BMBF stärkt Forschung für Nachhaltigkeit

BMBF stärkt Forschung für Nachhaltigkeit

Das BMBF hat die neue Strategie „Forschung für Nachhaltigkeit“ (FONA) veröffentlicht und das Förderbudget auf 4 Mrd. Euro verdoppelt. Auch die Bioökonomie spielt eine wichtige Rolle.

"Wir wollen die Chance nutzen und bei der Energiewende, der Ressourceneffizienz und im Klimaschutz Technologieführer und Exportweltmeister werden", sagte Bundesministerin Anja Karliczek

Das Bundesforschungsministerium hat das seit 2005 laufende Forschungsrahmenprogramm „Forschung für Nachhaltigkeit“ (FONA) neu aufgelegt. Im Mittelpunkt stehen die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen. „Wir werden mit Forschung und Innovation Zukunftstechnologien in den Bereichen Grüner Wasserstoff, Kreislaufwirtschaft und Bioökonomie „made in Germany“ so vorantreiben, dass wir bei der Energiewende, der Ressourceneffizienz und im Klimaschutz Technologieführer und Exportweltmeister bleiben oder werden“, sagte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek am 24. November bei der Vorstellung der neuen FONA-Strategie.

Höchste Priorität für Nachhaltigkeitsforschung

Unter dem Motto „Wissen, wie Zukunft geht“ hat das BMBF in der FONA-Strategie zugleich die Forschungsförderung zu Klimaschutz und mehr Nachhaltigkeit verdoppelt: 4 Mrd. Euro werden in den kommenden fünf Jahren für die Entwicklung neuer grüner Technologien bereitgestellt. „Damit räumen wir der Nachhaltigkeitsforschung höchste Priorität ein“, betonte Karlizcek und verwies auf den „enormen Innovationsbedarf“, der neue Ideen und Lösungsansätze erfordert, um Herausforderungen wie Klimaneutralität, Ressourceneffizienz, Kreislaufwirtschaft und regionalen Strukturwandel zu meistern. „Mit dem Wandel zu mehr Nachhaltigkeit sichern wir langfristig die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands und sorgen für einen Innovationsschub für die deutsche Wirtschaft in der Post-Corona-Zeit“, so die Ministerin.

Ziele mit konkreten Aktionen hinterlegt

In dem Strategiepapier „Forschung für Nachhaltigkeit“ werden insgesamt drei strategische Ziele mit insgesamt acht Handlungsfeldern und 25 konkreten Aktionen formuliert. Eine wichtige Richtschnur sind die 17 UN-Nachhaltigkeitsziele. Neben dem Erreichen der Klimaziele und der Weiterentwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft gilt es Lebensräume und natürliche Ressourcen zu erforschen, zu schützen und zu nutzen. Forschungsaktivitäten zum Erhalt der Artenvielfalt, dem Schutz natürlicher Ressourcen wie Boden und Wasser sind dabei zentrale Handlungsfelder.

Die Bioökonomie hat ihren Platz im Handlungsfeld "Kreislaufwirtschaft" zusammen mit Phosphorrecycling, Kunststoffrecycling sowie der Aktion "Gesamtrohstoffproduktivität steigern". Sie soll zu einer verbesserten Nutzung biobasierter Rohstoffe und zur Vermeidung von Abfällen durch Reststoffnutzung beitragen.

Die neue FONA-Strategie

BMBF-Strategie „Forschung für Nachhaltigkeit" (FONA)

Forschung zu biogenen Rohstoffen ausbauen

Forschungsbedarf sieht das BMBF insbesondere bei der Erweiterung der Palette biogener Substanzen, um beispielsweise der Industrie maßgeschneiderte Inhaltsstoffe zu liefern. Dabei geht es nicht nur um den Ersatz herkömmlicher fossiler Substanzen, Chemikalien oder Produkte. Mithilfe biogener Rohstoffe können völlig neuartige Produkte und Verbundwerkstoffe entstehen. Auch die Wiederverwendung von biobasierten Rest- und Abfallstoffen rückt dabei in den Fokus. Hier geht vor allem um die Entwicklung neuer biotechnologischer Verfahren, die eine Rückführung in den Kreislauf und eine Kaskadennutzung optimieren. Die Entwicklung biotechnologischer Verfahren bis hin zur Einführung in die Praxis ist daher ein Förderschwerpunk der neuen FONA-Strategie.

Die neue FONA-Strategie auf einen Blick

FONA Strategie

Strategie setzt Impuls für den Aufbruch

Mithilfe der festgeschriebenen Aktionen will das BMBF für mehr Transparenz bei der Erreichung der formulierten Ziele sorgen. So soll nachvollziehbar sein, welche Ziele erreicht wurden oder wo noch nachgesteuert werden muss. Bei der Umsetzung liegt der Fokus auf Inter- und Transdisziplinarität sowie systemischen Ansätzen. Auch Akteure aus Unternehmen sollen in die Forschungsförderung mit einbezogen werden, um Ergebnisse schneller auf den Markt zu bringen. „Mit der FONA-Strategie setzen wir die Impulse für den Aufbruch in eine krisenfeste und nachhaltige Zukunft – zur Bewahrung unserer Lebensgrundlagen und unseres Wohlstands“, so die Ministerin.

Seit Beginn des FONA-Programms vor 15 Jahren hat das BMBF bis Anfang 2018 fast 10.000 Vorhaben gefördert. Im Vorgängerprogramm FONA3 wurden in den letzten fünf Jahren rund 2 Mrd. Euro zur Verfügung gestellt.

BMBF/bb/pg