EU-Accelerator fördert drei Bioökonomie-Start-ups

EU-Accelerator fördert drei Bioökonomie-Start-ups

Rund 30 Mio. Euro gehen an BIOWEG, CO2BioClean und Genome Biologics, die mit dem Geld forschen und wachsen wollen.

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Der EIC Accelerator fördert in seiner zweiten Ausschüttungsrunde unter anderem drei deutsche Start-ups aus der Bioökonomie.

Der European Innovation Council (EIC) Accelerator hat in seiner jüngsten und bislang größten Finanzierungsrunde 627 Mio. Euro an 99 Start-ups und KMU ausgeschüttet. Auch zwölf deutsche Firmen profitieren – darunter BIOWEG, CO2BioClean und Genome Biologics. Die Mittel stammen aus dem Horizon-Europe-Programm.

Biobasierte Stoffe für Kosmetik, Gesundheit und Ernährung

BIOWEG wurde 2019 gegründet und verbindet Biotechnologie, Materialwissenschaften und molekulare Simulationen, um nachhaltige und biobasierte Stoffe für die Bereiche Kosmetik, Neutraceuticals und Lebensmittel/Getränke herzustellen. Aktuelle Produkte umfassen hochreine Mikrokügelchen auf Cellulosebasis, umwelt- und gesundheitsfreundliche Rheologie-Modifizierer sowie nachhaltige Hydrokolloide. 2,45 Mio. Euro Fördermittel und 10,1 Mio. Euro Kapitalbeteiligung stelle der EIC Accelerator dafür bereit, freute sich CEO Pratek Mahalwar.

Textilfasern aus Kohlendioxid

CO2BioClean verfolgt das Ziel, Kohlendioxid als Rohstoff für die Herstellung natürlicher Biopolymere zu verwenden. Mit einem patentierten Fermentationsverfahren erzeugt die Firma aus dem Treibhausgas vollständig biologisch abbaubare Textilfasern. Im Ergebnis wird aus 2,5 Tonnen CO2 eine Tonne Polyhydroxyalkanoate (PHA) (Achtung: in einer früheren Artikel-Version hieß es inkorrekt, aus 2,5 Mio. Tonnen CO2 würde eine Tonne PHA). Aber auch Polyhydroxybuttersäure (PHB) gehört zu den Produkten des jungen Unternehmens. Für das weitere Wachstum gibt es 2,2 Mio. Euro Fördermittel und eine Kapitalbeteiligung über 4,4 Mio. Euro vom EIC Accelerator.

Schneller Weg zu neuen Herzmedikamenten

Genome Biologics verfügt über eine disruptive Technologie zur Identifikation pharmazeutischer Wirkstoffe und über eine zugehörige präklinische Plattform für die weitere Entwicklung. Im Zentrum der Methode stehen Big-Data-Analysen mittels KI. Erstes Ziel ist es, diese Technologie einzusetzen, um Wirkstoffe im Bereich der Kardiologie zu entdecken und zu produzieren. Der EIC Accelerator investiert dazu 9,8 Mio. Euro in das Start-up an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main.

Vorangegangen war der Auswahl der förderwürdigen Unternehmen eine rigorose Bewertung der Ideen durch externe Fachleute sowie Interviews mit den Beteiligten durch eine Jury aus erfahrenen Profis aus den Bereichen Investment und Unternehmertum. Pro geförderter Firma sind bis zu 2,5 Mio. Euro an direkten Mitteln sowie zwischen 0,5 und 15 Mio. Euro an Kapitalbeteiligung möglich. Seit März 2021 bewarben sich mehr als 4.000 Start-ups und KMU um die Förderung. Bislang haben 164 eine Zusage erhalten.

bl