GO-Bio: Mit leuchtenden Mini-Antikörpern auf den Markt

GO-Bio: Mit leuchtenden Mini-Antikörpern auf den Markt

Zellstrukturen mit Mini-Antikörper aus Lamas zum Leuchten bringen - das war das Konzept, mit dem sich Ulrich Rothbauer 2007 beim GO-Bio-Wettbewerb des BMBF bewarb. Mittlerweile ist die Firma Chromotek erfolgreich auf dem globalen Markt unterwegs.

Antikörper, Medikamente, Chromobodies
Alpakas gehören zu den Kameliden, die besonders kleine Antikörper besitzen.

Zellstrukturen mit Mini-Antikörper zum Leuchten bringen - das war das Konzept, mit dem sich Ulrich Rothbauer 2007 beim GO-Bio-Wettbewerb des Bundesforschungsministeriums bewarb. Mit Erfolg: Aufbauend auf dem GO-Bio-Projekt „Chromobodies: ein neues Antikörperformat für Forschung und Diagnostik“ ist inzwischen die Firma Chromotek mit Sitz in Martinsried geworden. Mit der BMBF-Förderung konnte er nicht nur seine wissenschaftliche Arbeit weiterführen, wissenschaftliche Mitarbeiter weiterbeschäftigen und die Laborinfrastruktur ausbauen. Er hatte nun auch die einmalige Chance, seine innovative „Chromobody“-Technologie weiterzuentwickeln und zielgerichtet in die kommerzielle Verwertung zu bringen.

Bei Chromobodies handelt es sich um innovative Nachweisreagenzien für die biomedizinische Forschung. Chromobodies leiten sich von besonderen Antikörpern ab, die in Kamelartigen, wie zum Beispiel Alpakas vorkommen. Zur Detektion werden die entsprechenden Antikörperfragmente mit dem grün fluoreszierenden Protein (GFP) oder anderen Fluoreszenz-Farbstoffen fusioniert. Aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften wie geringer Größe und hoher Stabilität sind sie für den Einsatz in lebenden Zellen geeignet. Dies konnten Rothbauer und sein Team erstmalig nachweisen.

Maßgeschneiderte Nanosonden

In der ersten Förderphase GO-Bio gründete Rothbauer 2008 die Biotechnologie-Firma ChromoTek GmbH, die sich mittlerweile im Innovations- und Gründerzentrum Biotechnologie (IZB) in Martinsried angesiedelt hat. Das Konzept der Chromobody-Technologie wurde in der Phase I der Förderung erfolgreich für den Einsatz in der  biomedizinischen  Forschung und Diagnostik entwickelt. Das ChromoTek-Team entwickelt nun in der Phase II der GO-Bio-Förderung, die noch bis Ende 2013 läuft die in der ersten Phasen begonnen Arbeiten weiter. Dabei wollen die forschenden Unternehmer die Chromobody-Technologie für den Einsatz in Wirkstoff-Screenings der pharmazeutischen Industrie validieren und optimieren. Im Rahmen des Projekts werden Chromobodies und zellbasierte Assays für "High-Content-Analysen" und zur Target-Validierung entwickelt. Ziel ist es darüber hinaus, ein System zum Nachweis von Protein-Protein-Interaktionen in lebenden Zellen zu etablieren.

Kunden in Labors weltweit

Den erfolgreichen Markteintritt hat die ChromoTek GmbH geschafft. Die Unternehmensgründer konnten mit ihren Produktangeboten im Bereich neuartiger Forschungsreagenzien bereits einen umfangreichen Kundenstamm in über 32 Ländern aufbauen und mit den ersten Produkten GFP-Trap und RFP-Trap kommerzielle Erfolge erzielen. Mit der Chromobody-Technologie wollen die Münchner in naher Zukunft strategische Partnerschaften mit anderen Unternehmen eingehen, um die Validierung der Technologie in der pharmazeutischen Wirkstoffforschung voranzutreiben. Hiermit sollen weitere Marktsegmente erschlossen und das nachhaltige Wachstum des Unternehmens sichergestellt werden.