Hightech-Halle für Pflanzenkultur eröffnet

Hightech-Halle für Pflanzenkultur eröffnet

Weltpremiere in Gatersleben: Am Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung wurde die neue Pflanzenkulturhalle feierlich eröffnet.

In der Pflanzenkulturhalle in Gattersleben wird die Entwicklung von Pflanzen unter feldtypischen Bedingungen erforscht.
In der Pflanzenkulturhalle in Gatersleben wird die Entwicklung von Pflanzen unter feldtypischen Bedingungen erforscht.

Pflanzen unter kontrollierten Umweltbedingungen wachsen zu lassen und dabei zu beobachten - diese weltweit einmalige Aufzuchtmöglichkeit bietet zukünftig die neue Pflanzenkulturhalle in Gatersleben. Ende August wurde die Weltneuheit am Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung eröffnet. Das hochmoderne Aufzuchtlabor ist Teil des bundesweiten Deutschen Pflanzen-Phänotypisierungs-Netzwerks (DPPN). Für den Bau des Gebäudes sowie technische Anlagen wurden insgesamt 7,8 Mio. Euro investiert. 5,8 Mio. Euro steuerten das Bundesforschungsministerium und das Land Sachsen-Anhalt bei.

Europas Leuchtturmprojekt

„Die Pflanzenkulturhalle ist ein Leuchtturmprojekt in Europa. Gemeinsam entwickeln wir mit grünen Innovationen den starken Standort Deutschland weiter,“ sagte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka beim Festakt in Gatersleben. Für den wissenschaftliche Leiter der Pflanzenphänotypisierung am IPK, Thomas Altmann, ist das neue Aufzuchtlabor eine bedeutende Innovation, die es erlauben wird, „wesentliche wissenschaftliche Beiträge zur Bewältigung gesellschaftlicher Zukunftsaufgaben, wie der Ernährungssicherung und Rohstoffversorgung, zu leisten“.

Die Pflanzenkulturhalle ist weltweit einmalig. Auf einer Fläche von 500 Quadratmeternwerden zwei verschiedene Phänotypisierungsanlagen installiert.

Die Pflanzenkulturhalle in Gattersleben ist weltweit einmalig.

Auf insgesamt 500 Quadratmetern werden zwei verschiedene Phänotypisierungsanlagen installiert: das containerbasierte System für Pflanzenbestände und das Rhizotron-System. Während die Rhizotron-Anlage die Pflanzenwurzeln untersucht, sorgt in der zweiten Anlage ein Robotersystem dafür, dass Kameras regelmäßig Bilder von den in Containern wachsenden Pflanzen erstellen und das jeweils in unterschiedlichen Wellenlängen. Der Boden, in dem die Pflanzen wachsen, wurde dabei den Feldbedingungen nachempfunden. Sensoren im Boden kontrollieren Wachstumsfaktoren wie Temperatur und Feuchtigkeit und können präzise gesteuert werden.

Feldbedingungen simulieren

In der neuen Pflanzenkulturhalle können dami feldtypische Umweltbedingungen kontrolliert, simuliert und jederzeit wiederholt werden. Das bietet den Gaterslebener Forschern die Gelegenheit, die Vielzahl der in ihrer Genbank enthaltenen Kulturpflanzen darauf zu prüfen, wie sich bestimmte Genotypen unter welchen Bedingungen entwickeln um so die optimalen Voraussetzungen für die Züchtung auszuloten.

bb