Die Zukunft der Lebensmittel

Die Zukunft der Lebensmittel

In Frankfurt am Main treffen sich derzeit die Hersteller von Lebensmitteln und Inhaltsstoffen zu Austausch und Weiterbildung. Im Fokus stehen Forschung und Entwicklung.

Zahlreiche Vorträge und Debatten prägen die „HI Europe“.
Zahlreiche Vorträge und Debatten prägen die „HI Europe“.

Die Lebensmittelbranche ist in einem starken Wandel: Verbraucher stellen höhere und diversere Ansprüche an ihre Ernährung als früher. Nahrungsmittel sollen fettreduziert sein oder gleich für Sportler optimiert, sie sollen Allergene vermeiden und dafür gesunde Inhaltsstoffe wie Antioxidantien bieten. Über die Herausforderungen und neue Lösungen tauscht sich die Ernährungsindustrie in dieser Woche bei der „Health Ingredients Europe“ und der „Natural Ingredients“ in der Messe Frankfurt aus. 

Mehr als 500 Firmen stellen sich vor

Rund 500 Zulieferer präsentieren sich bei Europas „führender Gesundheits-, Natürlichkeits- und Ernährungsshow". Mehr als 10.000 Fachbesucher werden vom Veranstalter erwartet. Unter den Ausstellern finden sich auch Start-ups sowie kleine und mittelständische Unternehmen, die bei der „Start-up Innovation Challenge“ ihre Idee vorstellen und versuchen, Interessenten für ihre innovativen Produkte zu finden. Ein zweiter Fokus der Netzwerkaktivitäten liegt erneut auf dem „Women‘s Networking Breakfast“, das Frauen Gelegenheit geben soll, sich über Karrierewege und berufliche Optionen auszutauschen. Große Konzerne wie BASF, Dupont Nutrition and Health oder Rousselot, die als Zulieferer für die Nahrungsindustrie arbeiten, zeigen auf der Messe ihre neuesten Produkte. Zwei große Konferenzen, der "Future of Nutrition Summit" sowie die "HI Conference" berichten über aktuelle Trends und Herausforderungen im Nahrungsmittelbereich.

Trendthema „personalisierte Ernährung“

Schwerpunktthemen der Konferenz bilden in diesem Jahr Functional Foods und sogenannte Clean Labels, also Produkte, die damit werben, bestimmte Stoffe nicht zu enthalten: keine Konservierungsstoffe, nur natürliche Inhaltsstoffe, keine gentechnisch verändernten Organismen etc. So referiert Christian Sina, Professorin am Institut für Ernährungsmedizin in Lübeck, über den Zusammenhang zwischen personalisierter Ernährung und Darmgesundheit, gefolgt von einer Debatte, ob dieser Aspekt noch junge Forschung oder bereits ein Thema für den Markt ist. Hier stand auch Hannelore Daniel, Professorin und Ernährungsexpertin von der TU München, den Konferenzteilnehmern Rede und Antwort.  

Pflanzliche Proteine als Alternative 

Konkrete Speisen und Getränke, die den Trend der pflanzenbasierten und veganen Ernährung aufgreifen, zeigt wiederum Alexandra Kirsch von der Firma ProVeg Germany. Allein der Markt für pflanzliche Alternativen zu Milchprodukten soll von 2015 bis 2020 um 15,5 Prozent wachsen. 

Neue Produkte für Sportler stehen ebenso auf dem Programm. Gemeinsam mit der "European Specialist Sports Nutrition Alliance" (ESSNA) wurden zahlreiche Sessions rund um das Thema organisiert. Christoph Zeppenfeld, Gründer des deutschen Start-ups „Swarm Protein“, stellt beispielsweise das Potenzial von Insekten als Eiweißquelle für Sportler vor. BASF berichtet übert bioaktive Peptide in Lebensmittelproteinen, die auf Entzündungen einwirken und so Sportlern eine schnellere Regeneration ermöglichen könnten.

Die Liste interessanter Themen auf der Messe ließe sich noch lange fortsetzen. Die Veranstaltung macht vor allem eines deutlich: Immer mehr Innovationen in der Lebensmittelindustrie beruhen auf natürlichen Rohstoffen, die mit modernen molekularbiologischen oder biotechnologischen Verfahren aufgewertet werden.

bl