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Das Forschungsteam ging der bisher ungeklärten Frage nach, ob die globale Mobilität von Arten die ökologischen Folgen des vom Menschen verursachten Artenschwunds ausgleichen kann. Die ozeanischen Inseln wurden ausgewählt, da sie eine hohe Zahl von endemischen Vogelarten, also von Arten, die in keiner anderen Region der Erde heimisch sind, hervorgebracht haben und sich dort zugleich viele Vogelarten neu ansiedelten – somit lässt sich auf diesen Inseln besonders gut beobachten, wie sich die Kombination von Artenverlust und Etablierung neuer Arten auswirkt.
Insgesamt hat das Team der Universität Bayreuth, zusammen mit Forschungspartnern aus Göteborg, London und Oxford, durch Untersuchungen an Fossilien und lebenden Tieren Daten von 1.302 Vogelarten auf neun Archipelen gewinnen können. Davon sind 265 Arten heute zumindest auf diesen Inseln ausgestorben. 143 Arten sind als ursprünglich gebietsfremde Arten eingewandert und allmählich heimisch geworden.
Die unterschiedlichen quantitativen Befunde wurden nun abgeglichen mit den ökologischen Funktionen der Vogelarten. Hierzu zählen beispielsweise die Form und Länge des Schnabels oder die Flugfähigkeit.
Das Ergebnis: Die meist durch den Menschen verursachte Zuwanderung neuer Vogelarten, die an die Stelle ausgestorbener Arten treten, führt dazu, dass die Vogelwelt auf den Meeresinseln in funktionaler Hinsicht weniger ausdifferenziert ist. Die ursprüngliche Vielfalt ökologischer Funktionen weicht dem Trend zur Vereinheitlichung. Zahlreiche Funktionen, die einige der mittlerweile ausgestorbenen Arten durch Anpassungen an spezifische Inselgegebenheiten entwickelt haben, sind verloren gegangen. Sie konnten durch neue gebietsfremde Arten nicht oder allenfalls nur teilweise ersetzt werden.
The research team explored the previously unanswered question of whether the global mobility of species can offset the ecological consequences of human-induced species loss. The oceanic islands were chosen because they have produced a high number of endemic bird species, i.e. species that are not native to any other region of the world, and at the same time many new bird species have established themselves there – thus it is possible to observe particularly well on these islands how the combination of species loss and establishment of new species has an effect.
In total, the team from the University of Bayreuth, together with research partners from Gothenburg, London and Oxford, has been able to obtain data on 1,302 bird species on nine archipelagos through studies of fossils and living animals. Of these, 265 species are now extinct, at least on these islands. 143 species have immigrated as originally alien species and gradually become native.
The different quantitative findings were now compared with the ecological functions of the bird species. These include, for example, the shape and length of the beak or the ability to fly. As a result, the mostly human-induced immigration of new bird species to replace extinct species is making the bird community on the sea islands less differentiated in functional terms. The original diversity of ecological functions is giving way to a trend toward standardization. Numerous functions that some of the now extinct species developed through adaptations to specific island conditions have been lost. They could not be replaced, or at best only partially, by new alien species.
90% aller Dämmstoffe, die im Bauwesen zum Einsatz kommen, bestehen noch immer aus Kunststoffen oder Mineralwolle. Das gilt vor allem für die Dämmung von Außenwänden. Doch auch hier geht der Trend in Richtung nachhaltige Materialien. Ein Verfahren Göttinger Forschender bereitet dafür nun den Weg. Über Jahre hat ein Team um Alireza Kharazipour von der Fakultät für Forstwissenschaften und Waldökologie der Universität Göttingen untersucht, inwiefern sich Maiskörner als Rohstoff für neue nachhaltige Produkte eignen. Im Ergebnis entstand ein neuartiges Verfahren, mit dem sich aus Popcorngranulat auch Dämmplatten herstellen lassen.
Dämmplatten aus Popcorn für den Markt
„Mit diesem neuen an die Kunststoffindustrie angelehnten Verfahren lassen sich nunmehr kosteneffizient Dämmplatten im Industriemaßstab herstellen“, erklärt der Leiter der Forschungsgruppe, Alireza Kharazipour. Er ist überzeugt: „Besonders für den Bereich der Gebäudedämmung lässt sich so gewährleisten, dass Naturdämmstoffe nicht mehr nur Nischenprodukte sind.“
Zur Herstellung nachhaltiger Verpackungen wird die Technologie der Göttinger in der Industrie bereits genutzt. Nun hat die Universität einen Lizenzvertrag mit der Unternehmensgruppe Bachl abgeschlossen. Das im bayerischen Röhrnbach ansässige Unternehmen stellt unter anderem Bau- und Dämmstoffe her. „Wir freuen uns, gemeinsam mit der Universität Göttingen mit der Popcorn-Dämmung ein so innovatives Produkt auf den Markt zu bringen. Mit der Popcorn-Dämmung runden wir unser Qualitätssortiment perfekt ab und können noch gezielter auf die unterschiedlichen Anforderungen des Marktes und unserer Kunden eingehen“, so Michael Küblbeck von Lizenzpartner Bachl.
Nachhaltige Alternative zu erdölbasierten Dämmstoffen
Der Vorteil des neuartigen Dämmmaterials aus Popkorngranulat: Es ist biobasiert und umweltschonend und damit eine nachhaltige Alternative zu den herkömmlichen erdölbasierten Dämmstoffen. Auch in puncto Wärmedämmung und Brandschutz überzeugt der Naturstoff. Aber nicht nur das: die neuen Popcorn-Produkte besitzen zudem wasserabweisende Eigenschaften, was den Forschenden zufolge Einsatzmöglichkeiten und Lebensdauer noch vergrößert.
Der Lizenzvertrag zwischen der Universität und Bachl wurde von der MBM ScienceBridge GmbH – einer Tochtergesellschaft der Universität Göttingen – arrangiert. Sie agiert als Patentverwertungsagentur für insgesamt neun niedersächsische Hochschulen und wissenschaftliche Einrichtungen, prüft das Potenzial von Erfindungen sowie deren Vermarktung.
bb
Ressourcenknappheit und Klimawandel zeigen dem gegenwärtigen Wirtschaftssystem seine Grenzen auf. Die Bioökonomie, als eine moderne und nachhaltige Form des Wirtschaftens, setzt nicht nur auf die effiziente Nutzung biologischer Ressourcen, sondern auch darauf, Produkte und Rohstoffe nach Gebrauch nicht einfach wegzuwerfen, sondern so lange wie möglich zu nutzen – also im Kreislauf zu halten. Doch wie gelingt der Ausstieg aus der Wegwerfgesellschaft hin zu einer ressourcenschonenden und nachhaltigen Kreislaufwirtschaft? Diese Frage stand im Fokus eines Projektes, das vom Bundesforschungsministerium gefördert wurde – und das nun seine Ergebnisse präsentiert.
Der Bericht „Zirkuläre Geschäftsmodelle: Barrieren überwinden, Potenziale freisetzen“ wurde von der Circular-Economy-Initiative Deutschland (CEID) erstellt und von der Deutschen Akademie für Technikwissenschaften und SYSTEMIQ herausgegeben. Auf knapp 30 Seiten hat das Autorenteam zahlreiche Geschäftsmodelle festgehalten, mit denen Unternehmen den Übergang in die Kreislaufwirtschaft einleiten können. Der Bericht identifiziert aber auch bestehende Barrieren und Treiber und gibt Handlungsempfehlungen für die Umsetzung der zirkulären Geschäftsmodelle.
Zirkuläre Geschäftsmodelle bringen neue Aufgaben für Akteure
Insgesamt werden 22 Hauptgeschäftsmodelle genannt, mit denen ein Paradigmenwechsel weg von einem linear strukturierten „Take-Make-Waste“-Wirtschaftsmodell hin zu mehr Zirkularität und damit weniger Abfall gelingen kann. Hier wird auch beschrieben, wie sich die Aufgaben derer, die transportieren, produzieren oder reparieren, durch die Kreislaufwirtschaft ändern können und neue Aufgabenfelder entstehen können. Im Bericht wird das am Beispiel eines Fernsehers veranschaulicht: „Bisher kaufen wir einen Fernseher und entsorgen ihn dann irgendwann. Wir könnten ihn aber, wenn Unternehmen entsprechende Angebote schaffen, genauso gut leasen und später ans Unternehmen zurückgeben, so wie wir es zum Beispiel schon mit Autos tun“, erläutert Patrick Wiedemann, Co-Leiter der Arbeitsgruppe der CEID.
Im April dieses Jahres hat das Präsidium der Leibniz-Gemeinschaft Martina Brockmeier als Kandidatin für das Präsidentenamt nominiert. Nun haben die versammelten Mitglieder ihr Votum abgegeben: Mit großer Mehrheit wurde die Stuttgarter Agrarökonomin am 18. November zur neuen Präsidentin der renommierten Forschungsorganisation gewählt. Das auf vier Jahre begrenzte Amt wird Brockmeier ab 1. Juli 2022 offiziell übernehmen. Mit Barbara Sturm wählten die Mitglieder eine weitere Agrar-Expertin an die Spitze der Leibniz-Gemeinschaft. Die Potsdamer Agrartechnikerin wird in den kommen zwei Jahren das Amt der Vizepräsidentin begleiten.
Forschung zum Nutzen der Gesellschaft
„Ich freue mich sehr über die Wahl zur Präsidentin der Leibniz-Gemeinschaft“, so Martina Brockmeier. „Die Leibniz-Gemeinschaft zu unterstützen, ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Nutzen der Gesellschaft anzuwenden, ist eine der interessantesten Aufgaben im deutschen Wissenschaftssystem, die ich mit großer Freude annehme“. Die Professorin wird Nachfolgerin von Matthias Kleiner, der das Amt seit 2014 innehatte.
Kompetenzen der Leibniz-Institute vernetzen
Brockmeier ist seit 2009 Professorin für Internationalen Agrarhandel und Welternährungswirtschaft an der Universität Hohenheim. Von 2017 bis 2020 war sie Vorsitzende des Wissenschaftsrats – einem wissenschaftspolitischen Beratungsgremium von Bund und Ländern zur inhaltlichen und strukturellen Entwicklung von Wissenschaft, Forschung und Hochschulen. In dieser Funktion war sie auch Mitglied des Leibniz-Senats und zuvor viele Jahre im Senatsausschuss Evaluierung der Leibniz-Gemeinschaft sowie im DFG-Fachkollegium etabliert. Aktuell ist Brockmeier Mitglied im Senatsausschuss Strategische Vorhaben der Leibniz Gemeinschaft, in der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (Acatech), im Academic Advisory Council der Universität Heidelberg und im GTAP Advisory Board der Purdue University (USA). Ein aktuelles Interview mit Martina Brockmeier finden Sie hier.
Neue Vizepräsidentin wird künftig Barbara Sturm. Die Agrartechnikerin ist seit Oktober 2020 Wissenschaftliche Direktorin und Vorstandsvorsitzende des Leibniz-Instituts für Agrartechnik und Bioökonomie in Potsdam. Zugleich hat sie die Professur "Agrartechnik in bioökonomischen Systemen" an der Humboldt-Universität zu Berlin inne. Vor ihrem Wechsel nach Potsdam leitete sie an der Universität Kassel die Forschungsgruppe “Verfahrens- und Systemtechnik in der Landwirtschaft“. „Ich freue mich auf die neue Aufgabe und werde mich dafür einsetzen, die inter- und transdisziplinäre Zusammenarbeit innerhalb der Leibniz-Gemeinschaft für Ziele der Nachhaltigkeit zu intensivieren“, so Sturm. „Wir müssen die vielfältigen Kompetenzen der Leibniz-Institute von den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, über die Lebens-, Natur- und Ingenieurwissenschaften bis zu den Umweltwissenschaften noch stärker als bisher vernetzen, um gemeinsam Lösungen für die global drängenden Fragen wie Ernährungssicherung, Umwelt- und Klimaschutz voranzubringen“.
Die promovierte Agrartechnikerin übernimmt das Amt von Kathrin Böhning-Gaese von der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung (SGN), die nach zwei Amtszeiten aus dem Vorstand der Leibniz-Gemeinschaft ausscheidet.
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In April of this year, the Leibniz Association's Executive Committee nominated Martina Brockmeier as a candidate for the presidency. Now the assembled members have cast their vote: With a large majority, the agricultural economist from Stuttgart was elected as the new president of the renowned research organisation on 18 November. From 1 July 2022, Brockmeier will officially assume the office for 4 years. With Barbara Sturm, the members elected another agricultural expert to head the Leibniz Association. The Potsdam agricultural engineer will serve as Vice President for the next two years.
Research for the benefit of society
"I am delighted to have been elected President of the Leibniz Association," says Martina Brockmeier. "Supporting the Leibniz Association in applying its scientific findings for the benefit of society is one of the most interesting tasks in German science, which I accept with great pleasure." The professor will succeed Matthias Kleiner, who has held the post since 2014.
Integrating the competencies of the Leibniz institutes
Brockmeier has been Professor of International Agricultural Trade and World Food Economics at the University of Hohenheim since 2009. From 2017 to 2020, she was Chair of the Science Council - a science policy advisory body of the federal and state governments on the substantive and structural development of science, research and universities. In this role, she was also a member of the Leibniz Senate and previously established herself for many years in the Senate Evaluation Committee of the Leibniz Association and in the DFG Review Board. Currently, Brockmeier is a member of the Leibniz Association's Senate Committee on Strategic Projects, the German Academy of Science and Engineering (Acatech), the Academic Advisory Council of Heidelberg University and the GTAP Advisory Board of Purdue University (USA).
Barbara Sturm will be the new Vice-President. The agricultural engineer has been Scientific Director and Chair of the Board of the Leibniz Institute of Agricultural Engineering and Bioeconomy in Potsdam since October 2020. At the same time, she holds the professorship for agricultural engineering in bioeconomic systems at the Humboldt University in Berlin. Before moving to Potsdam, she headed the research group "Process and Systems Engineering in Agriculture" at the University of Kassel. "I am looking forward to the new task and will advocate for inter- and transdisciplinary cooperation in the Leibniz Association for Sustainability Goals," says Sturm. "We need to network the diverse competencies of the Leibniz institutes, from economics and social sciences, to life sciences, natural sciences and engineering, to environmental sciences, even more strongly than before, in order to jointly advance solutions for globally pressing issues such as food security, environmental and climate protection."
The agricultural engineer with a doctorate takes over from Kathrin Böhning-Gaese of the Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung (SGN), who is stepping down from the Leibniz Association's Executive Board after two terms in office.
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Knapp ein Drittel der landwirtschaftlichen Nutzfläche Deutschlands sind Wiesen, Weiden und Mähweiden. Das sogenannte Grünland zählt naturbelassen weltweit mit zu den artenreichsten Ökosystemen und kann sich Fachleuten zufolge bedingt sogar mit dem Artenreichtum der Regenwälder messen. Wiesen und Weiden sind nicht nur für Insekten eine wichtige Nahrungsquelle. Sie sind auch gegenüber Unwettern widerstandsfähiger und können über lange Zeit Kohlenstoff im Boden speichern. Doch die meisten ökologisch wertvollen Grünlandflächen sind hierzulande mittlerweile zu Bauland, Acker oder Wald geworden oder haben an Artenreichtum durch die intensive Nutzung verloren. So soll allein in Niedersachen die Hälfte der Grünlandflächen verschwunden sein.
Erhalt und Ausbau von Grünlandflächen
Die Rettung der Grünlandflächen steht nun im Fokus des Projektes Grasworks. Unter der Leitung von Vicky Temperton und Anita Kirmer von der Hochschule Anhalt in Bernburg wollen Forschende gemeinsam mit lokalen Akteurinnen und Akteuren untersuchen, wie sich Grünlandflächen renaturieren lassen. Im Rahmen des Projektes sollen ökologische, sozial-ökologische und ökonomische Facetten der renaturierten Landschaften analysiert werden. „Mit den Ergebnissen wollen wir einen signifikanten Beitrag zur Beantwortung der Frage leisten, wie Wiesen und Weiden so bewirtschaftet werden können, dass ökologisch hochwertige Ökosysteme entstehen und erhalten werden und gleichzeitig Landwirte für diese Gemeinwohlleistungen fair honoriert werden“, erklärt Vicky Temperton.
Mit Reallaboren Bewusstseinswandel fördern
Für das Projekt wurden drei Modellregionen in Nord-, Mittel- und Süddeutschland mit jeweils 30 bereits renaturierten Flächen ausgewählt. Zusätzlich sollen in den ausgewählten Regionen Reallabore eingerichtet werden, in denen in Zusammenarbeit mit lokalen Akteurinnen und Akteuren aus Landwirtschaft und Biosphärenreservaten konkrete Maßnahmen zur Wiederherstellung der ökologisch wertvollen Landschaften entwickelt und umgesetzt werden sollen. Ein Anliegen des Projektes ist es, diese Reallabore als Leuchtturmprojekte zu etablieren, um einen Bewusstseinswandel anzustoßen, damit kein Grünland mehr zerstört, sondern aufgewertet wird.
Die Untersuchung der insgesamt 90 ausgewählten Renaturierungsflächen wird vom Bundesforschungsministerium in den nächsten drei Jahren mit insgesamt 3 Mio. Euro gefördert.
bb
Around one third of Germany's agricultural land is used for meadows and pastures. In its natural state, grassland is one of the world's most species-rich ecosystems and, according to experts, can even compete with the species richness of rainforests. Meadows and pastures are not only an important source of food for insects, they are also resistant to storms and can store carbon in the soil for a long time. However, most of Germany's ecologically valuable grassland areas have now become building land, arable land or forest, or have lost species richness due to intensive use. In Lower Saxony alone, half of the grassland areas are said to have disappeared.
Preservation and development of grasslands
Saving grassland areas is now the focus of the Grasworks project. Under the direction of Vicky Temperton and Anita Kirmer from the Anhalt University of Applied Sciences in Bernburg, researchers want to work with local stakeholders to investigate how grassland areas can be renatured. The project will analyze ecological, socio-ecological and economic facets of renaturalized landscapes. "With the results, we hope to make a significant contribution to answering the question of how meadows and pastures can be managed to create and maintain ecologically high-quality ecosystems while compensating farmers fairly for these public benefits," explains Vicky Temperton.
Promoting a change in awareness
Three model regions in northern, central and southern Germany, each with 30 already renatured areas, were selected for the project. In addition, real laboratories are to be set up in the selected regions, in which concrete measures for the restoration of ecologically valuable landscapes are to be developed and implemented in cooperation with local actors from agriculture and biosphere reserves. One aim of the project is to establish the reallabs as lighthouse projects in order to initiate a change in awareness in the use of grassland.
The study of a total of 90 selected renaturation sites will be funded by the Federal Ministry of Education and Research with a total of 3 million euros over the next three years.
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Die Ernährung der Zukunft liegt Susanne Baldermann am Herzen. Ihr Forschungsziel: eine gesunde Ernährung innerhalb der planetaren Grenzen ermöglichen. Ein Aufenthalt in Japan hatte die promovierte Lebensmittelchemikerin einst zur Forschung an Algen inspiriert, aber auch den Blick für eine nachhaltige Lebensmittelproduktion geschärft. Moderne Agrarsysteme wie das Vertical Farming sieht sie als einen Weg, eine gesunde Ernährung auch künftig zu sichern. Dafür nimmt Baldermann auch sekundäre Pflanzenstoffe von Indoor-Gemüse und -Kräutern ins Visier. Sie ist überzeugt, dass solch moderne Produktionssysteme uns zukünftig das ganze Jahr über regional mit frischen Lebensmitteln versorgen werden.
Der Aufwärtstrend der Biotechnologie hält an: Das zweite Jahr infolge kann die Branche in Deutschland Rekordwerte verbuchen. Das spiegeln die aktuellen Kennzahlen der deutschen Biotech-Branche wider, die der Biotechnologie-Branchenverband BIO Deutschland und die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY in der vergangenen Woche veröffentlicht haben. Demnach sind auch im Jahr 2021 der Umsatz sowie die Ausgaben für Investitionen in Forschung und Entwicklung (F&E) sprunghaft angestiegen. Die Daten basieren auf einer Umfrage unter 750 privaten Biotech-Unternehmen sowie Angaben der 24 deutschen börsennotierten Unternehmen.
Impfstoffentwickler sorgen für Rekordwachstum
Laut Branchenbericht verzeichneten die 774 hiesigen Biotechnologie-Unternehmen im vergangenen Jahr einen Umsatz von insgesamt 26,32 Mrd. Euro – das ist ein Anstieg von 279 % im Vergleich zum Vorjahr. 18,9 Mrd. Euro entfallen davon allein auf den Mainzer Impfstoffentwickler BioNTech. Bei den F&E-Investitionen ist das Wachstum noch deutlicher: Mit 3,84 Mrd. Euro hat sich das Investment mit 54 % verdoppelt. Auch die Zahl der Arbeitsplätze in der Biotechnologie haben mit 16 % deutlich zugelegt – sowohl bei privaten (13 %) als auch bei börsennotierten (20 %) Unternehmen.
Einzelne Unternehmen wie BioNTech und CureVac haben dem Bericht zufolge zwar auch weiterhin einen enormen Einfluss auf die Entwicklung der Branche, aber nicht ausschließlich. „Im Gegensatz zu früheren Jahren bestimmen nicht allein Einzelereignisse die Finanzierung. Das ist ein deutliches Zeichen für die Stabilität der Branche und das Vertrauen des Marktes in die Unternehmen“, so Alexander Nuyken, EY-Partner und Leiter Life Sciences Strategy & Transactions in der Region EMEIA.
Die Aktivitäten der deutscher Biotechnologie-Unternehmen beschränken sich laut dem Report zudem längst nicht mehr nur auf den Pharma- und Gesundheitsmarkt. Innovative Technologien beträfen auch die Landwirtschaft, die Nahrungsmittelindustrie und die Chemiebranche.
Gesunde und schmackhafte Lebensmittel nachhaltig und lokal zu produzieren: dieses ambitionierte Ziel hat sich Martin Wild auf die Fahne geschrieben. Mit seinem 2019 gegründeten Food-Tech-Start-up Organic Garden will er die Lebensmittelproduktion für die Zukunft fit machen. Dafür steht sein Konzept einer digitalen Kreislaufwirtschaft. Wild ist überzeugt: Die Zukunft der Ernährung liegt im richtigen Zusammenspiel von Wissenschaft und Kulinarik. Dafür arbeitet der Organic-Garden-Geschäftsführer auch mit Forschenden zusammen. Mit Hochdruck arbeitet das Start-up gegenwärtig an seiner ersten Hightech-Farm, um künftig Biolebensmittel im Kreislauf selbst zu produzieren – ohne Pestizide und CO2-neutral. Im Rahmen einer Crowdfunding-Kampangne sucht das Team derzeit nach Unterstützern.
Producing healthy, tasty food sustainably and locally: this is the ambitious goal Martin Wild has set himself. With his food tech start-up Organic Garden, founded in 2019, he wants to make food production fit for the future. Wild is convinced that the future of nutrition lies in the right interplay between science and culinary arts, and is thereforecollaboreting with researchers. The start-up is currently working flat out on its first high-tech farm to produce organic food circularly in the future - without pesticides and CO2-neutral. The team is currently looking for supporters as part of a crowdfunding campaign.
Ob Streichwurst, Aufschnitt oder Burger: vegane Wurst- und Fleischalternativen auf Pflanzenbasis gehören mittlerweile vielerorts zum Standardsortiment im Supermarkt. Auf den Speisekarten deutscher Restaurants sind pflanzenbasierte Fleischalternativen jedoch noch die Ausnahme. Das könnte sich bald ändern. Nach den Niederlanden und Großbritannien bringt das in Singapur ansässige Food-Tech-Start-up Next Gen Foods um den deutschen Mitgründer Timo Recker seine pflanzliche Hähnchenmarke TiNDLE nun auch in Deutschland auf den Markt.
Restaurants in sechs deutschen Großstädten beliefert
Zunächst soll der Fleischersatz aus Soja ab Juni in einer Reihe von Restaurants in sechs deutschen Großstädten – Berlin, Köln, Düsseldorf, Hamburg, München und Stuttgart – in verschiedenen Variationen angeboten werden. Der Hähnchenfleischersatz auf pflanzlicher Basis soll für verschiedenste kulinarische Anwendungen geeignet sein – vom Burger über Satè bis hin zum Schnitzel – und sowohl geschmacklich als auch von der Textur dem tierischen Original gleichen.
Rekordfinanzierung ebnet Weg nach Europa
Next Gen Foods wurde 2020 in Singapur von dem gebürtigen Brasilianer Andre Menezes und dem Deutschen Timo Recker gegründet. Erst im Februar dieses Jahres konnte das Food-Tech-Start-up eine Rekordfinanzierung von 100 Mio. US-Dollar abschließen und damit die Expansion nach Europa verwirklichen. Deutschland ist damit das dritte Land in Europa, in dem das Start-up seine Fleischalternative einführt. In zahlreichen Restaurants in Singapur, Hongkong, Macau, Kuala Lumpur, den Vereinigten Arabischen Emiraten und den USA stehen TiNDLE-Gerichte bereits auf der Speisekarte.
Hähnchenfleischalternative ab 2023 im Einzelhandel
Nach einem erfolgreichen Start könnten weitere Städte und Restaurants in Deutschland folgen. Vom Frühjahr 2023 an soll die Fleischalternative nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung auch im Einzelhandel angeboten werden.
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