Frisches Kapital für Project Eaden

Frisches Kapital für Project Eaden

Das Berliner Food-Tech-Start-up Project Eaden erhält im Rahmen einer Seed-Runde weitere 2 Mio. Euro für die Weiterentwicklung seiner Fasertechnologie zur Herstellung von pflanzenbasiertem Fleisch.

Das mittlere der drei Fleischstücke besteht aus Pflanzenfasern.
Der Unterschied ist nicht sichtbar: Doch das mittlere der drei Fleischstücke besteht aus Pflanzenfasern.

Ob Linsenburger, Tofu oder Sojaschnitzel: Pflanzenbasierte Fleischersatzprodukte liegen im Trend und haben längst die Regale im Supermarkt erobert. Hinsichtlich Geschmack und Textur besteht noch Forschungsbedarf. Doch auch hier läuft die Entwicklung auf Hochtouren. So arbeitet Project Eaden gegenwärtig an einer Technologie, die es ermöglicht, „ultra-realistisches Fleisch aus Pflanzen“ herzustellen. Im Januar stellte das Berliner Food-Tech-Start-up seine Plattformtechnologie in Berlin vor. Bereits im Dezember konnte das Gründertrio im Rahmen einer Seed-Runde erneut frisches Kapital von Investoren für die Weiterentwicklung der Technologie einsammeln.

Fasertechnologie aus der Textilindustrie im Einsatz

Bei der Herstellung von pflanzenbasiertem Fleisch nutzt das Start-up eine Technologie, die sich bei der Herstellung von Textilien bewährt hat: „Wir bauen jetzt erstmals Fleisch Faser für Faser nach und nutzen dafür erprobte Technologien aus der Textilindustrie“, sagte Mitgründer David Schmelzeisen bei der Präsentation. Die Fasertechnologie stellt essbare Proteinfasern her und kann sowohl Textur als auch Optik von Tierfleisch nachahmen.

Fäden aus pflanzlichen Proteinen spinnen

„Die Maschine spinnt Fäden aus einer Masse pflanzlicher Proteine, mit 0,2 Millimeter Durchmesser dünner als Zwirn“, berichtet das Handelsblatt, das sich die Technologie vor Ort anschauen durfte. Rund 250 Fasern werden demnach auf einer rotierenden Spule wie Muskelstränge gebündelt und mit pflanzlichen Fetten kombiniert. „So entsteht rot-weiß marmoriertes Fleischimitat, das von Optik und Textur kaum vom tierischen Original zu unterscheiden ist", schreibt das Handelsblatt.

Rindfleischsteak auf Pflanzenbasis

Dem Unternehmen zufolge ist die Technologie hochgradig skalierbar und kann daher die Herstellung von ultrarealistischem Fleisch auf Pflanzenbasis zu niedrigen Kosten ermöglichen. Das erste Produkt von Project Eaden ist ein Rindfleischsteak auf Pflanzenbasis. Über ein Jahr wurde an der richtigen Mischung getüftelt. Im Februar wird Projekt Eaden ein eigenes Technikum in Berlin beziehen, um die Skalierung voranzutreiben.

Investment um 2 Mio. Euro erhöht

Bereits im Juni 2022 gab der Hauptinvestor Creandum den ersten Abschluss der Seed-Runde bekannt, die sich damals auf insgesamt 8 Mio. Euro belief und an der sich neben Atlantic Food Labs, Shio Capital, Trellis Road mehrere Business Angels, darunter der ehemalige Geschäftsführer der Rügenwalder Mühle, Godo Röben, beteiligten. Im Dezember vergangenen Jahres stockten Magnetic und Atlantic Food Labs ihr Investment nochmals auf und verlängerten die Seed-Runde um ein weiteres Investment in Höhe von 2,1 Mio. Euro. Den Großteil der Finanzierung will Project Eaden für die Entwicklung der Fasertechnologie verwenden.

bb/gkä