Grüne Start-ups bleiben Transformationstreiber

Grüne Start-ups bleiben Transformationstreiber

Der Anteil grüner Start-ups ist zwar weiterhin hoch, aufgrund der aktuell schwierigen Markt- und Finanzierungsbedingungen allerdings leicht rückläufig. Das zeigt der aktuelle Green Startup Monitor.

Fast ein Drittel der Neugründungen sind nachhaltige Firmen, so der aktuelle Green Startup Monitor 2024.
Fast ein Drittel der Neugründungen sind nachhaltige Firmen, so der aktuelle Green Startup Monitor 2024.

Zum sechsten Mal haben das Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit und der Bundesverband Deutsche Startups analysiert, welchen Beitrag grüne Start-ups bei der Transformation der Wirtschaft leisten und deren spezifische Bedürfnisse und Herausforderungen ermittelt. In diesem Jahr zeigt der Green Startup Monitor 2024 (GSM) ein eher gemischtes Bild: Zwar beträgt der Anteil von Start-ups, deren Geschäftsmodell auf Nachhaltigkeit beruht, mit 29 % fast ein Drittel. „Diese Jungunternehmen spielen damit eine wichtige Rolle bei der Transformation hin zu einem klimaneutralen Wirtschaften bis 2045", schreibt Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Robert Habeck, in seinem Vorwort zum Report.

Starkes Start-up-Ökosystem für Nachhaltigkeit gefordert

Zugleich ist der Anteil grüner Start-ups im Vergleich zum Vorjahr (35 %) allerdings leicht zurückgegangen. Gründe seien hier die schwierige Marktlage und die unsicheren Finanzierungsoptionen, schreiben die Autoren. Damit drohen Nachhaltigkeitsanstrengungen in der Breite an Relevanz zu verlieren. Der Report zeige daher, „wie wichtig für das Thema Nachhaltigkeit ein starkes Start-up-Ökosystem ist und wie die Überwindung der aktuellen Herausforderungen – insbesondere im Bereich Finanzierung – auch auf die Green Economy einzahlt".

Schnelles Wachstum und hoher Marktanteil angestrebt

Andererseits verfolgen mehr als die Hälfte der grünen Start-ups das Ziel, schnell zu wachsen und einen hohen Marktanteil zu erreichen, heißt es. „Das macht sie zu Transformationsbeschleunigern“, resümiert Klaus Fichter, Gründer und Leiter des Borderstep Instituts für Innovation und Nachhaltigkeit und Mitautor des Green Startup Monitors. „Viele von ihnen kooperieren auch häufiger mit Hochschulen und Forschung als nicht grüne Start-ups. Das mit Steuermitteln aus Forschung generierte Wissen schafft so auf besonders wirksame Weise für die Gesellschaft einen ökonomischen und ökologischen Nutzen. Deshalb brauchen wir in Deutschland bessere Bedingungen für die Verwertung von Forschungsergebnissen", appelliert Fichter.

Diese verstärkte Zusammenarbeit mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen sei ein Beleg für die Bedeutung der Jungunternehmen „als Brücke zwischen akademischer Forschung und praktischer Anwendung, wodurch neueste Forschungsergebnisse in nachhaltige Geschäftsmodelle umgewandelt werden“.  Gleichzeitig arbeiten grüne Start-up auch häufiger mit etablierten Unternehmen zusammen, was deren Bedeutung als „Impulsgeber für Innovation und Wandel der gesamten Wirtschaft“ unterstreiche.

Kooperation mit Unternehmen und Transparenz steigt

Entgegen dem aktuellen Trend verzeichnet der Monitor im Vergleich zum Vorjahr sogar eine Zunahme bei den Kooperationsprojekten. Auch der Anteil der Gründerinnen ist mit 24 % höher als bei nicht grünen-Start-ups (17 %). Eine positive Entwicklung zeigt sich auch bei der Transparenz von Nachhaltigkeitskriterien. Der Anteil grüner Start-ups, die ihre Nachhaltigkeitswirkung mit Daten und Fakten belegen können, stieg demnach im Vergleich zum Vorjahr von 27 auf 39 % an. „Das zeigt eine erfreuliche Entwicklung im Bereich des Wirkungsmanagements“, sagt die Mitautorin des Green Startup Monitors 2024, Yasmin Olteanu. „Der Green Startup Monitor 2024 demonstriert das wachsende Bewusstsein für evidenzbasierte Nachhaltigkeitspraktiken innerhalb der Start-up-Szene“.

Green Startup Monitor 2024

Der Green Startup Monitor kann kostenfrei auf der Webseite vom Borderstep Institut heruntergeladen werden.

Das Fazit des GSM: Nachhaltige Startups stärken durch ihr Innovations- und Wachstumsstreben die Nachhaltigkeit der deutschen Wirtschaft. „Eine naturverträgliche und nachhaltige Ökonomie muss Standard werden“, sagt auch Alexander Bonde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt. „Nachhaltigkeit ist ein Schlüsselfaktor, wenn Unternehmen zukunfts- und wettbewerbsfähig bleiben wollen. Der Green Startup-Monitor macht klar, wie wichtig innovative und umweltbewusste Geschäftsstrategien sind. Sie sichern Widerstandsfähigkeit im Wettbewerb.“

bb