Schallplatten aus Bioplastik pressen

Schallplatten aus Bioplastik pressen

Mit Schallplatten aus dem Biokunststoff PLA will ein Hallenser Designstudent der Musikscheibe zu einem nachhaltigen Comeback verhelfen.

Schallplatten aus Bio-Kunststoffen könnten eine Alternative zur Vinyl-Variante sein.
Schallplatten aus Bio-Kunststoffen könnten eine Alternative zur Vinyl-Variante sein.

Die Schallplatte hat eine lange Tradition. Doch seit die ersten CDs Anfang der 1990iger Jahre den Markt eroberten, fristet die Musikscheibe ein Nischendasein. Durch das Aufkommen neuer digitaler Tonträger ist die Platte zu einem Kultobjekt geworden. Die alte Musikscheibe könnte jedoch schon bald in einem zeitgemäßen Gewand ein nachhaltiges Comeback erleben. Alexander Rex von der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle forscht seit Jahren an einer neuen umweltfreundlichen Alternative zu den erdölbasierten Vinylscheiben.

PLA statt Vinyl

Im Rahmen eines Projektes an der Hochschule bekam der Student die Chance, sich mit seinen Design-Kommilitonen  mit dem Thema Musikwiedergabe auseinandersetzen. Sein Projekt „Vinyl 2.0“ zielt darauf ab, Biokunststoffe für die Schallplattenherstellung zu finden. Dabei setzt er auf Polylactide. Doch mit dem Biokunststoff Polymilchsäure (PLA) ist es nicht getan. „Für den Einsatz solcher Kunststoffe müssten Maschinen umgerüstet, Abläufe verändert werden“, sagt Rex.

Schallplatte aus Biokunststoff

Schallplatte aus Bio-Kunststoff

In einer kleiner Hamburger Schallplattenpresserei fand der Hallenser Student einen Partner, um die ersten Bio-Schallplatten erfolgreich herzustellen. Eine Leipziger Schallplattenfirma hatte dafür technisches Know-how und Maschinen zur Verfügung gestellt. Der Verein BioEconomy Cluster Halle stand bei der wissenschaftliche Materialberatung Pate. Beim Landeswettbewerb „BESTFORM“ schafft es das ambitionierte Projekt des Designstudenten auf Anhieb auf die Nominierten-Liste.

Unterstützer gesucht

„Wenn das Projekt erfolgreich wird, könnte man einen Künstler auswählen, der sein erstes Album auf neuartiger Platte auf den Markt bringt“, hofft Alexander Rex. Doch bis der erste Song auf  Bio-Platte gepresst werden kann, ist es noch ein weiter Weg. Als nächstes will der Student den Kunststoff-Extruder umrüsten und die Maschinen für die Herstellung der neuer Platten fit machen. Dafür sucht Alexander Rex weitere finanzielle Unterstützer.

bb