Aktuelle Veranstaltungen

Das Gros der Textilfasern besteht noch immer aus erdölbasierten Rohstoffen. Doch auch die Produktion biogener Fasern wie Baumwolle geht mit erheblichen Umweltbelastungen einher. Die Textilindustrie setzt daher vermehrt auf sogenannte Cellulose-Regeneratfasern wie Lyocell, deren Herstellung wesentlich umweltfreundlicher ist. Im Projekt Texroh wollen Forschende der Technischen Universität Dresden und des Thüringischen Instituts für Textil- und Kunststoff-Forschung in Rudolstadt neue Rohstoffquellen zur Produktion von Cellulose-Regeneratfasern für einen ressourceneffizienten Lyocell-Prozess erschließen.

Lyocell-Fasern aus Rest- und Abfallstoffen

Aktuell werden bei der Lyocell-Produktion Chemiezellstoffe aus Holz eingesetzt. Im Fokus der Forschenden stehen daher landwirtschaftliche Rest- und Abfallstoffe sowie Alttextilien aus Baumwolle, die zur Herstellung hochreiner Chemiezellstoffe genutzt werden können. Zudem sollen geeignete Aufschlussverfahren zur Zellstoffherstellung unter Einbeziehung ökonomischer und ökologischer Aspekte etabliert, die gewonnenen Zellstoffe für die Lyocell-Produktion entsprechend modifiziert sowie Spinnversuche mit dem nachhaltigen Lyocell im Labor- und Technikumsmaßstab durchgeführt werden.

Grundlage für textile Kreislaufwirtschaft

Mit der Etablierung neuer nachhaltiger Rohstoffe für die Lyocell-Produktion will das Forschungsteam die Grundlage für eine nachhaltige und regionale textile Kreislaufwirtschaft schaffen.

Das dreijährige Verbundprojekt Texroh wird bis Oktober 2027 vom Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) gefördert. 

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The majority of textile fibers are still made from petroleum-based raw materials. However, the production of biogenic fibers such as cotton also has a significant environmental impact. The textile industry is therefore increasingly turning to so-called regenerated cellulose fibers such as Lyocell, which are much more environmentally friendly to produce. In the Texroh project, researchers at the Technical University of Dresden and the Thuringian Institute for Textile and Plastics Research in Rudolstadt are seeking to tap into new sources of raw materials for the production of regenerated cellulose fibers for a resource-efficient Lyocell process.

Lyocell fibers from residual and waste materials

Currently, chemical pulp from wood is used in Lyocell production. Researchers are therefore focusing on agricultural residues and waste materials as well as old cotton textiles, which can be used to produce high-purity chemical pulp. In addition, suitable pulping processes for pulp production are to be established, taking into account economic and ecological aspects, the pulps obtained are to be modified accordingly for Lyocell production, and spinning tests with the sustainable Lyocell are to be carried out on a laboratory and pilot plant scale.

Basis for a circular textile economy

By establishing new sustainable raw materials for Lyocell production, the research team aims to lay the foundation for a sustainable and regional circular textile economy.

The three-year Texroh joint project will be funded by the Federal Ministry of Agriculture, Food, and Rural Affairs (BMLEH) until October 2027.

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Die moderne Landwirtschaft steht vor zahlreichen Hausforderungen. Neben der Sicherstellung der Ernährung müssen auch Klima- und Umweltschutz berücksichtigt, die biologische Vielfalt bewahrt und wirtschaftliche Aspekte beachtet werden. Gleichzeitig führen klimabedingte Wetterextreme zu einer stärkeren Ausbreitung invasiver Insektenarten und der von ihnen übertragenen Krankheitserreger, gegen die Pflanzen vermehrt Resistenzen entwickeln. Um Ertrags- und Qualitätseinbußen in der Landwirtschaft zu reduzieren sowie Biodiversität und Ökosysteme zu schützen, bedarf es dringend nachhaltiger Alternativen beim Pflanzenschutz.

Nutzpflanzen vor Insekten und Pathogenen schützen

Forschung und Entwicklung sind hier wichtige Treiber, um das Potenzial der Bioökonomie für eine nachhaltige Landwirtschaft zu identifizieren, zu erschließen und zu nutzen. Mit „PhytoProtect“ hat das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) nun eine neue Fördermaßnahme aufgelegt, um die Entwicklung neuer Methoden und Ansätze für einen angepassten, effizienten und innovativen Schutz von Nutzpflanzen vor Schäden durch Insekten und Pathogenen voranzutreiben.

„PhytoProtect“ leistet damit einen konkreten Beitrag zur Umsetzung der Nationalen Bioökonomiestrategie. Diese trägt insbesondere dazu bei, die Potenziale der Bioökonomie zu erschließen, biologisches Wissen zu erweitern und anzuwenden, innovative bioökonomische Lösungen im Sinne der UN-Nachhaltigkeitsziele zu entwickeln und Deutschland als führenden Standort für Bioökonomie und Biotechnologie zu etablieren.

KI und Biotechnologie als Schlüsseltechnologien nutzen

Gefördert werden biologische Lösungen in der Agrarwirtschaft. Sie müssen das gesamte Spektrum verfügbarer Methoden und Technologien auf den Gebieten der Pflanzen-Insekten-Interaktion und der Pflanzenschutzforschung abdecken. Ziel ist es, Ertragsverluste und Ressourceneinsatz zu verringern und gleichzeitig einen nachhaltigen Beitrag zum Erhalt von Biodiversität und Ökosystemleistungen zu leisten. „Sowohl bei der Aufklärung der Interaktionen zwischen Pflanzen und Schadinsekten als auch bei der Entwicklung neuer nachhaltiger Maßnahmen für den integrierten Pflanzenschutz spielt die Schlüsseltechnologie Biotechnologie, aber auch die Anwendung der künstlichen Intelligenz, eine zentrale Rolle“, heißt es in der Förderrichtlinie. Die Maßnahme soll auch zur Stärkung der entomologischen Expertise in Deutschland beitragen. 

Die Fördermaßnahme formuliert sechs strategische Ziele:

  • die Generierung von Wissen zur Biologie von pflanzenschädigenden Insekten
  • die Vorhersage des Auftretens invasiver Schadinsekten mit von ihnen übertragenen Pflanzenpathogenen in Deutschland
  • die Förderung der Resilienz der Nutzpflanzen gegenüber Schadinsekten und von ihnen übertragener Pathogene
  • die Nutzung neuer Wirkstoffe, -mechanismen und Anwendungstechniken für den exogenen Pflanzenschutz
  • der Schutz und die Förderung der Insektenbiodiversität und
  • die Einbindung modernster Methoden in die (von dieser Maßnahme geförderte) Grundlagen- und angewandte Forschung

Zwei Fördermodule zur Pflanzenschutzforschung

Die Fördermittel werden im Rahmen der Fördermodule A und B bereitgestellt. 

In Modul A werden Forschungsvorhaben zur biotischen Interaktion zwischen Pflanzen mit Schadinsekten und Pflanzenpathogenen sowie die praktische Anwendung dieser Erkenntnisse in Pflanzenschutzmaßnahmen und für Schadschwellenkonzepte gefördert.

Modul B fördert hochinnovative anwendungsorientierte Forschungsvorhaben, die neue biologische Lösungen und Anwendungen zum endo- und exogenen Pflanzenschutz fokussieren.

Die Laufzeit der Projekte in Modul A oder Modul B beträgt maximal vier Jahre.

Förderung von Einzel- und Verbundvorhaben 

Ziel der Fördermaßnahme ist es, anwendungsnahe, inter- und transdisziplinäre Einzel- oder Verbundvorhaben zu unterstützen, in der akademische Partner aus universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen mit Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft zusammenarbeiten.

Antragsberechtigt sind daher Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft – insbesondere KMU – sowie Hochschulen und außerhochschulische Forschungs- und Wissenschaftseinrichtungen, Bundes- und Landeseinrichtungen mit Forschungsaufgaben sowie Körperschaften des öffentlichen und des privaten Rechts, die ihren Sitz in Deutschland haben.

Modern agriculture faces numerous challenges. In addition to ensuring food security, climate and environmental protection must also be taken into account, biodiversity preserved and economic aspects considered. At the same time, climate-related weather extremes are leading to a greater spread of invasive insect species and the pathogens they transmit, against which plants are increasingly developing resistance. In order to reduce yield and quality losses in agriculture and protect biodiversity and ecosystems, sustainable alternatives for plant protection are urgently needed.

Protecting crops from insects and pathogens

Research and development are important drivers here in identifying, tapping into and exploiting the potential of the bioeconomy for sustainable agriculture. With ‘PhytoProtect’, the Federal Ministry of Research, Technology and Space (BMFTR) has now launched a new funding measure to promote the development of new methods and approaches for adapted, efficient and innovative protection of crops against damage from insects and pathogens.

PhytoProtect thus makes a concrete contribution to the implementation of the National Bioeconomy Strategy. In particular, this strategy helps to tap into the potential of the bioeconomy, expand and apply biological knowledge, develop innovative bioeconomic solutions in line with the UN Sustainable Development Goals, and establish Germany as a leading location for bioeconomy and biotechnology.

Using AI and biotechnology as key technologies

Biological solutions in agriculture are being promoted. They must cover the entire spectrum of available methods and technologies in the fields of plant-insect interaction and plant protection research. The aim is to reduce yield losses and resource use while making a sustainable contribution to the conservation of biodiversity and ecosystem services. ‘Biotechnology, as a key technology, and the application of artificial intelligence play a central role both in elucidating the interactions between plants and insect pests and in developing new sustainable measures for integrated plant protection,’ according to the funding guidelines. The measure is also intended to contribute to strengthening entomological expertise in Germany. 

The funding measure defines six strategic objectives:

  • generating knowledge about the biology of plant-damaging insects
  • predicting the occurrence of invasive insect pests and the plant pathogens they transmit in Germany
  • promoting the resilience of crops to insect pests and the pathogens they transmit
  • utilising new active substances, mechanisms and application techniques for exogenous plant protection
  • protecting and promoting insect biodiversity, and
  • integrating state-of-the-art methods into basic and applied research (funded by this measure)

Two funding modules for plant protection research

Funding is provided under funding modules A and B. 

Module A supports research projects on biotic interactions between plants and insect pests and plant pathogens, as well as the practical application of these findings in plant protection measures and damage threshold concepts.

Module B supports highly innovative, application-oriented research projects that focus on new biological solutions and applications for endogenous and exogenous plant protection.

The maximum duration of projects in Module A or Module B is four years.

Funding for individual and collaborative projects

The aim of the funding measure is to support application-oriented, interdisciplinary and transdisciplinary individual or collaborative projects in which academic partners from university and non-university research institutions work together with commercial enterprises.

Eligible applicants are therefore commercial enterprises – in particular SMEs – as well as universities and non-university research and scientific institutions, federal and state institutions with research tasks, and public and private law corporations based in Germany.

Farbstoffe aus CO₂ und Sonnenlicht, Treibstoffe aus Pizzaresten oder Biokunststoffe aus Brotresten: Das Verbundprojekt Waste2Value setzt auf Bakterien und Mikroalgen, um Reststoffe aus Landwirtschaft, Lebensmittelproduktion und Industrie in wertvolle Chemikalien und Materialien umzuwandeln und den Strukturwandel in der Westpfalz voranzubringen. Über die Forschungsergebnisse ließ sich Ministerpräsident Alexander Schweizer am 12. August auf dem Campus Pirmasens der Hochschule Kaiserslautern informieren.

Bei seinem Rundgang durch das Biotechnikum des Prüf- und Forschungsinstitut Pirmasens (PFI) sowie das Algentechnikum der Hochschule stellte Michael Lakatos, Leiter des Verbunds an der Hochschule Kaiserslautern, gemeinsam mit Stefan Dröge vom PFI das Projekt Waste2Value sowie ausgewählte Innovationspfade vor. Dabei konnten sich der SPD-Politiker und weitere Gäste darüber informieren, wie Miroorganismen Reststoffe umwandeln oder Cyanobakterien wertvolle Zusatzstoffe für Lebensmittel produzieren.

Aus Abfall Wert schaffen

„Aus Abfall Wert zu schaffen – das ist eine Vision, die mit Waste2Value in greifbare Nähe rückt“, sagte Ministerpräsident Schweitzer. Im Rahmen seines Besuchs auf dem Campus Pirmasens würdigte er nicht nur die wissenschaftlichen Leistungen des Bündnisses, sondern hob auch „die zentrale Bedeutung solcher Projekte für den klimaschonenden Umbau der Wirtschaft und die Stärkung strukturschwächerer Regionen“ hervor.

Das Verbundvorhaben „Waste2Value – Mikroorganismen verändern die Westpfalz“ wird vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) im Rahmen des Förderprogramms „Innovation & Strukturwandel“ unterstützt. Die Hochschule Kaiserslautern koordiniert das Bündnis gemeinsam mit dem Prüf- und Forschungsinstitut Pirmasens und der ZukunftsRegion Westpfalz. 

Verfahren in die industrielle Anwendung bringen

In der ersten Projektphase, die 2021 begann, wurden bereits rund 10 Mio. Euro in 15 Projekte mit über 40 Unternehmenspartnern investiert. Die zweite Etappe wird mit weiteren 5,2 Mio. Euro unterstützt. In den kommenden Jahren sollen die entwickelten Verfahren nun im Demonstrationsmaßstab zur industriellen Anwendung gebracht werden.

Waste2Value verknüpft traditionelle Kompetenzen aus der Schuh- und Textilindustrie mit moderner Bioverfahrenstechnik. Im Fokus steht die Entwicklung von Verfahren, die kreislauffähig, aber auch wirtschaftlich konkurrenzfähig sind und CO₂ einsparen. Auf Basis organischer Reststoffe entstehen mithilfe von Mikroorganismen beispielsweise Plattformchemikalien für Kunst-, Kleb- und Verbundwerkstoffe, aber auch wertvolle Extraktstoffe für Nahrungsmittel und Kosmetik.

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Dyes made from CO2 and sunlight, fuels made from pizza scraps, or bioplastics made from bread scraps: The Waste2Value joint project relies on bacteria and microalgae to convert waste materials from agriculture, food production, and industry into valuable chemicals and materials and to promote structural change in the Western Palatinate region. On August 12, Minister President Alexander Schweizer was briefed on the research results at the Pirmasens campus of the University of Kaiserslautern.

During his tour of the biotechnology center at the Pirmasens Testing and Research Institute (PFI) and the university's algae technology center, Michael Lakatos, head of the consortium at the University of Kaiserslautern, together with Stefan Dröge from the PFI, presented the Waste2Value project and selected innovation paths. The SPD politician and other guests were able to learn how microorganisms convert waste materials and how cyanobacteria produce valuable additives for food.

Creating value from waste

“Creating value from waste – that is a vision that is within reach with Waste2Value,” said Minister President Schweitzer. During his visit to the Pirmasens campus, he not only praised the scientific achievements of the alliance, but also emphasized “the central importance of such projects for the climate-friendly restructuring of the economy and the strengthening of structurally weaker regions.”

The joint project “Waste2Value – Microorganisms are changing the Western Palatinate” is supported by the Federal Ministry of Research, Technology, and Space (BMFTR) as part of the “Innovation & Structural Change” funding program. The University of Kaiserslautern coordinates the alliance together with the Pirmasens Testing and Research Institute and the ZukunftsRegion Westpfalz (FutureRegion Western Palatinate).

Bringing methods into industrial application

In the first phase of the project, which began in 2021, around €10 million has already been invested in 15 projects with over 40 corporate partners. The second phase will receive a further €5.2 million in funding. Over the coming years, the methods developed will now be brought into industrial application on a demonstration scale.

Waste2Value combines traditional expertise from the shoe and textile industries with modern bioprocess engineering. The focus is on developing processes that are recyclable, economically competitive, and reduce CO2 emissions. Using microorganisms, organic waste materials are converted into platform chemicals for plastics, adhesives, and composites, as well as valuable extracts for food and cosmetics.

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Immer mehr Länder sehen die Bioökonomie als Chance, die Herausforderungen der Zukunft wie Klimawandel, Ernährungssicherheit, Umwelt- und Ressourcenschutz zu meistern. Eine ressourceneffiziente und wettbewerbsfähige Wirtschaft erfordert jedoch, die Bioökonomie im globalen Kontext zu betrachten. Damit die Potenziale der Bioökonomie ausgeschöpft werden, sind zudem eine enge Zusammenarbeit und weltweite Forschungskooperationen notwendig. Mit der Fördermaßnahme „Bioökonomie International“ hat das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) 2012 die Grundlage für weitreichende internationale Forschungsverbünde auf dem Gebiet der Bioökonomie gelegt. Nun ist eine neue Förderrunde von „Bioökonomie International“ gestartet.

Beitrag zur Nationalen Bioökonomiestrategie

Mit der Ausschreibung unterstützt das BMFTR erneut gezielt Forschungsallianzen von deutschen Akteuren mit Partnern aus Nicht-EU-Ländern. Mithilfe der Förderung von Verbundvorhaben zu Forschung und Entwicklung (FuE) unter Beteiligung ausländischer Partner soll zugleich die Umsetzung der Nationalen Bioökonomiestrategie im internationalen Kontext gestärkt werden.

Gefördert werden daher Verbundvorhaben, die auf den in der Nationalen Bioökonomiestrategie festgelegten Leitlinien zumindest zu einem der nachfolgenden Themen Bezug nehmen: biologisches Wissen als Schlüssel der Bioökonomie, konvergierende Technologien und disziplinübergreifende Zusammenarbeit sowie Transfer in die Anwendung.

Entwicklung nachhaltiger Bioprozesse und bioökonomischer Produkte

Darüber hinaus müssen sich die Forschungsarbeiten wenigstens einem der folgenden Themenbereiche zuordnen lassen: der Entwicklung nachhaltiger Bioprozesse für die Industrie oder neuartiger bioökonomischer Produkte. 

Die Entwicklung nachhaltiger Bioprozesse umfasst den Aufschluss biogener Rohstoffe und deren Weiterverarbeitung und -veredelung, die Nutzung von Rest- und Abfallströmen sowie CO₂-basierten Rohstoffen sowie Ansätze der Kaskadennutzung biogener Rohstoffe und Bioraffineriekonzepte. Neue biobasierte Produkte sollten wiederum verbesserte Eigenschaften oder reduzierte Umweltbelastungen aufweisen und ein hohes Potenzial für zusätzliche Wertschöpfung und industrielle Anwendung haben. 

More and more countries see the bioeconomy as an opportunity to master the challenges of the future, such as climate change, food security, and environmental and resource protection. However, a resource-efficient and competitive economy requires the bioeconomy to be viewed in a global context. Close cooperation and worldwide research collaborations are also necessary to exploit the potential of the bioeconomy. With its ‘Bioeconomy International’ funding measure, the Federal Ministry of Research, Technology and Space (BMFTR) laid the foundation for far-reaching international research alliances in the field of bioeconomy in 2012. A new round of funding for ‘Bioeconomy International’ has now been launched.

Contribution to the National Bioeconomy Strategy

With this call for proposals, the BMFTR is once again specifically supporting research alliances between German actors and partners from non-EU countries. By funding joint research and development (R&D) projects involving foreign partners, the aim is also to strengthen the implementation of the National Bioeconomy Strategy in an international context.

Funding will therefore be provided for joint projects that refer to at least one of the following topics specified in the National Bioeconomy Strategy: biological knowledge as the key to the bioeconomy, converging technologies and interdisciplinary cooperation, and transfer into application.

Development of sustainable bioprocesses and bioeconomic products

In addition, the research work must relate to at least one of the following topics: the development of sustainable bioprocesses for industry or novel bioeconomic products.

The development of sustainable bioprocesses includes the breakdown of biogenic raw materials and their further processing and refinement, the use of residual and waste streams and CO2-based raw materials, as well as approaches to the cascading use of biogenic raw materials and biorefinery concepts. New bio-based products, in turn, should have improved properties or reduced environmental impact and offer high potential for additional value creation and industrial application.

Das Thema Künstliche Intelligenz (KI) ist zurzeit omnipräsent. Auch in der Bioökonomie erfährt sie einen steten Bedeutungszuwachs. Wie KI ein Katalysator für die Bioökonomie sein kann, wird auf der Konferenz, die am 10. November 2025 im Bundesministerium für Forschung, Raumfahrt und Technologie stattfindet, vorgestellt und diskutiert.  

Vielfältige Themenbereiche

Die Konferenz wird über aktuelle Entwicklungen informieren, Synergien zwischen den verschiedenen Bereichen aufzeigen und eine Basis für den ungezwungenen Austausch und spannende Diskussion schaffen. 

Künstliche Intelligenz treibt die Bioökonomie schon heute in zentralen Bereichen voran: sei es in der industriellen Bioökonomie, wo KI bei der Steuerung und Optimierung von Produktionsprozessen, der Entdeckung und Entwicklung neuer Biomoleküle und bei der Skalierung neue Maßstäbe setzt. Oder in der Landwirtschaft, wo KI-gestützte Datenanalyse Hand in Hand mit Robotik und Fernerkundung präzise Entscheidungen zu Aussaat, Düngung und Ernte ermöglicht und dabei sowohl die Erträge in Agrarsystemen erhöht als auch den Ressourceneinsatz senkt. Auch bei der Modellierung komplexer Zusammenhänge in der Bioökonomie hilft KI, bessere Entscheidungen zu treffen.  

Drei Sessions bestimmen den Tag

Das Programm ist ebenso vielfältig wie die Themen. Der Tag ist in drei Sessions gegliedert: KI im Kontext von industrieller Bioökonomie, intelligenter Agrarsysteme und Modellierung. Ein Highlight der Konferenz wird die Video-Grußbotschaft von Bundesministerin Dorothee Bär sein. Die Keynote hält Manouchehr Shamsrizi von der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik e. V. (DGAP). Impulse kommen von Tobias Erb vom Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie, Andreas Pyka von der Universität Hohenheim sowie Stefan Stiene, Universität Osnabrück. In den drei Spotlights heben Hendrik Dietz, Jochen Matzer und Nicolas Cruz ein spezielles KI-Thema kompakt hervor.  

Ob Erbsen, Soja, Weizen oder Algen: Pflanzliche Proteine zur Herstellung von Fleisch- und Milchersatzprodukten liegen im Trend. Auch Raps enthält wertvolle Eiweiße. Bisher wurde die Pflanze jedoch nicht zur Lebensmittelproduktion genutzt. Der Grund: Bei der Verarbeitung der Rapssamen mittels herkömmlicher Heißpressung werden sowohl die Qualität der Proteine im Öl als auch im verbleibenden Rapsschrot denaturiert – also geschädigt.

Mit EthaNa Rapsproteine schonend extrahieren

Ein vom Fraunhofer-Zentrum für Chemisch-Biotechnologische Prozesse CBP in Leuna entwickeltes Verfahren hat dieses Problem nun überwunden. Das Verfahren der ethanolischen nativen Extraktion – kurz EthaNa – arbeitet unter milderen Prozessbedingungen bei einer maximalen Temperatur von 70 °C und normalem Umgebungsdruck. Dadurch wird die Struktur der Rapsproteine bei der Verarbeitung kaum verändert, sodass sich diese vielseitig verwerten lassen.

In der gleichnamigen EthaNa-Pilotanlage, die vor zwei Jahren in Leuna eröffnet wurde, konnte das Fraunhofer-Team aus Rapssaat nicht nur hochwertiges Öl, sondern auch ein proteinreiches Rapskernkonzentrat gewinnen. „Aufgrund der schlechten Löslichkeit von Rapsöl in Ethanol wird das Öl aus den Samen verdrängt, sodass es direkt als freies Öl vorliegt und nicht mit hohen Temperaturen aus dem Lösungsmittel extrahiert werden muss“, erläutert Robert Hartmann, Leiter der Gruppe Biomasse-Fraktionierung am Fraunhofer CBP.

Proteingehalt bei über 50 %

Das so gewonnene Rapskernkonzentrat hat einen Proteingehalt von über 50 % und ein Restölgehalt von weniger als 5 %. Den Forschenden zufolge lässt es sich hervorragend zu Burger-Patties und Pasta verarbeiten oder als nahrhaftes Futtermittel in der Geflügelmast einsetzen. „Es bildete stabile Emulsionen in Kombination mit anderen Zutaten, die Patties überzeugten mit guter Konsistenz, angenehmem Biss und gutem Mundgefühl“, so Hartmann. Analysen haben gezeigt, dass der Anteil essenzieller Aminosäuren sowohl im Vergleich zu konventionellen Rapsextraktionsschrot als auch im Vergleich zu Soja höher ist.

Die Eignung der Rapsproteine für die Lebensmittelproduktion wurde im Rahmen Projektes „Like-A-Pro“ bewiesen, das von der EU über das Forschungs- und Innovationsprogramm Horizon 2020 gefördert wird. Im Projekt „NAPF – Neue proteinreiche Rapsfuttermittel“ konnte wiederum die Eignung von Rapskernkonzentrat für die Tierernährung bestätigt werden. Bei Fütterungsversuchen legten Küken für die Geflügelmast innerhalb von 21 Tagen deutlich an Gewicht zu.

Rapsschalen für Dämmstoffe oder Pflanzenschutzmittel nutzen

Doch das EthaNa-Verfahren liefert nicht nur Rapsproteine für Lebens- und Futtermittel. Durch seinen ganzheitlichen Ansatz liefert die Anlage auch Rapsschalen, die sich beispielsweise als Dämmstoff einsetzen lassen. Die im Extrakt gelösten Komponenten, wie Glucosinolate, Sinapinsäure und Phospholipide, können nach Angaben der Forschenden wiederum in Pflanzenschutz- und Nahrungsergänzungsmitteln oder in Kosmetika Anwendung finden.

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Nach Angaben der Deutschen Umwelthilfe ist der Bausektor für 40 % des gesamten Rohstoffverbrauchs und 12 % der Treibhausgasemissionen in Deutschland verantwortlich. Damit trägt die Branche erheblich zur Klimaerwärmung bei. Mittels 3D-Drucktechnologie und biobasierter Materialien möchte Willowprint die Bauindustrie umweltfreundlicher machen, und zwar mit Weidenpaste. Die sogenannte Willowpaste, die das Aachener Unternehmen von Joost Meyer produziert, besteht aus Holzfasern, einem industriellen Reststoff, und kann mittels 3D-Drucker zur Herstellung verschiedener Produkte verwendet werden.

According to the German Environmental Aid Association, the construction sector accounts for 40% of total raw material consumption and 12% of greenhouse gas emissions in Germany, making it a major contributor to global warming. With 3D printing technology and bio-based materials, Willowprint aims to make the construction industry more sustainable – using willow paste. The so-called Willowpaste, developed by the Aachen-based company founded by Joost Meyer, is made from wood fibers – an industrial by-product – and can be used with a 3D printer to manufacture various products.

Wie kann man die Landwirtschaft klimaresilient machen und damit die Ernährung der Zukunft sichern? Eine Option sind Vorhersagemodelle, die klimabedingte Schäden an Pflanzen frühzeitig erkennen.  Ein solches Frühwarnsystem für den Obstbau entwickeln Forschende vom Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie (ATB) in Potsdam gemeinsam mit Partnern aus Ungarn und Italien.

Im Fokus steht der Sonnenschutz von Äpfeln und Weintrauben. „Äpfel und Trauben zeigen bei geringem Stress ein Bleichen der grünen Schale, welches nach einigen Stunden von den Früchten allerdings wieder repariert werden kann. Bei anhaltendem Stress treten Verbräunungen auf“, erklärt Manuela Zude-Sasse, Leiterin der Arbeitsgruppe Präzisionsgartenbau am ATB. Äpfel können demnach einen sogenannten Sonnenbrand erleiden, was die Haltbarkeit der Früchte reduziert und sie verderben lässt.

Fruchtschäden anhand des Wasserzustands genau vorhersagen

Ein neuartiges Sensorsystem soll hier vorbeugen. Es erkennt die einzelnen Früchte im Baum und misst die Temperaturen direkt an der Fruchtoberfläche. Möglich macht das eine Kombination von Laserscanner (LiDAR) mit Wärmebildkameras, die 3D-Informationen über die Verteilung der Oberflächentemperatur in der Baumkrone liefert. Mithilfe von Messdaten wurde der sogenannte Fruit-Water-Stress-Index (FWSI) entwickelt, der erstmals Informationen über den Wasserzustand einzelner Früchte liefert. „Unser Frühwarnsystem soll anhand von Wetterprognosen und den tatsächlich auftretenden Fruchtschäden genau vorhersagen, wo und wann zukünftig Hitzeschäden auftreten könnten“, erklärt die Forscherin.

KI-generiertes Risikomodell für Smartphone-App

Ziel der Potsdamer ist es, dass Obst- und Weinbauern künftig der Blick aufs Smartphone genügt, um zu erfahren, welche Pflanzen an welchen Tagen besonderen Schutz benötigen. Mithilfe von KI-Methoden schufen die Forschenden ein Risikomodell, das in den kommenden Jahren an verschiedenen Früchten in unterschiedlichen Anbaubedingungen getestet und in eine Smartphone-App integriert werden soll. „Die Obstproduzenten erhalten so die Möglichkeit, gefährdete Pflanzen präzise zu schützen“, heißt es. Über die App können Obstbaubetriebe auch ihre Daten in die ATB-Cloud laden und helfen, das System zu verbessern. Ein Prototyp der App kann im Play Store heruntergeladen werden.

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Bakterien und Pilze sind für den Chemiekonzern BASF schon lange wichtige Werkzeuge, um die chemische Industrie nachhaltiger zu machen. Mit ihrer Hilfe können nachwachsende Rohstoffe wie Glukose durch Fermentation in biobasierte und umweltfreundliche Produkte umgewandelt werden. Die neue Fermentationsanlage am BASF-Standort in Ludwigshafen ist für das börsennotierte Unternehmen daher ein weiterer Schritt beim geplanten Umbau der Produktionsprozesse in Richtung Nachhaltigkeit. In den Bau investiert der Chemiekonzern eigenen Angaben zufolge einen „hohen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag“.

Umstellung auf Herstellungsverfahren auf Basis nachwachsender Rohstoffe

„Für die Produktion am BASF-Standort Ludwigshafen ist diese Entwicklung ein weiterer Schritt bei der Umstellung auf neue, innovative Herstellungsverfahren auf Basis nachwachsender Rohstoffe“, sagt Christian Aucoin, Leiter Globale Produktion der BASF Agricultural Solutions. „Der Standort bietet mit seiner guten Infrastruktur, der Einbindung in eine bestehende leistungsfähige Produktionsorganisation und der Nähe zu Forschungseinheiten wie der Weißen Biotechnologie hervorragende Voraussetzungen für diese Investition."

Neue Anlage produziert pilzbasiertes Insektizid

Mit dem Bau der Anlage will die BASF ihr Portfolio an biologischen und biotechnologisch hergestellten Pflanzenschutzmitteln erweitern. Nach Angaben des Unternehmens sollen in der Anlage Produkte hergestellt werden, die als biologische Fungizide und zur biologischen Saatgutbehandlung in der Landwirtschaft eingesetzt werden können. Ein Schwerpunkt der Produktion ist die Herstellung eines von der BASF entwickelten pilzbasierten Insektizids namens Inscalis. Zu den Mikroorganismen, die in der neuen Anlage eingesetzt werden, gehört der Pilz Penicillium coprobium, der eine direkte Vorstufe des Insektizids bildet.

„Wir sehen eine steigende Nachfrage nach biologischen Pflanzenschutzmitteln. Diese Investition ist ein wichtiger Schritt, um ein noch stärkeres und wettbewerbsfähigeres Portfolio in diesem Bereich aufzubauen“, sagt Marko Grozdanovic, Leiter Globales Strategisches Marketing bei BASF Agricultural Solutions.

Inbetriebnahme für 2025 geplant

Die Inbetriebnahme der Anlage ist für die zweite Jahreshälfte 2025 geplant. Rund 30 Arbeitsplätze werden dort in den Bereichen Produktion, Logistik, Engineering und Instandhaltung entstehen.

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Bacteria and fungi have long been important tools for the chemical company BASF to make the chemical industry more sustainable. With their help, renewable raw materials such as glucose can be converted into bio-based and environmentally friendly products through fermentation. The new fermentation plant at the BASF site in Ludwigshafen is therefore a further step for the listed company in the planned conversion of its production processes towards sustainability. According to the chemical company, it is investing a "high double-digit million euro amount" in the construction.

Conversion to manufacturing processes based on renewable raw materials

"For production at BASF's Ludwigshafen site, this development is another step in the transition to new, innovative manufacturing processes based on renewable raw materials," says Christian Aucoin, Head of Global Production at BASF Agricultural Solutions. "The site offers excellent conditions for this investment with its good infrastructure, integration into an existing efficient production organisation and proximity to research units such as White Biotechnology."

New plant produces fungus-based insecticide

With the construction of the plant, BASF intends to expand its portfolio of biological and biotechnologically produced crop protection products. According to the company, the plant will manufacture products that can be used as biological fungicides and for biological seed treatment in agriculture. One focus of production is the manufacture of a fungus-based insecticide developed by BASF called Inscalis. The microorganisms used in the new plant include the fungus Penicillium coprobium, which forms a direct precursor of the insecticide.

"We see an increasing demand for biological crop protection products. This investment is an important step towards building an even stronger and more competitive portfolio in this area," says Marko Grozdanovic, Head of Global Strategic Marketing at BASF Agricultural Solutions.

Commissioning planned for 2025

Commissioning of the plant is planned for the second half of 2025. Around 30 jobs will be created there in the areas of production, logistics, engineering and maintenance.

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