaben, zu deren Lösung eine übergreifende und systemische Betrachtungs- und Herangehensweise notwendig ist. Mithilfe inter- und transdisziplinärer Forschungsansätze muss dazu die Primärproduktion zusammen mit ihren vor- und nachgelagerten Bereichen aus ökonomischer als auch gesellschaftlicher und ökologischer Perspektive betrachtet werden. Dabei sind sowohl Stoffströme - vor dem Ziel einer möglichst geschlossenen Kreislaufführung der eingesetzten Ressourcen - zu analysieren, als auch relevante Umwelt- und Standortfaktoren einzubeziehen.
Wissen und Forschungsbedarf in Bezug auf „Agrarsysteme der Zukunft“ müssen dazu von den verschiedenen Akteuren über wissenschaftliche Disziplin- und Systemgrenzen hinaus schrittweise zusammengeführt, integriert und zu Innovationen umgesetzt werden. Dabei sind Synergien zu nutzen und Brücken an den Schnittstellen der verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen zu schlagen. Schlüsseltechnologien und die digitale Transformation sind dabei wichtige Treiber für Agrarsysteme der Zukunft.