Grüne Woche: Bioökonomie hautnah

Grüne Woche: Bioökonomie hautnah

Am 20. Januar 2017 ist in Berlin die 82. Internationale Grüne Woche gestartet. Die Bioökonomie zeigt mit einer Fachausstellung Präsenz.

Bio-Gemüse vom heimischen Acker erwarten Besucher der Grünen Woche bei der Sonderschau des BMEL in Halle 23.a.
Bio-Gemüse vom heimischen Acker erwarten Besucher der Grünen Woche bei der Sonderschau des BMEL in Halle 23.a.

Nicht nur Köstlichkeiten aus aller Welt werden dieses Jahr ein breites Publikum auf die Internationale Grüne Woche (IGW) in die Messehallen am Funkturm nach Berlin locken. Bei der nunmehr 82. Ausgabe der beliebten „Schlemmermeile“ vom 20. bis 29. Januar 2017 werden Aussteller aus 65 Ländern über 100.000 Nahrungs- und Genussmittel präsentieren. Die Messe Berlin erwartet etwa 400.000 Besucher.

Doch die weltgrößte Ausstellung für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau ist längst nicht mehr nur ein Eldorado kulinarischer Genüsse. Neben neuen Technologien für Ackerbau und Tierhaltung prägen Themen wie nachwachsende Rohstoffe, Biolebensmittel, Gartenbau, der ländliche Raum der Zukunft sowie Trends in Pflanzen- und Tierzucht zunehmend das Ausstellungs- und Rahmenprogramm der IGW.

nature.tec - Bioökonomie zum Anfassen

So hat sich die nature.tec in Halle 4.2 im Rahmen der Messe als Schaufenster der Bioökonomie längst etabliert. In diesem Jahr steht die Fachschau unter dem Motto „Volle Kraft für Bioökonomie“. Hier können Besucher wieder hautnah erleben, was die biobasierte Wirtschaft heute schon leistet und welche Zukunftstrends die Welt von morgen bestimmen werden. Unternehmen, Verbände und Forschungseinrichtungen zeigen, dass nachhaltiges Wirtschaften funktioniert, aber auch was die Bioökonomie als Konzept für ein nachhaltiges Wirtschaftssystem in Zukunft bieten kann und welche Produkte bereits im Alltag zu finden sind. Mit dabei auch die Wanderausstellungen BAUnatour zum Bauen mit nachwachsenden Rohstoffen sowie das Nachwachsende Büro der Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe (FNR).

Bioökonomierat: Stadtwohnung im Kreislauf der Natur

Der Bioökonomierat, ein unabhängiges Beratungsgremium der Bundesregierung, ist mit seiner neuen Ausstellung ebenfalls in Halle 4.2 vertreten. Dieses Mal steht das Thema „Lebenswelt Bioökonomie“ im Fokus. Eine begehbare kleine Stadtwohnung rückt dabei vier biobasierte Rohstoffe in den Mittelpunkt – als anschauliche Beispiele dafür, wie unterschiedlich neue Technologien dazu beitragen können, innovative nachhaltige Produke für den Alltag zu liefern: von der Algenfassade, die als Basis für Lebensmittel oder erneuerbare Energie dient, bis hin zum Kaffeesatz, aus dem Textilien oder biobasierte Materialien für Geschirr entstehen können. „Die Bioökonomie sieht die Natur mit ihren faszinierenden Kreisläufen als Vorbild für eine nachhaltige  Wirtschaft. Hierfür nutzt sie umweltfreundliche biologische Verfahren, führt biobasierte Materialien im Kreislauf und verwendet nachwachsende Rohstoffe", heißt es im Vorwort der begleitenden neuen Ausstellungsbroschüre des Bioökonomierates, die vor Ort vorgestellt wird.

Neben der Ausstellung können sich Besucher in Workshops „bioinspirieren" lassen. Denn ob Klettverschluss, energiesparende Flugzeugflügel, schmutzabweisende Wandfarbe – für viele erfolgreiche Erfindungen hat die Natur Modell gestanden. Aber wie kommt man auf solche Ideen? Anhand von Beispielen und kleinen Experimenten führen Arndt Pechstein und Fabian Feutlinske von Biomimicry Deutschland die Besucher in das Thema ein.

BMEL mit Sonderschau vertreten

Der nachhaltige und verantwortungsvolle Umgang mit natürlichen Ressourcen in Land- und Forstwirtschaft, Gartenbau und im Bereich Ernährung stehen im Fokus der diesjährigen Sonderschau des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) in Halle 23a. Zum Thema „Landwirtschaft in der Mitte der Gesellschaft“ werden Initiativen, Forschungsprojekte und Visionen für die Agrar-, Ernährungs- und Forstwirtschaft vorgestellt. Die Ausstellung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in Halle 5.2 steht wiederum unter dem Motto „Fair leben, fair einkaufen, fair produzieren“ und verdeutlicht an Beispielen, dass durch fairen Einkauf und Innovationen eine Welt ohne Hunger möglich ist.

Inzwischen ist die Grüne Woche aber auch eine Veranstaltung, auf der sich Forschungseinrichtungen präsentieren. Die Fraunhofer-Gesellschaft gibt mit vier Instituten beispielsweise Einblicke, wie aus Biomasse neue Kunststoffe und Energieträger hergestellt werden können. Daneben zeigt die Gemeinschaft zur Förderung von Pflanzeninnovation e. V. (GFPi),  welche Pflanzen züchterisch verändert werden, während die Branchenplattform Biokraftstoffe in der Land- und Forstwirtschaft die Potenziale von Biokraftstoffen aus heimischen Pflanzen vorstellt.

Internationale Grüne Woche 2017

Mehr Informationen zu Veranstaltungen, Messeplan und Tickets finden sie hier.

Die zehntägige Messe wird zudem von einem umfangreichen Rahmenprogramm mit mehr als 300 Symposien, Fachseminaren, Kongressen und professionellen Diskussionsforen flankiert, in denen über die aktuellsten Themen der Agrarpolitik informiert und diskutiert wird. Beispielsweise findet parallel zur Grünen Woche vom 19. bis 21. Januar 2017 das 9. Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) unter dem Leitthema „Landwirtschaft und Wasser – Schlüssel zur Welternährung" statt. 

bb