Straubing: Neuer Campus für Bioökonomie

Straubing: Neuer Campus für Bioökonomie

Die Technische Universität München (TUM) baut den Standort Straubing zu einem eigenen Campus für industrielle Biotechnologie und Bioökonomie aus.

Die Bauarbeiten zum neuen Hörsaal- und Forschungsgebäude auf dem Campus Straubing laufen bereits.
Die Bauarbeiten zum neuen Hörsaal- und Forschungsgebäude auf dem Campus Straubing laufen bereits.

Das entsprechende Gesetz hat der Bayerische Landtag Mitte Juli einstimmig verabschiedet. Damit wird Straubing zum 1. Oktober ein weiterer Standort der TUM und zugleich Universitätsstadt. Die anderen drei Campus-Standorte der TUM befinden sich in München, Garching und Weihenstephan. Der neue Standort soll Platz für 1.000 Studierende bieten, die dabei zwischen jeweils vier Bachelor- und Masterstudiengängen zu den Themen Biotechnologie und Nachhaltigkeit wählen können. Bis 2021 sollen dafür 80 neue Stellen in Lehre und Forschung geschaffen werden, darunter etwa 17 Professuren. Bereits im Bau befindet sich ein neues Hörsaal- und Forschungsgebäude mit einer Gesamtnutzfläche von rund 8.000 Quadratmetern, das etwa 40,5 Mio. Euro kosten wird.

Straubing wird Universitätsstandort

Bisher war die 2001 eingerichtete Forschungseinrichtung als „Wissenschaftszentrum für Nachwachsende Rohstoffe“ bekannt. Vor etwa einem Jahr wurde dann der Plan vorgestellt, das Zentrum unter die Trägerschaft der Technischen Universität München zu stellen. Im Frühjahr 2017 folgte die Vorstellung des Errichtungsgesetzes, welches nun verabschiedet worden ist. Der Campus wird eine fakultätsübergreifende Einrichtung mit Promotionsrecht.

Lehre und Forschung zur Bioökonomie

Wie der Name vermuten lässt, wird das in Straubing in Lehre und Forschung abgedeckte Themenspektrum von den nachwachsenden Rohstoffen auf die weiße Biotechnologie und die Bioökonomie erweitert. „Straubing wird ein Universitätsstandort und als solcher konsequent ausgebaut. Diese Klarheit hilft bei der Gewinnung exzellenter Professoren, Studierender und Mitarbeiter“, sagte TUM-Präsident Wolfgang A. Herrmann im Frühjahr.

Nicht mehr als Träger in irgendeiner Form beteiligt sind folgende vier ostbayerische – und in der Nähe von Straubing liegende – Einrichtungen: Universität und Ostbayerische Technische Hochschule (OTH) Regensburg, Technische Hochschule (TH) Deggendorf sowie Hochschule Landshut. Trotz der von der Mittelbayerischen Zeitung gewitterten Verstimmung der ehemaligen Partner im Straubinger Verbund, überwogen laut bayerischer Staatsregierung die Vorteile durch die nun „eindeutige Verortung der federführenden Verantwortung“. So könne „eine eigenständige Einrichtung mit eigenen körperschaftlichen Rechten und gleichzeitiger Konzentration der Trägerschaft auf eine der Partnerhochschulen mehr Dynamik und Flexibilität entfalten als ein Kooperationsverbund“.

ml