Aktuelle Veranstaltungen

In den Industrieländern decken die Menschen bis zu 70% ihres Proteinbedarfs aus tierischen Quellen. Die Land-, Wasser- und Energieressourcen, die in die Aufzucht von Rindern, Schweinen, Geflügel oder Fisch gesteckt werden, sind immens. Bis 2050 werden bis zu neun Milliarden Menschen auf der Welt leben. Um ihren Hunger zu stillen, werden nach Angaben der UN-Welternährungsorganisation FAO (Food and Agriculture Organisation) bis zu 265 Millionen Tonnen zusätzlich an Proteinen pro Jahr benötigt. Ein Teil der Lösung könnten proteinreiche Insekten sein. Die Kerbtiere werden als Rohstoff immer interessanter und könnten in Zukunft ein wichtiger Bestandteil der Welternährung werden. In ihrem Bericht „Edible Insect“ empfiehlt die FAO das Insektenessen ausdrücklich. Mit der neuen Novel-Food-Verordnung ist Insekten-Food auch in der Europäischen Union nun auf den Vormarsch in die Supermarktregale. Das hat bereits eine Reihe junger Unternehmen hervorgebracht.

Zum zweiten Mal hat der Bioökonomierat der Bundesregierung mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) Bioökonomie-, Innovations- und Nachhaltigkeitsexperten aus aller Welt nach Berlin geladen. Der Rat ist ein unabhängiges Expertengremium, das die Bundesregierung zum Thema Bioökonomie berät. Während dem Summit vom 19. bis 20. April werden die Chancen und Herausforderungen einer vermehrt biobasierten, nachhaltigeren Wirtschaft im Fokus stehen.

Mehr als 100 Sprecher aus Politik und Wirtschaft

Bundesforschungsministerin Anja Karliczek wird den „Global Bioeconomy Summit 2018“ am 19. April in der Telekom-Hauptstadtrepräsentanz eröffnen. Mehr als 100 hochkarätige Sprecherinnen und Sprecher werden zum Summit erwartet, darunter Minister und Regierungsvertreter aus Asien, Afrika, Europa, Süd- und Nordamerika, internationale Politikexperten der Vereinten Nationen, der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und der Europäischen Kommission sowie hochrangiger Wissenschafts- und Industrievertreter.

Breite Plattform für die Zukunft der Bioökonomie

Mit sechs Plenarsitzungen und 14 Workshops bietet die Konferenz eine breite Plattform, um die aktuellen gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen aus der Sicht der Bioökonomie zu diskutieren. Folgende Fragen stehen im Vordergrund:

  • Wie kann der Schutz der Biodiversität und der Natur mit der wirtschaftlichen Nutzung biologischer Ressourcen vereinbart werden?
  • Wie hilft die Bioökonomie, neue Lösungen für globale Herausforderungen wie Klimawandel, Ernährungssicherung, Gesundheit und zunehmende Umweltverschmutzung zu finden?
  • Welche biobasierten Innovationen und technologischen Lösungen werden in den Industrie- und Entwicklungsländern, auf der Nord- und Südhalbkugel erarbeitet?
  • Welche politischen Rahmenbedingungen sind nötig, um den Wandel hin zu einer ressourcenschonenden industriellen Produktion weltweit voranzutreiben?
  • Wie kann eine solche umfassende wirtschaftliche Transformation von der Nutzung fossiler zu biologischen Ressourcen finanziert werden?
  • Was erwarten Investoren von Startups und etablierten Unternehmen, wo sollten öffentliche Fördermittel eingesetzt werden?
    Welches Innovationspotenzial können junge Wissenschaftler, Gründer und Hightech-Unternehmen heben?

Internationaler Austausch zum Thema Bioökonomie

„Der Aufbau einer nachhaltigen, biobasierten Wirtschaftsweise ist angesichts der weltweit wachsenden Umwelt- und Klimaprobleme dringender geboten denn je. Die große Resonanz auf den Summit belegt die Notwendigkeit für den internationalen Austausch über nationale Politik- und Forschungsstrategien hinweg,“ sagt Joachim von Braun, Ko-Vorsitzender des Bioökonomierates, und betont: „Mit der Konferenz schaffen wir ein einzigartiges und globales Forum, damit sich zentrale Akteure der Bioökonomie gemeinsam über künftige politische Schritte beraten und voneinander lernen können.“ Gleichzeitig biete der Summit die Möglichkeit, eine Bestandsaufnahme der bisherigen Fortschritte vorzunehmen.

Studie zu den Bioökonomie-Strategien weltweit

Am ersten Tag wird der Bioökonomierat seine neue Studie vorstellen, die einen Überblick über die weltweiten politischen Aktivitäten zur Bioökonomie gibt, denn ca. 50 Länder haben sich bereits Bioökonomiestrategien gegeben. Am zweiten Tag werden die Ergebnisse einer Umfrage des Bioökonomierats unter 350 internationalen Bioökonomie-Experten zu den Erwartungen und Zukunftsprojekten der Bioökonomie berichtet. Das 40-köpfige Beratergremium des Gipfels wird zudem zentrale Politikempfehlungen vorstellen.

Bioökonomie-Produkte in der Ausstellung

In einer Weltausstellung zur Bioökonomie wird aufgezeigt, wie konkrete Produkte zu den globalen Nachhaltigkeitszielen beitragen können. Präsentiert werden etwa 50 innovative Bioökonomie-Produkte aus mehr als 25 Ländern, die bereits heute mithilfe biobasierter Verfahren und/oder auf Basis nachwachsender Rohstoffe hergestellt werden. „Dank des rasanten Fortschritts in den Naturwissenschaften werden immer mehr biologische Verfahren etabliert, biologische Ressourcen auch als Reststoffe gezielt genutzt und zu wertvollen Materialien aufgewertet. Davon profitieren Branchen wie die Chemie-, die Bau-, Textil- und die Ernährungsindustrie. Das Innovationspotenzial ist aber längst noch nicht ausgeschöpft und nimmt insbesondere mit der Digitalisierung immer mehr an Fahrt auf“, sagt Christine Lang, Ko-Vorsitzende des Bioökonomierates. Vor diesem Hintergrund gebe der Summit auch Einblicke in aktuelle Forschungsansätze und gehen den Fragen nach, wie Finanzinvestoren den Sektor bewerten, welche Rahmenbedingungen Unternehmen brauchen, um die Produkte und Dienstleistungen der Bioökonomie zu den Verbrauchern zu bringen und wie das Zusammenspiel zwischen Low- und Hightech-Technologien in der globalen Bioökonomie gestaltet werden kann.

Das zweite globale Treffen der Bioökonomie

Der „Global Bioeconomy Summit“ wird zum zweiten Mal in Berlin veranstaltet. Im November 2015 fand das Gipfeltreffen der globalen Bioökonomie-Community zum ersten Mal statt. In einem Abschlusscommuniqé verständigten sich die Experten darauf, die Bioökonomie als Strategie für Klimaschutz sowie als eine Strategie zur Erreichung der nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) stärker in der internationalen Politik zu verankern.

For the second time, the German Bioeconomy Council, with the financial support of the Federal Ministry of Education and Research (BMBF), has invited experts on bioeconomy, innovation, and sustainability from all over the world to Berlin. The Council has been established as an independent advisory board to the Federal Government in 2009. During the Summit, which will take place on April 19 and 20, the focus will be on opportunities and challenges for an increasingly biobased and sustainable economy.

More than 100 top-class speakers

H.E. Anja Karliczek, the Federal Minister of Education and Research, will open the Global Bioeconomy Summit 2018 at the Telekom-Forum (HSR) on 19 April.

More than 100 top-class speakers will join the event, among them ministers and government representatives from Asia, Africa, Europe, South and North America, international policy experts from the United Nations, the Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD) and the European Commission, as well as high-level representatives of science and industry.

Broad platform for a bright future

In six plenary sessions and 14 workshops, the conference offers a broad platform for discussing the current societal and political challenges from a bioeconomy point of view. The focus will be on the following questions:

  • How can the protection of biodiversity and nature become compatible with the economic use of biological resources?
  • What role can bioeconomy play in finding new solutions to global challenges such as climate change, food security, health and increasing environmental pollution?
  • Which biobased innovations and technical solutions are currently being developed in the industrialized and developing countries, in the northern and southern hemispheres?
  • Which political framework conditions are necessary to accelerate change
  • towards resource-friendly industrial production?
  • How can such a substantial economic transformation away from fossil resources and towards the use of biological resources be financed?
  • What do investors expect from startups and established companies and where should public funding step in?
  • How can the innovation potential of young scientists, founders and high-tech companies be leveraged?

International policy exchange across the field of bioeconomy

“The creation of a sustainable, biobased economy is more urgent than ever, considering the growing environmental and climate problems. The great response to the summit is a clear sign that we need a global policy exchange, beyond national policy and research strategies,” says Joachim von Braun, co-chair of the German Bioeconomy Council, pointing out: “With this conference, we are creating an unparalleled global forum where key players of the bioeconomy can discuss future political actions, exchange best practices and learn from each other.” At the same time, the summit provides an opportunity to review the progress made since the first Summit in 2015.

Overview of global political bioeconomy activities

On the first day, the German Bioeconomy Council will present its new study, which provides an overview of political bioeconomy activities worldwide. Around 50 countries have integrated the bioeconomy in their strategies to date.

On the second day, the results of an expert survey on expectations and future visions for the bioeconomy will be published. This survey was commissioned by the German Bioeconomy Council and received contributions from 350 international bioeconomy experts. The 40 members of the International Advisory Council of the summit will also present key policy recommendations in a Communiqué.

Bioeconomy products in the exhibition –Bioeconomy World Exhibition

A world exhibition of bioeconomy products will illustrate how current products can contribute to the global sustainability goals. Around 50 innovative bioeconomy products from more than 25 countries will be presented and show that we already have products which are manufactured using biobased processes or which are based on renewable resources. “Thanks to the rapid progress in the life sciences, an increasing number of biological processes have been established and organic residues can now be upgraded to valuable materials. Industry sectors such as the chemical, construction, textile and food industries benefit from these developments. The innovation potential is far from exhausted and digitization will contribute to an acceleration of bio-innovation,” says Christine Lang, co-chair of the German Bioeconomy Council. Against this background, the summit provides insights into current research initiatives and focuses on questions such as: How do financial investors evaluate the sector? What kind of framework conditions do companies need to get bioeconomy products and services to the consumer? How do we create synergies from the interaction between low-tech and high-tech in a global bioeconomy?

Global bioeconomy summit is happening for the second time

The Global Bioeconomy Summit has been organized in Berlin for the second time. In November 2015, the bioeconomy community met for the first GBS and agreed in a Communiqué to better anchor the bioeconomy in international policy and to pursue it as a strategy for achieving climate protection and the Sustainable Development Goals.

Mais ist eine der bedeutendsten Nutzpflanzen weltweit. Sie wird zu Lebensmitteln verarbeitet, aber auch als Energiepflanze und zur Herstellung biobasierter Kunststoffe genutzt. Wie andere Nutzpflanzen auch ist Mais für Schädlinge anfällig. Für Molekularbiologen war es bisher allerdings schwierig, die Entwicklungsprozesse der Pflanze zu erkunden, um die Grundlage für neue resistente und ertragreiche Sorten zu legen. Einem internationalen Forscherteam unter Beteiligung der Universität Regensburg ist genau dies nun gelungen: Sie entwickelten eine Methode, um Maisproteine einfacher und gründlicher untersuchen zu können.

Schadpilz als Trojanisches Pferd genutzt

Die griechische Sage vom „Trojanischen Pferd“ diente dem Team dabei als Vorbild. Wie die Forscher im Fachjournal „The Plant Cell” berichten, nutzten sie dafür den natürlichen Maisschädling Ustilago maydis, ein Schadpilz, statt die schwer zugänglichen Maisproteine für ihre Untersuchung. Mithilfe eines modifizierten Stammes von diesem Schadpilz schleusten die Wissenschaftler das Maisprotein ZmMAC1 in spezifische Gewebeschichten der männlichen Maisblüte ein. Dank dieser List konnten sie zeigen, wie dieses Maisprotein Stammzellen der Maisblüte teilt und auch deren weitere Entwicklung steuert.

Mithilfe dieser Methode vom sogenannten Trojanischen Pferd konnten die Regensburger Forscher im Rahmen einer anderen internationalen Studie bereits ein bisher unbekanntes Maisprotein namens ZmZIP1 analysieren und Maispflanzen durch das gezielte Einschleusen von ZmZIP1 resistenter gegenüber bestimmten Schädlingen machen.

Methode auf andere Pflanzen-Pilz-Systeme übertragbar

Die Regensburger Forscher werden künftig diese „sagenhafte List“ bei molekularbiologischen Untersuchungen von Nutzpflanzen weiter anwenden. Im Rahmen des DFG-Sonderforschungsbereichs 924 – „Molekulare Mechanismen der Ertragsbildung und Ertragssicherung bei Pflanzen“ sollen auf diese Weise schnell und kostengünstig verschiedenste Maisproteine auf ihre Funktion in der pflanzlichen Blütenentwicklung getestet werden. Die Wissenschaftler sind überzeugt, dass die von ihnen entwickelte Methode auch auf andere Pflanzen-Pilz-Systeme übertragen werden kann.

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Bisher wurden Mehlwürmer, Grillen und Co hauptsächlich zur Herstellung von Tierfutter verwendet. Lebensmittel aus Insekten waren in Deutschland nicht zugelassen. Start-ups, wie Bugfoundation in Osnabrück, mussten mit ihren Insektenburger daher ins Ausland ausweichen, um ihre Produkte auf den Markt zu bringen. Seit Januar diesen Jahres ist der Markt für Insekten-Food innerhalb der EU nun einheitlich geregelt und die proteinreiche Kost auch in Deutschland zugelassen.

Dreimonatiger Markttest in Düsseldorf gestartet

Der Handelskonzern Metro startet nun einen ersten Markttest für Nudeln aus Mehlwürmern. „Die Änderung der Gesetzgebung, die es seit Januar diesen Jahres ermöglicht, Insekten als Nahrungsmittel zu vermarkten, eröffnet dem Lebensmittelsystem ganz neue Möglichkeiten. Als Großhandels- und Lebensmittelspezialist verfügen wir über die Möglichkeiten, zukunftsweisenden Produkten den Weg in den Handel über das Start-up-Regal zu ermöglichen", sagt Fabio Ziemßen, Director Food Innovation NX-FOOD. Die neuartige Pasta-Kreation vom Start-Up Plumento Foods ist derzeit in den Start-up-Regalen bei "Emmas Enkel" in Düsseldorf, in zwei Real-Märkten in Berlin und Böblingen sowie in der Krefelder Markthalle im Angebot. Drei Monate lang kann das junge Pforzheimer Unternehmen nun testen, ob und wie ihre Insekten-Nudeln beim Kunden ankommen.

Trendplattform für Food-Visionäre

NX-FOOD steht für Next Generation Food. Mit dem NX-FOOD Hub-Programm will der Großhandelskonzern eigenen Angaben zufolge Trends aufspüren, Kundenbedürfnisse erkennen und Lösungen entwickeln. Mit dem Start-up-Regal etabliert Metro eine Trendplattform, die innovativen Lebensmitteln eine Chance geben soll, auf dem Markt Fuß zu fassen. Über drei Monate können hier „Food-Visionäre“ wie Plumento Food ihre Produkte in ausgewählten Filialen von METRO Cash & Carry vermarkten und erste Handelserfahrungen sammeln. „Wir sind ständig auf der Suche nach neuen Technologien, innovativen Produkten und Ideen, die wir umsetzen können. Projekte wie das Start-up-Regal, Vertical Farming in METRO Märkten oder die Förderung nachhaltiger Lösungen wie essbare Strohhalme sind der Beleg dafür, dass es vielversprechende Lösungen gibt“, sagt Ziemßer.

Bald auch essbare Strohhalme im Start-up-Regal

Neben Nudeln aus Insekten soll es bald auch Salatcroutons auf Basis von Insektenproteinen bei „Emmas Enkel“ zu kaufen geben. In anderen METRO-Märkten werden zudem in Kürze essbare Strohhalme im Start-up-Regal zu finden sein. Die Alternative zum Plastiktrinkstäbchen  wurde vom Start-up wisefood aus Sachsen entwickelt, um Plastikmüll zu reduzieren.

Das Start-up-Regal von NX-FOOD war im April 2017 als Pilot in einem Real-Markt in Berlin-Lichtenberg gestartet.

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Bräunliches Wasser aus dem Hahn ist häufig ein deutliches Zeichen für Rost in der Leitung. Diese Verfärbung, die durch Oxidation mit Eisen entstehen kann, lässt auch viele Gewässer unappetitlich aussehen. Von dem äußeren Makel abgesehen, kann die Verfärbung, auch Verockerung genannt, das ökologische Gleichgewicht stören, die Biosphäre beeinträchtigen und auch Bausubstanz im Wasser angreifen. Solche ockerbraunen Gewässer sind besonders häufig rund um den ehemaligen Braunkohletagebau in der Lausitz zu finden. Für Simona Schwarz vom Leibniz-Instituts für Polymerforschung in Dresden war der trübe Anblick von Spree, Pleiße und Elster Ansporn eine Methode zu entwickeln, die umweltschonend und effektiv diese Gewässer reinigt.

Die sogenannte Verockerung entstand zum einen durch die Einleitung von eisensulfat- und eisenhydroxidhaltigen Wässern aus den Grubenwasserreinigungsanlagen als auch durch den Wiederanstieg des Grundwassers nach der Stilllegung der Tagebaustätten. Auch die Auflösung von Pyritschichten im Boden sowie Kippwasser färbten die Gewässer ein. Bisherige Verfahren konnten weder die Eisenionen komplett aus dem Gewässer ziehen, noch die unsichtbaren Sulfationen abspalten.

Eisen-und Sulfationen gleichzeigt abgetrennt

Mithilfe des Biopolymers Chitosan, das aus dem Chitin von Schalentieren gewonnen wurde, gelang den Dresdner Leibniz-Forschern erstmals Eisen- und Sulfationen gleichzeitig aus den ockerbraunen Gewässern abzutrennen. Chitosan ist wegen seiner strukturgebenden und biokompatiblen Eigenschaften auch für die Herstellung von Medizinprodukten, Fasern, Schaumstoffen und Folien geeignet.

Im Rahmen eines Pilotversuches mit Industriepartnern konnten erstmals 2014 etwa 8.000 Tonnen Schlamm mit dem Biopolymer Chitosan geflockt werden. In dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Forschungsvorhabens "MachWas - Materialien für eine nachhaltige Wasserwirtschaft" wurde das biopolymer-basierte Flockungsmittel noch einmal so optimiert, dass es sparsam dosiert werden kann und für den großflächigen Einsatz geeignet ist. Mithilfe des neuen Verfahrens können aber nicht nur positiv geladene Eisen- und negativ geladene Sulfationen gleichzeitig abgetrennt werden. Das abgetrennte Eisen kann zudem wiederverwendet werden, indem es mit Eisen- und Sulfationen beladenen Chitosanflocken Verhüttungsprozessen zugegeben wird.

Innovationspreis für Chitosanflocken

Inzwischen wurde die von Schwarz entwickelte Gewässeraufreinigungsmethode bereits erfolgreich in der Papierindustrie, in Klärwerken aber auch bei der Sanierung des Hamburger Hafenbeckens sowie zur Swimmingpool-Pflege eingesetzt. Mitte April wurde das Team um Simona Schwarz dafür mit dem Innovationspreis des Leibniz-Instituts für Polymerforschung Dresden ausgezeichnet.

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Fruchtfliege, Ackerschmalwand oder das Bakterium E.coli haben eines gemeinsam: Sie sind beliebte Modellorganismen für Forscher, weil ihr genetische Code bekannt und bis ins Detail analysiert ist. Doch Millionen von Mikroorganismen sind bis heute weder bekannt noch erforscht. Ein Team um Axel Janke vom neuen LOEWE-Zentrum für Translationale Biodiversitätsforschung (TBG) will diese Lücke schließen. Im Fokus einer großangelegten Genom-Offensive steht die Sequenzierung sogenannter Nicht-Modell-Organismen und deren Potenzial als Naturstoffquelle für neue Medikamente oder Materialien. Auch das Erbgut beschriebener exotischer Spezies soll offengelegt und in einer Datenbank Wissenschaftlern zugänglich gemacht werden.

Zum zweiten Mal hat der Bioökonomierat der Bundesregierung mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) Bioökonomie-, Innovations- und Nachhaltigkeitsexperten aus aller Welt nach Berlin geladen. Das Gipfeltreffen der globalen Bioökonomie findet vom 19. bis 20. April in der Telekom-Hauptstadtrepräsentanz statt. Im Mittelpunkt stehen Chancen und Herausforderungen einer vermehrt biobasierten, nachhaltigeren Wirtschaft.

Mehr als 800 Teilnehmer, 100 hochkarätige Sprecher

Mit sechs Plenarsitzungen und 14 Workshops bietet die Konferenz eine breite Plattform, um die aktuellen gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen aus der Sicht der Bioökonomie zu diskutieren. Mehr als 100 hochkarätige Sprecherinnen und Sprecher werden zum Summit erwartet, darunter Minister und Regierungsvertreter aus Asien, Afrika, Europa, Süd- und Nordamerika, internationale Politikexperten der Vereinten Nationen, der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und der Europäischen Kommission sowie hochrangiger Wissenschafts- und Industrievertreter.

Zwei Bundesministerinnen präsent

Den vorabendlichen Auftakt des Gipfels bildet am 18. April ein Empfang in den neuen Räumen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) am Kapelle-Ufer. Am Donnerstag wird  Bundesforschungsministerin Anja Karliczek den Summit in der Telekom-Hauptstadtrepresentanz eröffnen. Auch Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner hat ihr Kommen zugesagt, am zweiten Gipfeltag wird sie zu den Teilnehmern des Summits sprechen.

Am ersten Gipfeltag wird der Bioökonomierat seine neue Studie vorstellen, die einen Überblick über die weltweiten politischen Aktivitäten zur Bioökonomie gibt, denn ca. 50 Länder haben sich bereits Bioökonomiestrategien gegeben. Am zweiten Tag werden die Ergebnisse einer Umfrage des Bioökonomierats unter 350 internationalen Bioökonomie-Experten zu den Erwartungen und Zukunftsprojekten der Bioökonomie berichtet. Das 40-köpfige Beratergremium des Gipfels wird zudem zentrale Politikempfehlungen vorstellen.

Bioökonomie-Produkte in der Ausstellung

In einer Weltausstellung zur Bioökonomie wird aufgezeigt, wie konkrete Produkte zu den globalen Nachhaltigkeitszielen beitragen können. Präsentiert werden etwa 85 innovative Bioökonomie-Produkte aus mehr als 34 Ländern, die bereits heute mithilfe biobasierter Verfahren und/oder auf Basis nachwachsender Rohstoffe hergestellt werden.

For the second time the German Bioeconomy Council, with financial support of the Federal Ministry of Education and Research (BMBF), has invited experts on bioeconomy, innovation, and sustainability from all over the world. The Summit will take place on April 19 and 20 at the Deutsche Telekom's Representative Office in Berlin. The focus will be on opportunities and challenges for an increasingly biobased and sustainable economy.

More than 800 participants and 100 high-ranking speakers

With its six plenary lectures and 14 workshops the meeting offers a huge platform to discuss burning societal and political challenges through the lens of bioeconomy.

More than 100 high-ranking speakers are expected to join the Summit, among them ministers and government representatives from Asia, Africa, Europe, South and North America, international policy experts from the United Nations, the Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD) and the European Commission, as well as high-level representatives of science and industry.

Two federal ministers will join

On the evening of April 18, a welcome-reception will be held at the Federal Ministry of Research and Education. On Thursday, April 19, Federal Minister of Research and Education, Anja Karliczek, will officially open the Summit at the Deutsche Telekom's Representative Office. Additionally, Federal Minister of Food and Agriculture, Julia Klöckner, will also join the Summit and address the attendees on day two, April 20.

On day one of the Summit the German Bioeconomy Council will present a new study, which provides an overview of global political activities regarding bioeconomy – by now approximately 50 countries have introduced bioeconomy strategies. During the second day, the council will unveil the results of a survey among 350 international bioeconomy experts regarding their expectations and outlook on the future of bioeconomy. Moreover, the advisory board of the Summit will present their main policy recommendations.

Exhibition of bioeconomy products

A global exhibition will showcase specific products that could benefit the global sustainability goals. The exhibition spans 85 innovative bioeconomy products originating from more than 34 countries. All of these products are manufactured by way of biobased processes and/ or are based on renewable raw materials.

Vorprozessierte Lebensmittel sollen gesünder werden, das haben sich praktisch alle Hersteller auf die Fahnen geschrieben. Zucker fördert Übergewicht, Salz Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Wenn es darum geht, die Menge dieser Zutaten in einem Produkt zu verringern, senken die Produzenten allerdings in erster Linie die empfohlene Portionsgröße. Denn Tests mit alternativen, gesünderen Formulierungen haben eines gezeigt: Produkte, die weniger Zucker oder Salz enthalten, als die Verbraucher es gewohnt sind, entsprechen meist nicht den Geschmackserwartungen – und werden von Verbrauchern nicht akzeptiert.

Nicht jeder kann immer frisch kochen

„Es greift zu kurz zu sagen, die Menschen müssen sich mehr bemühen – frisch kochen und mehr Sport treiben. Das ist zwar ein sehr guter Weg, aber er ist für große Teile der Bevölkerung nicht gangbar“, erklärt Lars Ole Haustedt, Director Projects & Innovation von der AnalytiCon Discovery GmbH. Beispielsweise seien viele Menschen auf Kantinenessen angewiesen.

2013 haben sich 22 Forschungseinrichtungen und Unternehmen in der strategischen Allianz „Natural Life Excellence Network 2020“ (NatLifE 2020) zusammengeschlossen, unter anderem um kalorienarme Stoffe zu finden, die es ermöglichen, Zucker- und Salzanteile in der Nahrung zu verringern, ohne dass der Geschmack des fertigen Produktes beeinträchtigt wird. Das gibt es doch schon in Form von Süßstoffen und seit einiger Zeit auch Stevia? Grundsätzlich stimmt das – doch Süßstoffe und auch Stevia haben einen unerwünschten Beigeschmack, was ihre Einsatzmöglichkeiten begrenzt.

„Künstliche Süßstoffe sind deshalb immer ein Gemisch aus drei bis vier Süßstoffen“, weiß Haustedt. Mit der Menge eines einzelnen Süßstoffs, die noch nicht als unangenehm empfunden wird, ließe sich die beabsichtigte Süße nicht erzielen. Das gelte ähnlich für Stevia, berichtet Haustedt: „Stevia hat einen Lakritzbeigeschmack. Für Lakritz-Weingummi ist das kein Problem – in der Cola schon.“ In Cola-Produkten, die mit Stevia gesüßt sind, findet sich daher immer noch ein weit größerer Anteil anderer Süßstoffe oder Zucker.

Bittergeschmack von Süßstoffen maskieren

Bei AnalytiCon Discovery suchen die Forscher daher nach Substanzen, die den Nebengeschmack maskieren können. Ein natürlicher Aromastoff soll es sein, denn chemisch synthetisierte Verbindungen könnten zwar ebenfalls den Zweck erfüllen, müssen aber entsprechend auf den Lebensmitteln gekennzeichnet werden. „Verbraucher sind bei E-Nummern immer kritisch, und die Kategorie ,naturidentisch‘ gibt es nicht mehr“, erläutert Haustedt.

Unzählige essbare Teile von Pflanzen hat sich das Team um Haustedt vorgenommen und daraus rund 2000 unterschiedliche Substanzen in Reinform isoliert. Darunter finden sich Gewürze, die die Forscher in alten Kochbüchern entdeckt haben und Pflanzen, die nicht in Europa, wohl aber in anderen Teilen der Welt verzehrt werden. Aber auch in alltäglichen Nahrungsmitteln wie Kartoffeln und Bananen haben die Wissenschaftler noch Substanzen entdeckt, deren Existenz bislang unbekannt war. „Wir haben große Mengen davon extrahiert, um darin Verbindungen zu finden, die nur in geringen Mengen vorhanden sind“, erklärt Haustedt.

Pre-processed food needs to become healthier, this is the mission of practically all producers. Sugar promotes obesity, salt cardiovascular diseases. When it comes to reducing the amount of these ingredients in a product, however, manufacturers' primary method has been to lower the recommended portion size. Tests with alternative, healthier formulations have shown that products that contain less sugar or salt than consumers are used to rarely meet their taste expectations - and fail to capture the market.

Not everyone can cook every meal

"It's short-sighted to say people simply have to try harder - prepare fresh food and exercise more. Although this is a sensible approach, it is not feasible for large sections of the population," explains Lars Ole Haustedt, Director Projects & Innovation at AnalytiCon Discovery GmbH. For example, many people are dependent on canteen food.

In pursuit of a naturally healthy taste

In 2013, 22 research institutions and companies joined forces in the strategic alliance "Natural Life Excellence Network 2020" (NatLifE 2020) in order to find low-calorie substances that make it possible to reduce the sugar and salt content of food without affecting the taste of the finished product. In part, something similar is already available in the form of sweeteners and stevia, however, those also have an undesirable aftertaste, which limits their applications.

"That is why artificial sweeteners are always a mixture of three to four different sweeteners," says Haustedt. It would not be possible to achieve the intended sweetness with the amount of a single sweetener that is not at the same time deemed unpleasant. The same applies to stevia, reports Haustedt: "Stevia has a hint of liquorice taste. That's no problem for liquorice winegums - but it is in soda." Cola products sweetened with stevia therefore still contain a far greater proportion of other sweeteners or sugars.

Masking the bitter taste with sweeteners

At AnalytiCon Discovery, researchers are therefore looking for substances that can mask the by-taste. It is supposed to be a natural flavouring substance because although chemically synthesized compounds could also fulfil this purpose, they must be labelled accordingly on foods. "Consumers are always critical of E numbers, and the category 'nature-identical' no longer exists," explains Haustedt.

Haustedt and his team have set themselves the task of investigating countless edible parts of plants and isolating around 2000 different purified substances from them. Among them are spices which the researchers discovered in old cook books and plants which are not consumed in Europe but in other parts of the world. But the scientists have also discovered substances in everyday foods such as potatoes and bananas whose existence was previously unknown. "We have extracted large amounts to find compounds that are only present in small concentrations," explains Haustedt.

Milchsäurebakterien zählen zu den bekanntesten unsichtbaren Gesundheitshelfern. Diese guten Bakterien haben nicht nur einen positiven Einfluss auf die Darmflora, sondern auch auf das Mikrobiom der Haut. Die Evonik Nutrition & Care GmbH hat nun die erste auf Milchsäurebakterien basierende Hautpflege auf den Markt gebracht.

Evonik kooperiert mit Experten für probiotische Kulturen

Das mikrobiotische Pflegeprodukt namens Skinolance ist das Ergebnis einer Kooperation von Evonik mit der in Hennigsdorf bei Berlin ansässigen BELANO medical AG. Das Unternehmen ist auf die Entwicklung von Wirkstoffen auf Basis probiotischer Kulturen für Kosmetik, Ernährung und Gesundheit spezialisiert. Mithilfe der positiv wirkenden Mikroorganismen sollen neue Therapieoptionen für bisher schwerbehandelbare Krankheiten entwickelt werden.

Im April haben die Evonik Nutrition & Care GmbH und das Hennigsdorfer Unternehmen einen Vertrag über die Lieferung des mikrobiotischen Wirkstoffs namens "stimulans" geschlossen. Wie BELANO medical mitteilt, wird dieser Wirkstoff in dem Hautpflegeprodukt Skinolance von Evonik nun "weltweit und exklusiv als Inhaltsstoff für Kosmetik- und Hautpflege-Produkte vermarktet".

Hautpflege feiert Premiere auf der Welt-Kosmetikmesse

"Der Markt für probiotische und mikrobiotische Hautpflege wächst enorm. Wir freuen uns deshalb besonders über Evonik als Partner, der seine globale Reichweite mit einem Netzwerk in über 100 Ländern nutzen wird", sagt BELANO-Vorstand Bernd Wegener. „Skinolance“ wurde Mitte April von Evonik auf der internationalen Kosmetikmesse in-cosmetics in Amsterdam präsentiert.

Plattform für Entwicklung mikrobiotischer Produkte

Die neuartige Hautpflege besteht aus einem zellfreien Lactobacillus-Extrakt. Dieser fördert Evonik zufolge das natürliche Gleichgewicht der Hautflora, indem er das Wachstum bestimmter, positiver Bakterien stimuliert und so die Haut gegen Rauigkeit und Trockenheit schützt. Dass die mikrobiotische Hautpflege tatsächlich Hautflora und Hautbild positiv beeinflussen, konnte in einer klinischen Studie nachgewiesen werden. Weitere mikrobiotische Pflegeprodukte wie Skinolance sollen folgen. Um die Produktentwicklung voranzutreiben, hat Evonik mit „Care Biotics“ soeben eine neue Technologieplattform etabliert.

Seit der Übernahme des französische Start-up Alkion Biopharma SAS im Jahr 2016 baut Evonik sein Geschäft mit Naturkosmetik aus. Im französischen Firmensitz von „Evonik Advanced Botanicals“ in Tours entsteht derzeit ein Zentrum für pflanzliche Kosmetikwirkstoffe.

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Erst bebt die Erde, dann prasselt Feuer, Vogelgezwitscher taucht auf, dann krabbeln junge Pantomimen wie Ameisen auf der Bühne entlang. Mit der eindrucksvollen Nachhaltigkeits-Tanzperformance „Der Zeitgeist“ ist in Berlin der zweite „Global Bioeconomy Summit“ gestartet.

Zum Kongress-Auftakt in den sonnendurchfluteten Räumen der Telekom-Hauptstadtrepräsentanz begrüßte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek die mehr als 800 Teilnehmer aus 70 Ländern rund um den Globus. Sie verdeutlichte, wie wichtig der Kongress für den gemeinsamen Austausch und die internationale Zusammenarbeit ist. „Bioökonomie ist regional und muss gleichzeitig global gedacht werden“, sagte Karliczek. Der Summit schaffe eine gute Ausgangsbasis für eine internationale Bioökonomie-Agenda. In biologischen Wissen und biobasierten Prozessen steckten ungeahnte Potenziale.

Technologieoffene Forschung als Schlüssel

„Technologieoffene Forschung und Entwicklung sind der Schlüssel, um Zusammenhänge zu verstehen und zu nutzen“, sagte die Bundesforschungsministerin. In diesem Kontext kündigte sie eine neue Ausschreibung der Förderinitiative „Maßgeschneiderte biobasierte Inhaltstoffe für eine wettbewerbsfähige Bioökonomie“ an. Zudem verwies Karliczek auf die ressortübergreifende Agenda „Von der Biologie zur Innovation“, die im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung steht. „Wir wollen mit dieser Agenda biologisches Wissen und biotechnologische Verfahren in alle Lebensbereiche integrieren“. Die Agenda werde der Bioökonomie hierzulande einen neuen Rahmen geben.

Studie zu den Bioökonomie-Strategien aus aller Welt

Anlässlich des Summits stellt der Bioökonomierat als Gastgeber seine neue Studie vor, die einen Überblick über die weltweiten politischen Aktivitäten zur Bioökonomie gibt, denn ca. 50 Länder haben sich bereits Bioökonomiestrategien gegeben. Bioökonomie-Experte Christian Patermann skizzierte Trends und Entwicklungen, die die Studie zutage gefördert hat: „Dem Konzept Bioökonomie kommt eine zunehmend wichtigere strategische Rolle auf der politischen Agenda zu“, sagte Patermann. Zunehmend wichtigere Themenfelder seien Gesundheit, Biodiversität und die „Blue Economy“, die marine Ressourcen nutzt.

A warm and sunny morning in Berlin: Minister of Research and Education, Anja Karliczek, officially opened the second Global Bioeconomy Summit in front of 800 international experts at the Deutsche Telekom's Representative Office in Berlin. Julia Klöckner, Federal Minister of Food and Agriculture, will join the Summit as well and address the attendees on Friday, April 20.

A new framework for bioeconomy

"Nature is such a beautiful role model - but how can we use its resources without depleting them?", summarised Anja Karliczek the potential and the challenges of the future of bioeconomy. In order to realize all of its possible potential, Karliczek urges to work together and to be open for new technologies. Highlighting the need for political support, the federal research minister also announced a new funding initiative. Moreover, she disclosed another new and bi-partisan bioeconomy agenda: "From Biology to Innovation". The aim of this agenda is to build a new framework for bioeconomy and help integrate biological knowledge and biotechnological processes into society and everyday life. "Because such a huge economic shift can only be successful if we can integrate it into society and facilitate a societal shift!"

A truly 'Global' Summit

In light of these high-stake and complex goals, Karliczek was especially proud and delighted by the huge turn-out of the Summit: "This Summit truly deserves the title 'Global', as two thirds of the attendees are international, spanning more than 70 countries!"

Tangible improvements through bioeconomy

On Wednesday evening a welcome reception was already held at the Federal Ministry of Education and Research with approximately 350 invited guests. State Secretary Georg Schütte was the first to welcome the attendees of the Global Bioeconomy Summit: “It’s been two and a half years since the first summit – now is the perfect time to reflect on what has happened across the field of bioeconomy since then and what needs to happen moving forward.” The Co-chairs of the bioeconomy council, Joachim von Braun and Christine Lang joined this sentiment. Lang also thanked the federal research ministry for their support in realizing this summit. Moreover, she also previewed a Communiquè that will be published on Friday. “The communiquè will be an urgent call to action. We need an international dialogue to move forward in research and development, and we also need collaborations across borders in politics.” Von Braun added: “The success of bioeconomy needs to be measured in tangible outcomes: we can improve people’s life through bioeconomy.”

Local requirements and global needs

Representatives of the international advisory committee to the summit also underlined the global and local chance that a successful bioeconomy holds: “While the focus in Europe is on sustainability and renewable resources, Africa has a far greater need for an improved agriculture in order to create jobs and improve the economy”, said Ben Durham.

In addition, both Thailand’s Minister of Science and Technology, Suvit Maesincee, as well as Ecuadors Minister of Environment, Tarsicio Granzio, stressed the importance of bioeconomy for a balanced and sustainable future across economic sectors.

International attendees provide a global platform

After the welcoming words, attendees used the occasion for a first networking session over dinner and drinks. Another two packed conference days lay ahead: With six plenary lectures and 14 workshops the meeting offers a huge platform to discuss burning societal and political challenges through the lens of bioeconomy.

The summit was organized by the German Bioeconomy Council, with financial support of the Federal Ministry of Education and Research (BMBF), and takes place on April 19 and 20 at the Deutsche Telekom's Representative Office in Berlin. With more than 800 participants, “Global Bioeconomy Summit 2018” is fully booked. For anyone unable to join the Summit in Berlin, there will be a live webcast provided on April 19 and 20 April. The webcast can be accessed for free here: www.gbs2018.com/stream.

jmr

Beim Branchentreff der Biotechnologie vor einem Jahr hatte der damalige Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe die mangelhaft ausgebaute Gründerkultur in Deutschland beklagt. Mit 32 Neugründungen mit Life-Sciences-Hintergrund war die Zahl 2017 aber deutlich höher als in den Vorjahren. In diesem Jahr war Wirtschaftsminister Peter Altmaier bei den Deutschen Biotechnologietagen zu Gast: „Mir war es wichtig, überhaupt hier zu sein”, sagte er von den knapp 900 Teilnehmern des Branchentreffs im Berlin Congress Center bcc. Dabei zeigte sich der Politiker überzeugt, dass die Biotechnologie „die nächste große Welle der Innovation hervorbringt”.

Biotech-Agenda für Innovationsaufschwung

„Wir brauchen jetzt eine Biotech-Agenda, die der digitalen Agenda entspricht”, sagte Altmaier. Er äußerte sich zuversichtlich, dass sich bei diesem Thema die Regierungsparteien einig seien und sich mit der Agenda eine Aufbruchstimmung im Land entwickeln werde.  Wer die ministeriumsübergreifende Agenda orchestrieren wird, war für Altmaier auch klar: „Wenn es ein Ministerium gibt, das prädestiniert ist, dieses Thema voranzutreiben, dann ist es das Bundeswirtschaftsministerium.” Eine Mitwirkung von Bundesforschungs-, Bundeslandwirtschafts- und Bundesgesundheitsministerium hält der Minister aber ebenso für wichtig. Zugleich sollen auch Branchenvertreter über einen Workshop nach der Sommerpause in die Ausgestaltung der Agenda eingebunden werden. Die Agenda, mit dem derzeitigen Arbeitstitel „Von der Biologie zur Innovation”, soll Deutschland mittelfristig und nachhaltig im globalen Wettbewerb konkurrierender Biotechnologien in die Spitzengruppe bringen. 

Neue anwendungsnahe Produkte für die Bioökonomie

Die „Plattform industrielle Bioökonomie”, die im Koalitionsvertrag verankert ist, soll Altmaier zufolge dagegen „möglichst schnell zu neuen Produktentwicklungen führen". Im Fokus stehen anwendungsbezogene Innovationen. Der Wirtschaftsminister machte auf dem Branchentreff klar: „Wir müssen zweigleisig fahren."

Staatssekretär Georg Schütte vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hatte bereits zum Auftakt der Veranstaltung in seiner Rede betont, die Agenda müsse möglichst zeitnah mit ersten konkreten Förderprogrammen untersetzt werden. Gleichzeitig unterstrich er, dass die Biotechnologie hierbei zwar ein Kernbereich sei, aber die Agenda breiter gefasst werden sollte. „Es deutet sich eine Konvergenz aus Medizin, Biologie, Material-, Produktions- und Computerwissenschaft an. Hier müssen wir ansetzen“, so Schütte mit Verweis auf die Initiative der Fraunhofer-Gesellschaft, biologische Prinzipien stärker für die industrielle Produktion zu nutzen.

GO-Bio-Preisträger gekürt

Schütte zeichnete zudem die Preisträger des diesjährigen GO-Bio-Wettbewerbs aus. In der achten Auswahlrunde haben sich diesmal acht Gründerteams mit ihren Ideen in einem zweistufigen Auswahlprozess durchgesetzt. Es gab insgesamt 68 Bewerber um die begehrte Gründerförderung in den Life Sciences. Zu den Gewinnern zählen auch zwei GO-Bio-Gründerteams, die auf nachwachsende Rohstoffe für ihre Produktentwicklung setzen: einmal geht es um eine biobasierte Alternative zu Formaldehyd, die für die Konservierung und Fixierung von biologischen Materialien eingesetzt werden kann. Ein weiteres Team möchte aus Agrarreststoffen hochwertige Proteinbestandteile für die Nahrungsmittelindustrie gewinnen. 

Innovationspreis der BioRegionen verliehen

Bei der elften Vergabe des Innovationspreises der BioRegionen Deutschlands nahmen am Abend ein Aachener (Mikrogel-Container zur regulierten Freigabe von Pflanzenschutzmitteln), ein Mannheimer (ein im laufenden Betrieb volumenverstellbarer Bioreaktor) und ein Magdeburger Team (Vermeidung von tödlichen Komplikationen nach Knochenmark-Transplantationen) die drei mit je 2.000 Euro dotierten Preise mit nach Hause. Die Deutschen Biotechnologietage werden jährlich vom Arbeitskreis der BioRegionen und dem Branchenverband BIO Deutschland veranstaltet.

ml/bb

Rund 800 Teilnehmer aus 70 Ländern – der Global Bioeconomy Summit 2018 steht für die Vielfalt der Köpfe und Ideen, die für ein biobasiertes, nachhaltiges Wirtschaften eintreten. Das wurde am ersten der beiden Kongresstage in der Hauptstadtrepräsentanz in Berlin ganz besonders deutlich. Bundesforschungsministerin Anja Karliczek hatte die zweite Ausgabe des internationalen Bioökonomiegipfels in Berlin eröffnet.

Zahlreiche Diskussionsrunden und Workshops

Der erste Kongresstag war angefüllt von einem intensiven Programm mit insgesamt drei Sessions im Plenum sowie zwei mehrstündigen Workshop-Phasen mit insgesamt neun parallelen Veranstaltungen, die ein breites Spektrum an bioökonomierelevanten Themen abdeckten – von der nachhaltigen Nutzung der Biodiversität bis zum Bioökonomie-Monitoring, von der Unternehmensfinanzierung bis zur marinen Biotechnologie.

Stellvertretend für den Spirit des Summit war die Plenarsession zu zukunftsträchtigen Innovationen in der Bioökonomie am frühen Nachmittag. Ian Goldin, Direktor beim Oxford Martin Program on Technological an Economic Change, betonte vor den 800 Teilnehmern, wie wichtig es sei, das Konzept Bioökonomie global zu denken.

Neues Know-how von Blockchain bis Finanzierung

Juan Carlos Castilla-Rubio von Space Time Ventures, ein Inkubator für innovative Start-ups, führte wiederum aus, was er unter einer „inklusiven“ Bioökonomie versteht: Ein Wirtschaften, das die Herkunftsländer biologischer Ressourcen fair und angemessen für diese Leistung beteiligt. Eine der wichtigen Herausforderungen sei es, Biopiraterie zu stoppen. „Das Nagoya-Protokoll von 2010 stellt die Weichen für ein faireres System, aber es ist schwer zu implementieren.“ Castilla-Rubio setzt daher auf moderne Informationstechnik wie die Blockchain-Technologie. Die Idee: Big Data aus der Biologie, etwa aus Sequenzierdaten von Genomprojekten, wird mit den Ansprüchen der Herkunftsländer gekoppelt, mittels Blockchain-Technologie gespeichert und verfügbar gemacht. Die Plattform nennt sich “Earth Bank of Codes”.

Navi Radjou, Buchautor und Strategie-Experte aus dem Silicon Valley, stellte das Konzept „Frugal Innovation“ vor und warum es auch für die Bioökonomie relevant ist. Radjou sagte: „Frugal Science ist ein Bottom-up-Forschungs- und Entwicklungsansatz, der innovative Produkte kreiert und gleichzeitig knappe Ressourcen schont“.  In Anlehnung an die Shakra-Lehre ermunterte er das Publikum, eine Bioökonomie sehr bewußt im Einklang mit der Natur zu denken und aufzubauen.

Weltausstellung zu biobasierten, innovativen Produkten

Schnell zum Publikumsmagneten avancierte die Weltausstellung zur Bioökonomie. In vier Pavillions im Lichthof kann man hier bestaunen und begreifen, wie konkrete Produkte zu den globalen Nachhaltigkeitszielen beitragen können. Präsentiert werden etwa 85 innovative Bioökonomie-Produkte aus mehr als 34 Ländern, die bereits heute mithilfe biobasierter Verfahren oder auf Basis nachwachsender Rohstoffe hergestellt werden.