Oxea produziert biobasierte Weichmacher

Oxea produziert biobasierte Weichmacher

Die deutsche Oxea GmbH produziert eine neue Art von biobasierten Weichmachern, die in Spielzeug oder Frischhaltefolien zum Einsatz kommen können.

Das Oxea-Werk in Amsterdam wurde vor wenigen Monaten ausgebaut.
Das Oxea-Werk in Amsterdam wurde vor wenigen Monaten ausgebaut.

Weichmacher sind in zahlreichen Plastikprodukten enthalten. Der deutsche Spezialchemiekonzern Oxea GmbH bringt jetzt erstmals biobasierte Weichmacher auf den Markt. Grundbaustein für die Oxblue DOSX und Oxblue ATBC genannten Chemikalien ist Bernsteinsäure aus Maisstärke. Später einmal werden die phthalatfreien Weichmacher vor allem für Spielzeug, Bodenbeläge oder Frischhaltefolie genutzt.

Bereits seit einiger Zeit ist die Plastikbranche auf der Suche nach neuen Weichmachern. Der Grund: Die bisher besonders häufig eingesetzten Phthalate sind wegen ihrer gesundheitschädigenden Wirkung in Verruf geraten. „ Einige Vertreter dieser Stoffgruppe werden als endokrine Disruptoren bezeichnet, die durch Veränderung des Hormonsystems die Gesundheit schädigen können“, warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung. Andere schädigen die Leber oder beeinträchtigen die Fortpflanzungsfähigkeit.

Gestiegenes Gesundheitsbewusstsein bei Verbrauchern

Das in Oberhausen ansässige Unternehmen Oxea setzt nun auf phthalatfreie Weichmacher wie Dioctylsuccinat (DOSX) und Acetyltributylcitrat (ATBC). „Angesichts des steigenden Gesundheits- und Imagebewusstseins auf Seiten der Verbraucher bieten wir Herstellern nachhaltige Lösungen an, mit denen sie Produkte wirtschaftlich produzieren können, ohne dabei Kompromisse bei der Qualität machen zu müssen“, sagte Jacco de Haas, Global Marketing Manager Specialty Esters bei Oxea.

Biobasierter Rohstoff aus den USA

Den für die Produktion nötigen Grundstoff, die Bernsteinsäure, bezieht Oxea aus den USA. Dort hat die Firma Myriant Anfang 2013 die landesweit erste Produktionsanlage für Bio-Bernsteinsäure in Betrieb genommen. Der Betrieb in Lake Providence kann davon in großen Fermentern jährlich rund 13.000 Tonnen herstellen. Bis 2015 ist der Ausbau auf eine Jahreskapazität von 63.000 Tonnen geplant. In Europa ging bereits Jahre zuvor eine kommerzielle Anlage für die mikrobielle Herstellung von Bernsteinsäure in Betrieb. Ein Joint-Venture zwischen dem niederländischen Unternehmen DSM NV und dem französischen Konzern Roquettte Frères produziert seit 2012 in Cassano Spinola, Italien, bis zu 10.000 Jahrestonnen Bernsteinsäure.

Das deutsche Unternehmen Oxea GmbH hat sich auf die Herstellung von Oxo-Chemikalien spezialisiert. In der organischen Chemie werden so Stoffe bezeichnet, die eine zusätzliche Carbonylgruppe tragen. Mit mehr als 1.400 Mitarbeitern weltweit erwirtschaftete Oxea 2012 einen Umsatz von rund 1,5 Milliarden Euro. Eigentümerin von Oxea ist die staatliche Oman Oil Company S.A.O.C., die zum Sultanat Oman gehört.