TU Berlin (2023): Akzeptanz von Insekten als Lebensmittel erhöhen

TU Berlin (2023): Akzeptanz von Insekten als Lebensmittel erhöhen

Eine repräsentative Erhebung im Rahmen des EU-Forschungsprojektes „Sustainable Insect Chain“, durchgeführt von Forschenden der Technischen Universität Berlin, Fachgebiet Bildung für Nachhaltige Ernährung und Lebensmittelwissenschaft, ergab, dass die Akzeptanz von Lebensmitteln aus Insekten in Deutschland, Italien und Portugal sehr gering ist.

Um die wachsende Bevölkerung zu ernähren, müssen alternative Eiweißquellen sowohl für Lebens- als auch für Futtermittel erschlossen werden. Geeignet wären Insekten. Sie sind reich an Proteinen, Mineralien und Vitaminen. Ihre Produktion ist weniger belastend für die Natur als die Haltung von Rindern und Schweinen. So benötigt die Produktion von einem Kilogramm Mehlwürmern nur 10% der Fläche, die für ein Kilogramm Rindfleisch gebraucht wird.

Die Ergebnisse der Erhebung bestätigten andere Befragungen hinsichtlich der geringen Akzeptanz in Europa. Jedoch wurde auch hinterfragt, wie man die Akzeptanz erhöhen könnte. Zusätzliche Informationen wie die Reduktion von Treibhausgasemissionen und mehr Nachhaltigkeit erhöhte die Akzeptanz, während der Hinweis auf den hohen Proteingehalt von Insekten kaum Auswirkungen hatte.

Ein weiterer wichtiger Faktor sei Vertrauen. Laut der Erhebung ist die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen Lebensmittel, die sie als sicher – also nicht gesundheitsschädlich – ansehen, auch kaufen. Noch sind es oft Ekel und Angst von solchen Lebensmitteln krank zu werden, die die Ablehnung begründen. Zusätzliche Informationen können also durchaus ein Hebel sein, die Akzeptanz von Insekten als Lebensmittel in Europa zu erhöhen.

In allen drei Ländern wurden jeweils 500 Menschen befragt, 51 Prozent Frauen, 49 Prozent Männer im Alter zwischen 18 und 65 Jahren.