Biokunststoff von BASF besteht Verarbeitungstest

Biokunststoff von BASF besteht Verarbeitungstest

Der Verpackungshersteller SÜDPACK und ILLIG Maschinenbau zeigen anhand eines Biokunststoffs der BASF, dass sich biobasierte und kompostierbare Kunststoffe auf gängigen Anlagen problemlos weiterverarbeiten lassen.

biobasierte und kompostierbare Verpackung für Lebensmittel
Die thermogeformten Behälter aus Biokunststoff sind besonders für vegetarische und vegane Lebensmitteln sowie Milchprodukte geeignet.

Ob Plastiktüten, Joghurtbecher oder Kinderspielzeug, biobasierte Kunststoffe haben sich in den vergangenen Jahren einen festen Platz auf dem Markt erobert. Noch ist ihr Anteil im Vergleich zu den fossilen Kunststoffen gering, auch, weil Probleme bei der Verarbeitung befürchtet werden. Der Verpackungshersteller SÜDPACK und ILLIG Maschinenbau demonstrieren anhand einer Musterverpackung für Lebensmittel, dass die Verarbeitung problemlos funktioniert.

Praxistest für Biokunststoff von BASF

Zur Herstellung des Behälters wurde der von der BASF entwickelte Biokunststoff ecovio verwendet. Er besteht unter anderem aus Polymilchsäure (PLA) und ist in gängigen Industrieanlagen kompostierbar. Wie SÜDPACK und ILLIG gemeinsamen mitteilten, wurde der Biokunststoff in einer Fallstudie „speziell für die Filmextrusion mit anschließendem Thermoformen optimiert“ und konnte so „auf Standard-Maschinen in Mono- oder Co-Extrusion zu Folien mit oder ohne zusätzliche Sauerstoffbarriere verarbeitet werden“ – und das bei der gleichen Produktionsgeschwindigkeit wie bei ähnlichen Verpackungen aus konventionellen Kunststoffen.

Mechanische Eigenschaften ähnlich wie PP

Die von SÜDPACK und ILLIG entwickelte Schale ist für Lebensmittel wie vegane oder vegetarische Burger oder Milchprodukte wie Joghurt oder Käse zugelassen. Die Wärmebeständigkeit sei mit bis zu 95° C sehr hoch. Auch die mechanischen Eigenschaften seien „ähnlich gut“ wie die von Polypropylen (PP), heißt es. PP ist ein begehrter, aus fossilen Rohstoffen bestehender Thermokunststoff, der häufig für Lebensmittelverpackungen genutzt wird. Anhaftungen von Essensresten machen das Recycling des fossilen Pendants jedoch aufwendig. Die neuartige Lebensmittelbox könnte demnach einschließlich der Essensreste problemlos verwertet werden.

Verarbeitung auf Standardanlagen

„Zusammen mit ILLIG, einem global führenden Hersteller von Thermoform- und Werkzeugsystemen, konnten wir mit dieser Fallstudie zeigen, dass Folien aus dem Material ecovio nicht nur effektiv auf gängigen Extrusionsanlagen hergestellt werden können, sondern darüber hinaus auch hervorragende Eigenschaften bei der Verarbeitung auf Tiefziehanlagen zeigen“, resümiert Jürgen Betz von SÜDPACK. Die von dem Unternehmen hergestellte Folie für den Deckel der Lebensmittelbox besteht aus einem mehrschichtigen, teilweise transparenten Laminat auf Basis von PLA und braunem Papier und ist ebenfalls industriell kompostierbar.

„Mit unserem gemeinsamen Projektansatz wollen wir auch zeigen, wie sich zertifiziert kompostierbare und biobasierte Kunststoffe auf Standardmaschinen problemlos thermoformen und weiterverarbeiten lassen“, sagt Sven Engelmann von ILLIG. „Wir konnten dieselbe Maschinengeschwindigkeit fahren wie bei Polypropylen.“ Auch Schriftzüge könnten mit Hilfe von Thermoform-Werkzeugen auf dem Biokunststoff „detailgenau“ abgebildet werden.

bb