Aktuelle Veranstaltungen

The prize money of 300 euros is rather symbolic, but attention is guaranteed: Kykeon Biotech won the "Founders' Pitch" of the Brandenburg University of Technology Cottbus-Senftenberg (BTU) on November 10, 2021. The young team convinced the twelve investors and more than 120 online viewers with its process for the cell-free production of artificial proteins. They had to share the audience award with 'Inflatable Lunar Habitat', a project that designed a portable and inflatable research tent for use on the moon.

The many advantages of cell-free protein synthesis

Kykeon Biotech explains that its own process "combines the advantages of all other protein production systems without being limited by their disadvantages." Martin Kern, who along with Vincenzo Rocchis and Wilhelm Gossing makes up the Kykeon Biotech team, promises, "Through our innovations in cell-free protein synthesis, we aim to make the production of recombinant proteins more sustainable and efficient, so that important diagnostic tests, including corona tests, become more economical and ecological."

Focus on drugs and diagnostics

The researchers are not relying on cell cultures, but on naturally occurring plant biomasses from which recombinant proteins are produced in a cell-free environment.These would form the basis for producing drugs such as insulin more sustainably. The cell-free process would also be easier to control and more productive, but still needs to be further developed until it is ready for the market. Currently, potential investors are particularly interested in the possibility of using the cell-free process to produce recombinant proteins for diagnostic tests more economically and ecologically. 

Only start-up idea from the bioeconomy

Kykeon Biotech was the only one of eight teams at the event with a start-up idea from the bioeconomy. The researchers have been funded by an EXIST start-up grant since January 2021. The event, held on the occasion of the opening of the innovation and start-up center Startblock B in Cottbus, was intended to give students, employees and alumni of BTU Cottbus-Senftenberg and TH Wildau the opportunity to draw attention to their start-up ideas and to talk to investors and advisors.

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Ob im Labor, im Designstudio oder im Textilunternehmen – immer mehr Akteure der Textilbranche setzen auf nachhaltige Materialien und biobasierte Ressourcen. Eine vielseitige und vielversprechende Quelle für solche Materialien sind Algen. Sie sind aufgrund ihrer großen Palette an Inhaltsstoffen nicht nur für die Lebensmittel-, Kosmetik- oder Pharmaindustrie interessant. Algen können auch zum Färben und als Rohstofflieferant für die Herstellung von Biopolymeren genutzt werden. Warum Algen zu wichtigen Impulsgebern für Innovationen in der Textilbranche geworden sind, davon konnten sich die Teilnehmenden des BürgerWissenschaftsDialogs zum Thema „Mode aus Algen“ ein Bild machen. Am 11. November fand ein Workshop und eine Diskussionsrunde im Rahmen der Ausstellung NaturFutur statt. Für die Reihe „Bioökonomie im Gespräch“ hatten das Informationsportal bioökonomie.de und der vom Bundesforschungsministerium geförderte Innovationsraum BIOTEXFUTURE ins Museum für Naturkunde Berlin geladen, um über das Potenzial von Algen als nachhaltiger Rohstoff für Mode zu diskutieren. Moderiert wurde die Diskussion von Sandra Wirsching von bioökonomie.de.

Jede Alge hat besondere Fähigkeiten

Der Biologe Johannes Kopton ist besonders von der Vielfalt und der Vielseitigkeit von Algen fasziniert. „Algen betreiben Photosynthese, alles, was sie zum Wachsen brauchen, ist Wasser, Licht, CO2 und Nährsalze“, sagte er. Algen könnten daher überall wachsen – auch im Nudelglas auf dem heimischen Fenstersims, wie Kopton in seinen Do-it-Yourself-Videos erklärt. „Algen brauchen keine Landflächen und auch weniger Wasser als Pflanzen auf dem Acker", so Kopton, der sich im Verein Ökoprogressive Agrarwende (ÖkoProg) engagiert. Nicht alle Algen seien auch Pflanzen. „Die Mikroalge Spirulina, mit der ich gerne arbeite, gehört zum Beispiel zu den Cyanobakterien.“ Mittlerweile richte sich das Augenmerk der Forschung und der Industrie auf die zahlreichen Inhaltsstoffe, die Algen als grüne Biofabriken herstellen können. „Es gibt sehr viele Algenarten und jede hat besondere Fähigkeiten. Oft sind es jedoch Algen, die unter extremen Bedingungen vorkommen, die sich für die technische Nutzung anbieten – auch aus Sicht der Nachhaltigkeit“, so Kopton.

Damit Produkte wie Textilien aus Algen entstehen, seien jedoch entsprechende biotechnologische Prozesse nötig. Und diese müssten nicht nur nachhaltig, sondern auch wirtschaftlich sein. „Bis dahin ist es aber noch ein Stück Weg“, so Kopton. Der Forscher vom Max-Planck-Institut für Kybernetik komplexer technischer Systeme untersucht gegenwärtig in seiner Masterarbeit, wie umweltfreundlich und nachhaltig die Verarbeitungsketten von Mikroalgen sind.

Das Forschungsteam ging der bisher ungeklärten Frage nach, ob die globale Mobilität von Arten die ökologischen Folgen des vom Menschen verursachten Artenschwunds ausgleichen kann. Die ozeanischen Inseln wurden ausgewählt, da sie eine hohe Zahl von endemischen Vogelarten, also von Arten, die in keiner anderen Region der Erde heimisch sind, hervorgebracht haben und sich dort zugleich viele Vogelarten neu ansiedelten – somit lässt sich auf diesen Inseln besonders gut beobachten, wie sich die Kombination von Artenverlust und Etablierung neuer Arten auswirkt.

Insgesamt hat das Team der Universität Bayreuth, zusammen mit Forschungspartnern aus Göteborg, London und Oxford, durch Untersuchungen an Fossilien und lebenden Tieren Daten von 1.302 Vogelarten auf neun Archipelen gewinnen können. Davon sind 265 Arten heute zumindest auf diesen Inseln ausgestorben. 143 Arten sind als ursprünglich gebietsfremde Arten eingewandert und allmählich heimisch geworden.

Die unterschiedlichen quantitativen Befunde wurden nun abgeglichen mit den ökologischen Funktionen der Vogelarten. Hierzu zählen beispielsweise die Form und Länge des Schnabels oder die Flugfähigkeit.
Das Ergebnis: Die meist durch den Menschen verursachte Zuwanderung neuer Vogelarten, die an die Stelle ausgestorbener Arten treten, führt dazu, dass die Vogelwelt auf den Meeresinseln in funktionaler Hinsicht weniger ausdifferenziert ist. Die ursprüngliche Vielfalt ökologischer Funktionen weicht dem Trend zur Vereinheitlichung. Zahlreiche Funktionen, die einige der mittlerweile ausgestorbenen Arten durch Anpassungen an spezifische Inselgegebenheiten entwickelt haben, sind verloren gegangen. Sie konnten durch neue gebietsfremde Arten nicht oder allenfalls nur teilweise ersetzt werden.

The research team explored the previously unanswered question of whether the global mobility of species can offset the ecological consequences of human-induced species loss. The oceanic islands were chosen because they have produced a high number of endemic bird species, i.e. species that are not native to any other region of the world, and at the same time many new bird species have established themselves there – thus it is possible to observe particularly well on these islands how the combination of species loss and establishment of new species has an effect.

In total, the team from the University of Bayreuth, together with research partners from Gothenburg, London and Oxford, has been able to obtain data on 1,302 bird species on nine archipelagos through studies of fossils and living animals. Of these, 265 species are now extinct, at least on these islands. 143 species have immigrated as originally alien species and gradually become native.

The different quantitative findings were now compared with the ecological functions of the bird species. These include, for example, the shape and length of the beak or the ability to fly. As a result, the mostly human-induced immigration of new bird species to replace extinct species is making the bird community on the sea islands less differentiated in functional terms. The original diversity of ecological functions is giving way to a trend toward standardization. Numerous functions that some of the now extinct species developed through adaptations to specific island conditions have been lost. They could not be replaced, or at best only partially, by new alien species.

90% aller Dämmstoffe, die im Bauwesen zum Einsatz kommen, bestehen noch immer aus Kunststoffen oder Mineralwolle. Das gilt vor allem für die Dämmung von Außenwänden. Doch auch hier geht der Trend in Richtung nachhaltige Materialien. Ein Verfahren Göttinger Forschender bereitet dafür nun den Weg. Über Jahre hat ein Team um Alireza Kharazipour von der Fakultät für Forstwissenschaften und Waldökologie der Universität Göttingen untersucht, inwiefern sich Maiskörner als Rohstoff für neue nachhaltige Produkte eignen. Im Ergebnis entstand ein neuartiges Verfahren, mit dem sich aus Popcorngranulat auch Dämmplatten herstellen lassen.

Dämmplatten aus Popcorn für den Markt

„Mit diesem neuen an die Kunststoffindustrie angelehnten Verfahren lassen sich nunmehr kosteneffizient Dämmplatten im Industriemaßstab herstellen“, erklärt der Leiter der Forschungsgruppe, Alireza Kharazipour. Er ist überzeugt: „Besonders für den Bereich der Gebäudedämmung lässt sich so gewährleisten, dass Naturdämmstoffe nicht mehr nur Nischenprodukte sind.“

Zur Herstellung nachhaltiger Verpackungen wird die Technologie der Göttinger in der Industrie bereits genutzt. Nun hat die Universität einen Lizenzvertrag mit der Unternehmensgruppe Bachl abgeschlossen. Das im bayerischen Röhrnbach ansässige Unternehmen stellt unter anderem Bau- und Dämmstoffe her. „Wir freuen uns, gemeinsam mit der Universität Göttingen mit der Popcorn-Dämmung ein so innovatives Produkt auf den Markt zu bringen. Mit der Popcorn-Dämmung runden wir unser Qualitätssortiment perfekt ab und können noch gezielter auf die unterschiedlichen Anforderungen des Marktes und unserer Kunden eingehen“, so Michael Küblbeck von Lizenzpartner Bachl.

Nachhaltige Alternative zu erdölbasierten Dämmstoffen

Der Vorteil des neuartigen Dämmmaterials aus Popkorngranulat: Es ist biobasiert und umweltschonend und damit eine nachhaltige Alternative zu den herkömmlichen erdölbasierten Dämmstoffen. Auch in puncto Wärmedämmung und Brandschutz überzeugt der Naturstoff. Aber nicht nur das: die neuen Popcorn-Produkte besitzen zudem wasserabweisende Eigenschaften, was den Forschenden zufolge Einsatzmöglichkeiten und Lebensdauer noch vergrößert.

Der Lizenzvertrag zwischen der Universität und Bachl wurde von der MBM ScienceBridge GmbH – einer Tochtergesellschaft der Universität Göttingen – arrangiert. Sie agiert als Patentverwertungsagentur für insgesamt neun niedersächsische Hochschulen und wissenschaftliche Einrichtungen, prüft das Potenzial von Erfindungen sowie deren Vermarktung.

bb

Ressourcenknappheit und Klimawandel zeigen dem gegenwärtigen Wirtschaftssystem seine Grenzen auf. Die Bioökonomie, als eine moderne und nachhaltige Form des Wirtschaftens, setzt nicht nur auf die effiziente Nutzung biologischer Ressourcen, sondern auch darauf, Produkte und Rohstoffe nach Gebrauch nicht einfach wegzuwerfen, sondern so lange wie möglich zu nutzen – also im Kreislauf zu halten. Doch wie gelingt der Ausstieg aus der Wegwerfgesellschaft hin zu einer ressourcenschonenden und nachhaltigen Kreislaufwirtschaft? Diese Frage stand im Fokus eines Projektes, das vom Bundesforschungsministerium gefördert wurde – und das nun seine Ergebnisse präsentiert.

Der Bericht „Zirkuläre Geschäftsmodelle: Barrieren überwinden, Potenziale freisetzen“ wurde von der Circular-Economy-Initiative Deutschland (CEID) erstellt und von der Deutschen Akademie für Technikwissenschaften und SYSTEMIQ herausgegeben. Auf knapp 30 Seiten hat das Autorenteam zahlreiche Geschäftsmodelle festgehalten, mit denen Unternehmen den Übergang in die Kreislaufwirtschaft einleiten können. Der Bericht identifiziert aber auch bestehende Barrieren und Treiber und gibt Handlungsempfehlungen für die Umsetzung der zirkulären Geschäftsmodelle.

Zirkuläre Geschäftsmodelle bringen neue Aufgaben für Akteure

Insgesamt werden 22 Hauptgeschäftsmodelle genannt, mit denen ein Paradigmenwechsel weg von einem linear strukturierten „Take-Make-Waste“-Wirtschaftsmodell hin zu mehr Zirkularität und damit weniger Abfall gelingen kann. Hier wird auch beschrieben, wie sich die Aufgaben derer, die transportieren, produzieren oder reparieren, durch die Kreislaufwirtschaft ändern können und neue Aufgabenfelder entstehen können. Im Bericht wird das am Beispiel eines Fernsehers veranschaulicht: „Bisher kaufen wir einen Fernseher und entsorgen ihn dann irgendwann. Wir könnten ihn aber, wenn Unternehmen entsprechende Angebote schaffen, genauso gut leasen und später ans Unternehmen zurückgeben, so wie wir es zum Beispiel schon mit Autos tun“, erläutert Patrick Wiedemann, Co-Leiter der Arbeitsgruppe der CEID.

Im April dieses Jahres hat das Präsidium der Leibniz-Gemeinschaft Martina Brockmeier als Kandidatin für das Präsidentenamt nominiert. Nun haben die versammelten Mitglieder ihr Votum abgegeben: Mit großer Mehrheit wurde die Stuttgarter Agrarökonomin am 18. November zur neuen Präsidentin der renommierten Forschungsorganisation gewählt. Das auf vier Jahre begrenzte Amt wird Brockmeier ab 1. Juli 2022 offiziell übernehmen. Mit Barbara Sturm wählten die Mitglieder eine weitere Agrar-Expertin an die Spitze der Leibniz-Gemeinschaft. Die Potsdamer Agrartechnikerin wird in den kommen zwei Jahren das Amt der Vizepräsidentin begleiten.

Forschung zum Nutzen der Gesellschaft

„Ich freue mich sehr über die Wahl zur Präsidentin der Leibniz-Gemeinschaft“, so Martina Brockmeier. „Die Leibniz-Gemeinschaft zu unterstützen, ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Nutzen der Gesellschaft anzuwenden, ist eine der interessantesten Aufgaben im deutschen Wissenschaftssystem, die ich mit großer Freude annehme“. Die Professorin wird Nachfolgerin von Matthias Kleiner, der das Amt seit 2014 innehatte.

Kompetenzen der Leibniz-Institute vernetzen

Brockmeier ist seit 2009 Professorin für Internationalen Agrarhandel und Welternährungswirtschaft an der Universität Hohenheim. Von 2017 bis 2020 war sie Vorsitzende des Wissenschaftsrats – einem wissenschaftspolitischen Beratungsgremium von Bund und Ländern zur inhaltlichen und strukturellen Entwicklung von Wissenschaft, Forschung und Hochschulen. In dieser Funktion war sie auch Mitglied des Leibniz-Senats und zuvor viele Jahre im Senatsausschuss Evaluierung der Leibniz-Gemeinschaft sowie im DFG-Fachkollegium etabliert. Aktuell ist Brockmeier Mitglied im Senatsausschuss Strategische Vorhaben der Leibniz Gemeinschaft, in der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (Acatech), im Academic Advisory Council der Universität Heidelberg und im GTAP Advisory Board der Purdue University (USA). Ein aktuelles Interview mit Martina Brockmeier finden Sie hier.

Neue Vizepräsidentin wird künftig Barbara Sturm. Die Agrartechnikerin ist seit Oktober 2020 Wissenschaftliche Direktorin und Vorstandsvorsitzende des Leibniz-Instituts für Agrartechnik und Bioökonomie in Potsdam. Zugleich hat sie die Professur "Agrartechnik in bioökonomischen Systemen" an der Humboldt-Universität zu Berlin inne. Vor ihrem Wechsel nach Potsdam leitete sie an der Universität Kassel die Forschungsgruppe “Verfahrens- und Systemtechnik in der Landwirtschaft“. „Ich freue mich auf die neue Aufgabe und werde mich dafür einsetzen, die inter- und transdisziplinäre Zusammenarbeit innerhalb der Leibniz-Gemeinschaft für Ziele der Nachhaltigkeit zu intensivieren“, so Sturm. „Wir müssen die vielfältigen Kompetenzen der Leibniz-Institute von den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, über die Lebens-, Natur- und Ingenieurwissenschaften bis zu den Umweltwissenschaften noch stärker als bisher vernetzen, um gemeinsam Lösungen für die global drängenden Fragen wie Ernährungssicherung, Umwelt- und Klimaschutz voranzubringen“.

Die promovierte Agrartechnikerin übernimmt das Amt von Kathrin Böhning-Gaese von der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung (SGN), die nach zwei Amtszeiten aus dem Vorstand der Leibniz-Gemeinschaft ausscheidet.

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In April of this year, the Leibniz Association's Executive Committee nominated Martina Brockmeier as a candidate for the presidency. Now the assembled members have cast their vote: With a large majority, the agricultural economist from Stuttgart was elected as the new president of the renowned research organisation on 18 November. From 1 July 2022, Brockmeier will officially assume the office for 4 years. With Barbara Sturm, the members elected another agricultural expert to head the Leibniz Association. The Potsdam agricultural engineer will serve as Vice President for the next two years.

Research for the benefit of society

"I am delighted to have been elected President of the Leibniz Association," says Martina Brockmeier. "Supporting the Leibniz Association in applying its scientific findings for the benefit of society is one of the most interesting tasks in German science, which I accept with great pleasure." The professor will succeed Matthias Kleiner, who has held the post since 2014.

Integrating the competencies of the Leibniz institutes

Brockmeier has been Professor of International Agricultural Trade and World Food Economics at the University of Hohenheim since 2009. From 2017 to 2020, she was Chair of the Science Council - a science policy advisory body of the federal and state governments on the substantive and structural development of science, research and universities. In this role, she was also a member of the Leibniz Senate and previously established herself for many years in the Senate Evaluation Committee of the Leibniz Association and in the DFG Review Board. Currently, Brockmeier is a member of the Leibniz Association's Senate Committee on Strategic Projects, the German Academy of Science and Engineering (Acatech), the Academic Advisory Council of Heidelberg University and the GTAP Advisory Board of Purdue University (USA).

Barbara Sturm will be the new Vice-President. The agricultural engineer has been Scientific Director and Chair of the Board of the Leibniz Institute of Agricultural Engineering and Bioeconomy in Potsdam since October 2020. At the same time, she holds the professorship for agricultural engineering in bioeconomic systems at the Humboldt University in Berlin. Before moving to Potsdam, she headed the research group "Process and Systems Engineering in Agriculture" at the University of Kassel. "I am looking forward to the new task and will advocate for inter- and transdisciplinary cooperation in the Leibniz Association for Sustainability Goals," says Sturm. "We need to network the diverse competencies of the Leibniz institutes, from economics and social sciences, to life sciences, natural sciences and engineering, to environmental sciences, even more strongly than before, in order to jointly advance solutions for globally pressing issues such as food security, environmental and climate protection."

The agricultural engineer with a doctorate takes over from Kathrin Böhning-Gaese of the Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung (SGN), who is stepping down from the Leibniz Association's Executive Board after two terms in office.

bb

Knapp ein Drittel der landwirtschaftlichen Nutzfläche Deutschlands sind Wiesen, Weiden und Mähweiden. Das sogenannte Grünland zählt naturbelassen weltweit mit zu den artenreichsten Ökosystemen und kann sich Fachleuten zufolge bedingt sogar mit dem Artenreichtum der Regenwälder messen. Wiesen und Weiden sind nicht nur für Insekten eine wichtige Nahrungsquelle. Sie sind auch gegenüber Unwettern widerstandsfähiger und können über lange Zeit Kohlenstoff im Boden speichern. Doch die meisten ökologisch wertvollen Grünlandflächen sind hierzulande mittlerweile zu Bauland, Acker oder Wald geworden oder haben an Artenreichtum durch die intensive Nutzung verloren. So soll allein in Niedersachen die Hälfte der Grünlandflächen verschwunden sein.

Erhalt und Ausbau von Grünlandflächen

Die Rettung der Grünlandflächen steht nun im Fokus des Projektes Grasworks. Unter der Leitung von Vicky Temperton und Anita Kirmer von der Hochschule Anhalt in Bernburg wollen Forschende gemeinsam mit lokalen Akteurinnen und Akteuren untersuchen, wie sich Grünlandflächen renaturieren lassen. Im Rahmen des Projektes sollen ökologische, sozial-ökologische und ökonomische Facetten der renaturierten Landschaften analysiert werden. „Mit den Ergebnissen wollen wir einen signifikanten Beitrag zur Beantwortung der Frage leisten, wie Wiesen und Weiden so bewirtschaftet werden können, dass ökologisch hochwertige Ökosysteme entstehen und erhalten werden und gleichzeitig Landwirte für diese Gemeinwohlleistungen fair honoriert werden“, erklärt Vicky Temperton.

Mit Reallaboren Bewusstseinswandel fördern

Für das Projekt wurden drei Modellregionen in Nord-, Mittel- und Süddeutschland mit jeweils 30 bereits renaturierten Flächen ausgewählt. Zusätzlich sollen in den ausgewählten Regionen Reallabore eingerichtet werden, in denen in Zusammenarbeit mit lokalen Akteurinnen und Akteuren aus Landwirtschaft und Biosphärenreservaten konkrete Maßnahmen zur Wiederherstellung der ökologisch wertvollen Landschaften entwickelt und umgesetzt werden sollen. Ein Anliegen des Projektes ist es, diese Reallabore als Leuchtturmprojekte zu etablieren, um einen Bewusstseinswandel anzustoßen, damit kein Grünland mehr zerstört, sondern aufgewertet wird.

Die Untersuchung der insgesamt 90 ausgewählten Renaturierungsflächen wird vom Bundesforschungsministerium in den nächsten drei Jahren mit insgesamt 3 Mio. Euro gefördert.

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Around one third of Germany's agricultural land is used for meadows and pastures. In its natural state, grassland is one of the world's most species-rich ecosystems and, according to experts, can even compete with the species richness of rainforests. Meadows and pastures are not only an important source of food for insects, they are also resistant to storms and can store carbon in the soil for a long time. However, most of Germany's ecologically valuable grassland areas have now become building land, arable land or forest, or have lost species richness due to intensive use. In Lower Saxony alone, half of the grassland areas are said to have disappeared.

Preservation and development of grasslands

Saving grassland areas is now the focus of the Grasworks project. Under the direction of Vicky Temperton and Anita Kirmer from the Anhalt University of Applied Sciences in Bernburg, researchers want to work with local stakeholders to investigate how grassland areas can be renatured. The project will analyze ecological, socio-ecological and economic facets of renaturalized landscapes. "With the results, we hope to make a significant contribution to answering the question of how meadows and pastures can be managed to create and maintain ecologically high-quality ecosystems while compensating farmers fairly for these public benefits," explains Vicky Temperton.

Promoting a change in awareness

Three model regions in northern, central and southern Germany, each with 30 already renatured areas, were selected for the project. In addition, real laboratories are to be set up in the selected regions, in which concrete measures for the restoration of ecologically valuable landscapes are to be developed and implemented in cooperation with local actors from agriculture and biosphere reserves. One aim of the project is to establish the reallabs as lighthouse projects in order to initiate a change in awareness in the use of grassland.

The study of a total of 90 selected renaturation sites will be funded by the Federal Ministry of Education and Research with a total of 3 million euros over the next three years.

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Die Ernährung der Zukunft liegt Susanne Baldermann am Herzen. Ihr Forschungsziel: eine gesunde Ernährung innerhalb der planetaren Grenzen ermöglichen. Ein Aufenthalt in Japan hatte die promovierte Lebensmittelchemikerin einst zur Forschung an Algen inspiriert, aber auch den Blick für eine nachhaltige Lebensmittelproduktion geschärft. Moderne Agrarsysteme wie das Vertical Farming sieht sie als einen Weg, eine gesunde Ernährung auch künftig zu sichern. Dafür nimmt Baldermann auch sekundäre Pflanzenstoffe von Indoor-Gemüse und -Kräutern ins Visier. Sie ist überzeugt, dass solch moderne Produktionssysteme uns zukünftig das ganze Jahr über regional mit frischen Lebensmitteln versorgen werden.

Susanne Baldermann cares about the nutrition of the future. Her research goal: to enable healthy nutrition within planetary boundaries. A stay in Japan had inspired the food chemist with a doctorate in algae research, but also sharpened her eye for sustainable food production. She sees modern agricultural systems such as vertical farming as a way to ensure a healthy diet in the future. To this end, Baldermann is also targeting secondary plant compounds from indoor vegetables and herbs. She is convinced that such modern production systems will provide us with fresh food regionally all year round in the future.

Der Trend beim Kauf von Lebensmitteln geht in Richtung Nachhaltigkeit. Vor allem regionale und pflanzenbasierte Produkte sind gefragt. Food-Innovationen wie Insektenburger oder Algenpasta drängen auf dem Markt und zeigen, wie die Lebensmittelproduktion künftig umweltfreundlicher und nachhaltiger werden kann. Noch werden für die Lebensmittelproduktion – einschließlich Transport und Lagerung – enorme Mengen an Wasser, Energie und Rohstoffen verbraucht. Die Art, wie wir uns ernähren, hat demnach großen Einfluss auf Umwelt und Klima.

Impulsgeber für Food-Innovationen

Mit dem Bau des Food Campus Berlin will die Artprojekt GmbH die Zukunft der Lebensmittelproduktion neugestalten und zugleich sichtbar und erlebbar machen. „Wir wollen der bedeutendste Innovationsort für Lebensmittel in Europa werden und Impulsgeber für ähnliche Orte auf der ganzen Welt werden“, erklärt Jörg Reuter, Geschäftsführer der Artprojekt Nature & Nutrition GmbH im Gespräch mit bioökonomie.de.

Auf einem 14.000 Quadratmeter großen Areal in der Teilestraße in Berlin-Tempelhof-Schöneberg entsteht in den kommenden Jahren – direkt am Teltow-Kanal – ein Innovationszentrum für die Lebensmittelproduktion von morgen. Auf rund 40.000 Quadratmetern werden Büro- und Kommunikationsräume, Versuchsküchen sowie teils gläserne Produktionsflächen für Start-ups, Unternehmen, Institute und Dienstleister eingerichtet. Auch ein Gründerzentrum für Food-Handwerk und -Produktion ist geplant sowie eine Kantine, die den neuesten Innovations- und Ernährungsstandards gerecht wird.

Plattform für Lösungskonzepte und Innovationsprojekte

„Der Food Campus Berlin wird ein Sprungbrett für Lösungskonzepte und gleichzeitig eine Bühne für Innovationsprojekte“, sagt Reuter und erklärt: „Wenn wir von Innovation reden, meinen wir Planetary Health Solutions. Es geht hier also um das Entwickeln von Lösungen, die einen Beitrag zur Nachhaltigkeit liefern.“ Der Food Campus soll demnach eine Art „Ideenschmiede“ werden, wo Start-ups und etablierte Unternehmen Hand in Hand mit Forschenden, Experten aus Lebensmitteltechnologie und Landwirtschaft, mit Köchinnen und Köchen an Konzepten und Produkten für nachhaltige Lebensmittel arbeiten.

Eröffnung im Frühjahr 2024 geplant

Der Bauantrag für den Food Campus Berlin wurde im Oktober gestellt. Im Frühjahr 2022 soll mit dem Bau begonnen werden. „Da gibt es keine grundsätzlichen Bedenken. Wir rechnen damit, dass wir im April anfangen können zu bauen." Die Baukosten von rund 200 Mio. Euro werden Reuter zufolge von privaten Investoren getragen. Die Eröffnung des Food Campus Berlin ist für das Frühjahr 2024 geplant. Die Artprojekt GmbH wird den neuen Campus nach der Fertigstellung weiter managen, während die Gebäude an Investoren veräußert werden. „Es ist spannend zu sehen, wie wir hier einen Zeitgeist anstoßen. Die institutionellen Anleger wie Versicherungsgruppen stehen jetzt schon Schlange."

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The way we eat has a major impact on the environment and climate. Food production - including transport and storage - still consumes enormous amounts of water, energy and raw materials. However, the trend in food purchasing is moving toward sustainability. Regional and plant-based products are particularly in demand. Food innovations such as insect burgers or algae pasta are entering the market and showing how food production can become more environmentally friendly and sustainable in the future. 

Driving force for food innovations

With the construction of the Food Campus Berlin, Artprojekt GmbH wants to reshape the future of food production. "We want to become the most important innovation site for food in Europe and a driving force for similar sites around the world," explains Jörg Reuter, Managing Director of Artprojekt Nature & Nutrition GmbH in an interview with bioökonomie.de.

Over the next few years, an innovation center for tomorrow's food production will be built on a 14,000-square-meter site in Berlin's Tempelhof-Schöneberg district - directly on the Teltow Canal. Office and communication rooms, test kitchens and glass production areas for start-ups, companies, institutes and service providers will be set up on around 40,000 square meters.  A start-up center for food crafts and production is also planned, as well as a canteen that will meet the latest innovation and nutrition standards.

Space for new concepts and innovative projects

"Food Campus Berlin will be a springboard for new concepts and at the same time a stage for innovative projects," says Reuter, explaining, "When we talk about innovation, we mean Planetary Health Solutions. This is about developing solutions that contribute to sustainability." Accordingly, the Food Campus is to become a kind of "think tank" where startups and established companies work hand in hand with researchers, experts from food technology and agriculture, and chefs on concepts and products for sustainable food.

Opening planned for spring 2024

The building application for the Food Campus Berlin was submitted in October, and construction is scheduled to begin in the spring of 2022. "There are no fundamental concerns there. We expect to be able to start building in April." According to Reuter, the construction costs of around 200 million euros will be borne by private investors. Food Campus Berlin is scheduled to open in spring 2024. Artprojekt GmbH will continue to manage the new campus after completion, while the buildings will be sold to investors. "It's exciting to see how we are kick-starting a zeitgeist here. The institutional investors like insurance groups are already lining up."

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