Bitkom: Highspeed für die digitale Landwirtschaft
Mit Highspeed durchs im Internet – davon können auch Landwirte profitieren. In einem Positionspapier benennt der Digitalbranchenverband Bitkom Eckpunkte für den Erfolg der digitale Wende in der Landwirtschaft.
Die Digitalisierung in der Landwirtschaft ist nicht mehr aufzuhalten. Hochmoderne Agrargeräte messen und analysieren Bodenqualität oder Pflanzenwachstum. Doch dafür bedarf es eines leistungsstarken Internets. Beim Highspeed-Surfen hinkt der ländliche Raum aber noch immer hinterher. Kostbare Effekte hochmoderner Systeme drohen zu verpuffen. Mit 2,7 Milliarden Euro will die Bundesregierung den Netzausbau bis 2018 fördern und dabei vor allem die weißen Flecken auf der Landkarte schließen. Welches Potenzial im schnellen Internet für Landwirte steckt, beschreibt der Digitalverband Deutschland Bitkom in einem Positionspapier. Darin plädiert der Verband für einen Breitbandausbau auf dem Land und benennt Eckpunkte für eine erfolgreiche Digitalisierung der Landwirtschaft.
70 Prozent aller bundesdeutschen Haushalte besitzen einen Internetanschluss mit einer Netzgeschwindigkeit von 50 Mbit/Sekunde. Doch wer auf dem Land wohnt, reist oft noch im Schneckentempo durchs Netz. Auf dem Land sind bisher lediglich 25 Prozent ans High-Speed-Netz angeschlossen. Der Grund: Beim Breitbandausbau hinkt der ländliche Raum noch immer hinter her. Mobile und festnetzgebundene Breitbandversorgung sind jedoch die Voraussetzung für eine erfolgreiche Digitalisierung der Landwirtschaft.
Milliarden für Breitbandausbau
Mit der Versteigerung der Mobilfunkfrequenzen aus dem 700-Megahertz-Band hat die Bundesregierung im vergangenen Jahr den Weg zu einem schnellen Internet auch auf dem Land geebnet. Daneben wird mit einem Milliarden-Förderprogramm der Breitbauausbau vorangetrieben, um ganz Deutschland bis 2018 mit einem schnellen Internet zu versorgen. Dabei steht der Netzausbau in den ländlichen Gebieten ganz oben auf der Agenda.
bb
Positionspapier "Digitalisierung in der Landwirtschaft"
Ob die Landwirtschaft von der Digitalisierung profitieren kann und unter welchen Voraussetzungen die digitale Wende gelingt, fasst der Digitalverband Bitkom in seinem Positionspapier „Digitalisierung in der Landwirtschaft“ zusammen. „Der Breitbandausbau kann der Landwirtschaft, die in den vergangenen Jahren mit großem Preisdruck und harter internationaler Konkurrenz zu kämpfen hatte, den Weg in eine erfolgreiche Zukunft ebnen“, betont Bernhard Rohleder, Hauptgeschäftsführer des Bitkom.
Nachhaltige Datennutzung verlangt Höchstgeschwindigkeit
Für Bitkom steht fest: Landwirte werden sehr stark von einem schnelleren Internet profitieren. Digitale Technologien werden die Effizienz in der Landwirtschaft um ein Vielfaches erhöhen und zugleich eine umweltschonendere und tiergerechtere Bewirtschaftung ermöglichen, heißt es. Mit Hilfe von Sensoren können schon heute Saatgut und Dünger punktgenau ausgebracht, Bodenbeschaffenheit und Pflanzenwachstum gemessen und analysiert und der Gesundheitszustand von Tieren überwacht werden. In einigen Fällen mag eine niedrige Bandbreite ausreichend sein. Für eine effektive und nachhaltige Nutzung der Daten sind jedoch höhere Übertragungsgeschwindigkeiten notwenig.
Freier Zugang zu Geodaten
Einen kostenfreien Zugang zu tagesaktuellen Geodaten sieht Bitkom als eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Digitalisierung. Der Verband verlangt, dass die Behörden diese Daten in „offenen und einheitlichen, maschinenlesbaren Datenformaten zur freien Verfügung“ stellen. Darüber hinaus werden „praktikable Schutzmechanismen“ für die von Landmaschinen gewonnenen Daten gefordert. Die fehlende Datensicherheit sei ein Grund, warum viele Landwirte den Einsatz von IT noch ablehnen würden, heißt es. Um die IT in der Landwirtschaft voranzutreiben, setzt der Verband auf die Gründung und Förderung innovativer Start-ups.