Biologische Vielfalt der Welt erfassen

Biologische Vielfalt der Welt erfassen

Wie steht es um die biologische Vielfalt unseres Planeten? Antworten darauf soll bald schon eine Analyse des Weltbiodiversitätsrat IPBES geben, die kürzlich gestartet ist.

Tiefsee, biologische vielfalt der Ozeane untersucht
Das Ökosystem Meer will der Weltbiodiversitätsrat in den nächsten Jahren genauer untersuchen.

Umweltschützer warnen seit Langem vor einem Rückgang der biologischen Vielfalt auf der Erde und mahnen zu einem schonenden Umgang mit den Ressourcen. Diese Warnung unterstreicht auch der diesjährige „Living Planet Report“ der Umweltorganisation WWF. Er zeigt deutlich, welche Tier- und Pflanzenarten oder Gebiete der Erde bedroht sind.

Helmholtz-Forscher an der Spitze des Autorenteams

Zum Schutz der Biodiversität sind daher Innovationen erforderlich, welche die gesamte Wertschöpfungskette erfassen. Das Wissen um den Status Quo ist hierfür unerlässlich. Mit dem Start der weltweiten Bestandsaufnahme zur biologischen Vielfalt und den Dienstleistungen ökologischer Systeme will der Weltbiodiversitätsrat IPBES (Intergovernmental Science Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services) mit exakten Daten und Fakten die Basis für zukünftiges Handeln schaffen. Auch die Bundesregierung unterstützt die Arbeit des internationalen Wissenschaftlerteams. Zur Spitze der Autorengruppe gehört auch ein deutscher Forscher: Josef Settele vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) wurde zum Co-Vorsitzenden berufen.

Wissenbasierte Daten für politische Entscheidungen

„Die Politik braucht wissenschaftsbasierte Daten und Fakten, um Strategien für die Zukunft  zu entwickeln, die den Menschen vermittelt werden können“, sagte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka zum Start der globalen Untersuchung. Auch Bundesumweltministerin Barbara Hendricks betonte die Notwendigkeit einer soliden Faktenlage für gute wissenschaftliche Entscheidungen. „Dieser Bericht wird eine solche Grundlage sein. Ich hoffe, dass ambitionierte politische Entscheidungen zum Schutz der globalen Artenvielfalt folgen werden“.

Ökosystemdienstleistungen im Blick

In den kommenden drei Jahren will das Autorenteam den aktuellen Zustand der globalen Biodiversität untersuchen sowie die Entwicklungen bis zum Jahr 2050 prognostizieren. Im Fokus der Betrachtung stehen dabei die Auswirkungen auf das Wohl des Menschen. Dabei richtet sich der Blick der Forscher nicht nur auf die Ökosystemleistungen von Land, Binnengewässern und Küstenzonen, sondern auch auf die Ozeane, deren Tier- und Pflanzenwelt durch Überfischung und Vermüllung in Gefahr ist. Im Mai 2019 soll der Bericht zur globalen Biodiversität abgeschlossen sein. Es ist für den 2012 gegründeten Weltbiodiversitätsrat der aktuell wichtigste Report.

bb