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Die lebenswichtige Ressource Wasser nachhaltig zu nutzen, steht im Zentrum vieler Forschungsprojekte. Im Hinblick auf ein effizientes Wassermanagment gewinnen insbesondere Industrieabwässer zunehmend an Bedeutung. Seit Langem ist klar: Abwässer sind mehr als nur Abfall, sondern eine reichhaltige Stoff- und Energiequelle. Hier setzt das 2014 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gestartete Förderinitiative „Nachhaltiges Wassermanagment-NaWaM“ an.

Im Rahmen der Fördermaßnahme „Zukunftsfähige Technologien und Konzepte für eine energieeffiziente und ressourcenschonende Wasserwirtschaft – ERWAS“ arbeiten seither über 80 Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft an neuen Lösungen für die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung, um Ressourcen und Energieeinsatz zu schonen. Im Rahmen von ERWAS fördert das BMBF zwölf Verbundprojekte mit rund 28 Mio. Euro. Am15. und 16. Mai wurde in Berlin Bilanz gezogen.

Mit Mikroben Abwässer reinigen und Strom erzeugen

Einen Schwerpunkt hatten die Konferenzorganisatoren diesmal auf Verfahren gelegt, mit dem man Mikroben sowohl zur Abwasserreinigung und zur Stromgewinnung nutzen kann. Die sogenannten Biobrennstoffzellen zählen zu den Hoffungsträgern einer effizienten und nachhaltigen Wasserwirtschaft. Bei diesem neuen Verfahren werden Mikroorganismen in Kläranlagen aktiv. Anders als in herkömmlichen Brennstoffzellen - die chemische Energie, meist aus Wasserstoff, in Strom umwandeln - erzeugen hier Mikroben elektrische Energie direkt aus organischen Stoffen im Klärschlamm. Das Prinzip der sogenannten Mikrobiellen Brennstoffzellen (MBZ): Spezielle Mikroorganismen bauen energiereiche organische Substanzen im Abwasser ab und die dabei entstehenden Elektronen können an eine Elektrode abgegeben werden. Dabei wird Strom gewonnen.

Kläranlagen als Stromanbieter

Für die bisher energie- und kostenintensive Abwasserbehandlung könnte diese Technologie eine Technikwende bedeuten. Bundesweit fallen etwa 20% der Energiekosten allein für die Abwasserbehandlung in Kläranlagen an. Mit dem Einsatz von Biobrennstoffzellen in Kläranlagen würde also nicht nur Energie eingespart. Der überschüssige Strom könnte auch in das Energienetz eingespeist werden. So würden Kläranlagen zu Stromproduzenten und könnten zukünftig als Anbieter am Energiemarkt auftreten. Eine erste Pilotanlage wurde 2016 in Betrieb genommen. In Darmstadt haben sich indes unterschiedlichen Anlagen zu einem sogenannten "Virtuellen Kraftwerk" zusammengeschlossen, um die Stromernte per Mikroben zu testen.

bb

Ob Schnittlauch, Dill oder Petersilie: Kräuter sind fast in jeder Küche zufinden. Wer keinen eigenen Garten besitzt, ist auf das Angebot im Supermarkt angewiesen oder züchtet selbst. Ob die hauseigene Kräuterzucht  gelingt, hängt dabei von vielen Faktoren ab und kann mitunter enttäuschend sein. Für alle, die weder einen grünen Daumen noch Zeit für derartige Experimente haben, hat das Start-up Agrilution eine smarte Lösung parat. Mit „Plantcube“, dem intelligenten Gewächsschrank für zu Hause, konnte das Münchner Jungunternehmen Mitte Mai eine Serie-A-Finanzierungsrunde abschließen. Nach Angaben von Firmengründer Maximilian Lössl kam über diesen Weg ein „einstelliger Millionenbetrag“ zusammen.

Vertical Farming für jeden Haushalt

Von der Smart-Home-Lösung, die das sogenannte Vertical Farming in privaten Haushalten ermöglichen soll, konnten die Erfinder namhafte Investoren überzeugen. Neben Tengelmann Ventures und Kraut Capital, dem Beteiligungsarm des Gemüseproduzenten Gemüsering, zählt der Glühbirnen-Hersteller Osram über seine Venture-Capital-Einheit Fluxunit zu den Geldgebern.

App steuert Mini-Gewächshaus

Vier Jahre haben die Firmengründer Maximilian Lössl und Philipp Wagner an ihrer Erfindung gearbeitet. Die Idee: In dem Kühlschrank ähnlichen Gewächsschrank kann jeder zu Hause ohne spezielle Kenntnisse frische Kräuter, Salate oder Gemüse anbauen. Dafür liefert das Start-up gleich die passenden Samen dazu. Das Angebot reicht von Dill und Rote Beete bis hin zu Dill und Feldsalat. Das Gerät erkennt dabei automatisch, welche Kräuter ausgesät wurden und sorgt selbst für die perfekte Temperatur, Bewässerung und Beleuchtung im Hausgarten. Über eine App kann die Aufzucht im Gewächshaus über Smartphone oder Tablet gesteuert werden.

Mit dem eingesammelten Geld will Agrilution das Team ausbauen, die Serienproduktion des Gewächsschrankes vorbereiten sowie die Marketingkosten bezahlen. Bereits im Herbst will Agrilution das erste „Plug-and-play-Premiumprodukt" des smarten Hausgarten auf den Markt bringen. Lössl zufolge haben sich bereits 5.000 Kunden für den Kauf angemeldet. Das Gerät soll für etwa 2.000 Euro dann online erhältlich sein.

bb